Hallo, Joachim Hussong wrote:
mir fiel gerade VMWare in die Finger. Was ist davon zu halten?
Interessant, wenn Du gerade von Windows auf Linux umsteigst. Man hat beispielsweise noch Software unter Windows laufen, und muss sich in die entsprechenden Linux-Produkte erst einarbeiten. Ebenso interessant, wenn man Spezial-Software hat, fuer die (noch) keine Linux-Version da ist. Fuer das taegliche Arbeiten am Rechner (Mail, WWW, Newsgroups, Textverarbeitung, usw.) ziehe ich jedoch echte Linux-Software vor. Einerseits merke ich (Pentium 233 MMX, 128 MB RAM) schon, dass im Hardware-Emulator alles langsamer laeuft als im "richtigen" Windows. Andererseits sollte man auch aufpassen, dass Hersteller von Software nicht auch weiterhin nur Windows-Versionen anbieten und gleichzeitig die Linux-User darauf verweisen, VMware einzusetzen.
Taucht das was?
Interessant ist, dass es doch recht stabil laeuft. Wenn Windows im VMware Fenster abstuerzt, ist eben nur Windows abgestuerzt und nicht der ganze Rechner. Ich habe zu Hause diverse Konfigurationen fuer die Schule entwickelt. Da ich aber zu Hause nicht mehrere Maschinen habe, habe ich die ganze Samba-Konfiguration unter Linux aufgesetzt und den Windows95-Client unter VMware damit getestet. Auch habe ich zur Zeit ein VMware-Linux am Laufen, d.h. wenn ich Tests machen moechte, aber meine Arbeitskonfiguration von Linux nicht "versauen" moechte, teste ich in diesem VMware-Linux. Man erspart sich immer den Boot des gesamten Systems.
Lohnen sich die $300/$90?
Kommt darauf an, was Du machen moechtest. Fuer das Experimentieren und Testen von Netzwerkkonfigurationen ist das sicherlich nicht uninteressant - jedenfalls meine persoenliche Erfahrung.
Beim ersten Blick sieht die Prozedur ja so aus, dass man VMWare als Host installieren muss und dann ein Gastsystem zu installieren hat.
VMware stellt Dir auf Deinem vorhandenen Rechner einen weiteren Rechner (mit BIOS, usw.) zur Verfuegung. Innerhalb von VMware kannst Du verschiedene andere Betriebssysteme installieren. Zwischen Deinem echten Rechner und dem virtuellen Rechner besteht Verbindung ueber ein virtuelles Netzwerk! Du kannst auch gleichzeitig mehrere virtuellen Rechner starten - genuegend CPU-Power und RAM vorausgesetzt. So hatte ich zum Testen durchaus manchmal Win95 und WinNT parallel laufen und habe versucht, wie die Zugriffe auf den Linux-Samba-Server funktionieren. Alles auf einer Maschine und vom Tempo her durchaus akzeptabel.
Kann man eigentlich schon vorhandene Systeme einbinden?
Das geht, man muss AFAIK das "vmware-wizard" mit der Option "--rawdisk" aufrufen. Empfehlen wuerde ich es aber nicht, da Du in der virtuellen Umgebung ja andere Hardwarekomponenten hast als in der realen Umgebung. Zumindest bei Windows 95 koennte dies mit der automatischen Hardwareerkennung etwas problematisch sein. Aber dort lassen sich AFAIK ja auch verschiedene Konfigurationen anlegen.
Bei mir ist z.Zt. Win und Linux parallel installiert (nochmal Win/Linux waere irgendwie doof). Gibt es grundlegende Unterschiede zwischen Win oder Linux als Hostsystem?
Als Hostsystem kann AFAIK momentan ausser Linux nur WinNT dienen. Ich wuerde Linux als stabiles Hostsystem (sozusagen als Grundlage) verwenden. Wenn dann das Windows im VMware abstuerzt, startest Du einfach VMware und nicht den ganzen Rechner. Ich wuerde auf jeden Fall das System als Host-System nehmen, auf dem mehr und haeufiger gearbeitet wird. Und bei mir ist das nun Linux. Sehr selten, dass ich mal Windows brauche, um beispielsweise Micrografx Flowcharter Dateien zu bearbeiten.
Mein System: PII 350Mhz 64MB 8GB EIDE Win95 - Linux (SuSE 6.0, Kernel 2.2.7)
Vom RAM her etwas mager. Muesste aber laufen. Wenn Du Linux innerhalb von VMware betreiben moechtest, gibt es mit Kernel 2.2.7 oder groesser AFAIK ein Problem: Beim Herunterfahren des Netzwerkdevices stuerzt das Linux in VMware ab (bzw. beendet sich VMware). Wenn Du einfach die Datei "pcnet32.c" (das sind die Sourcen des Netzwerkkartentreibers) von Kernel 2.2.6 in den Linux-Kernel einkompilierst, ist das Problem weg. Ist mit aufgefallen, als mein Linux innerhalb von VMware staendig abstuerzte, sobald im VMware-Linux ein Kernel > 2.2.6 verwendet wurde. Wird uebrigens auch -wie ich erst spaeter bemerkte- in einer der VMware Newsgroups (news://news.vmware.com) empfohlen.
Bevor ich mir die Evaluationversion draufknalle waere ich an Erfahrungsberichten interessiert.
Meine Erfahrung: ich brauche es zwar immer seltener, da ich immer mehr unter Linux direkt arbeite. Aber wenn man es braucht, ist es sehr praktisch. Frueher hat mich das staendige Neu-Booten (mal Linux, mal Windows) schon genervt. Gruss, Steffen -- Steffen Moser eMail: <moser@egu.schule.ulm.de> Registered Linux User: #130716 WWW: http://www.egu.schule.ulm.de [http://counter.li.org] -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: suse-linux-unsubscribe@suse.com Um eine Liste aller verfügbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: suse-linux-help@suse.com