Am Freitag, 2. Januar 2009 11:10 schrieb Michael Höhne:
Die Wahl von (b) vernachlaessigt im Bezug auf einen Desktop zwei meiner Meinung nach wesentliche Punkte: (1) Der Desktop koennte noch vergleichsweise schlecht [1] sein, man hat sich aber -- weil man nicht anders konnte -- an eine schlechte Bedienung gewoehnt.
Das bedeutet, dass es objektive Kriterien gäbe, nach denen man die Güte der Bedienbarkeit messen kann. Wie willst du sonst Schlecht/besser definieren.
Yep. Ich war selbst erstaunt, was da schon alles untersucht und experimentell(!) ueberprueft wurde -- und welche Kenntnisse existieren; vgl. [1]. Daher auch mein Vorschlag, die Aenderungen von KDE3 zu KDE4 auf Basis der Grundlagen von [1] zu diskutieren. Dann loest man sie von persoenlichen Vorlieben, die u.U. (wahrscheinlich sogar) nur auf schlechten Gewohnheiten beruhen und objektiviert sie. [...]
[1] The Humane Interface, Jef Raskin.
Was solche Dinge angeht: Ich bin da Pessimist! Man wird immer Fachwissen benötigen um einen Computer anständig bedienen zu können.
Damit hier kein Missverstaendnis entsteht: Es geht in [1] nicht darum, dass ein gutes Nutzer-Interface irgendwelches Fachwissen obsolet macht. Wie sollte so etwas auch gehen? [...]
Wenn man hingegen gewohnt ist, mit Texttypen zu arbeiten [(La)Tex sei Dank für diese Lehre], braucht man ggf. nicht soviel GUI-Gedöhns, auch wenn es durchaus hilfreich ist.
Nutzer-Interface heisst in [1] auch nicht GUI. Das Buch steht darueber. In einem Beispiel zur Anwendung der objektien Kriterien zur Bewertung eines Nutzer-Interfaces werden verschiedene Nutzer-Interfaces fuer ein (kleines) Programm analysiert, u.a. sieht man dabei, ob ein GUI-basiertes oder nicht GUI-basiertes Interface (im objektiven Sinne) besser ist. Wenn jemand wissen will, was "besser" hier heisst: Ich kann das, was im Buch steht hier nicht in ein bis zwei Saetzen sinnvoll zusammenfassen. Hier waere die Lektuere des Buches angebracht. Es gibt da jedenfalls objektive Kriterien. Ein (und auch nur _ein_) objektives Kriterium zur Bewertung eines Interface ist die Zeit, die man zum Bedienen benoetigt. Es ist moeglich, auf Basis einer rein informationsthoretischen Analyse die minimale Zeit fuer die Bedienung eines Interface auszurechnen. Dabei wird ausschliesslich auf den Informationsgehalt von Ein- und Ausgaben abgestellt. Dann kann man jedes Interface darauf hin untersuchen, wie nahe es dem theoretischen Optimum kommt. -Karl -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org