
j.zimmermann@xsiteing.de schrieb:
1.) Linux ist der Kernel und nicht die Distribution oder weitere Software. Also, worueber reden wir hier?
Damit hast Du Recht und doch wieder nicht Recht. Linux ist durchaus erst einmal nur der Kernel und daher spricht mana uch von einem GNU/Linux (oder war es Linux/GNU?). Aber der Volksmund benutzt hier das WOrt Linux leider auch in Bedeutung als "GNU/Linux". Da der Volksmund durchaus die Sprache gestaltet, ist daher beides durchaus legitim. Wir können uns gerne auf den kernel beschränken oder aber auch gerne weitergreifend argumentieren. Zu weit sollte man sich aber nicht vom eigentlichen Kern entfernen, denn sonst landet man bei der Sicherheit von Apache oder OpenSSH und dies sind ja nun wirklich Tools, welche allgemein genutzt werden. Wenn wir nur den Kernel nehmen, dann nehmen wir z.B. die ganze 3D Treiber Geschichte, wo der Kernel gewisse Dinge aus Geschwindigkeitsgründen aus der Hand gibt. Ich weiss nur, dass dies in meinen Augen nicht gerade vorteilhaft ist. Aber meine Prioritäten liegen auch nicht in 3D Spielen! Und was dies für Stabilität und so bedeutet liest man ja in der Liste oft genug. War doch heute erst (oder war es gestern?) "Jammer Jammer ... nach Update nur noch Abstürze und @@@@@ in messages".
2.) Jeder Betriebssystemkern wird im Hinblick auf bestimmte Eigenschaften entworfen. Das könnten sein: Sicherheit, Portabilitaet, Benutzbarkeit etc. Weder Linux noch BSD wurden mit dem Hauptziel entworfen NUR Sicherheit bieten zu wollen. Beide wollen auch zumindest benutzbar sein. Da mag es allerdings durchaus andere Gewichtungen geben.
Ja genau. Es mag auch durchaus andere Gewichtungen geben. OpenBSD ist zum Beispiel sehr auf sicherheit aus. Daher ein Security Auditing team. Daher auch die Webseite, die gleich darauf aufmerksam macht, dass es in den letzten 6 Jahren nur einen Exploit in der Standardinstallation gab. Ich verstehe, wieso Linux sich so entwickelt, wie es sich entwickelt. Aber gerade daher sage ich ganz klar und deutlich, dass Stabilität und Security nicht die Hauptmerkmale sind, auf die geachtet wird. Sei es bei der Kernel Entwicklung oder bei den grossen Distributionen!
3.) Ich vertrete nicht die These Linux für alles, eher, nehme das Werkzeug mit welchem Du die gestellte Aufgabe am besten lösen kannst. Das ist NICHT immer Linux. Manchmal ist es eben eine SUN mit Solaris oder eine VAX mit VMS oder ein MAC oder W2k oder OS/2 (Gott hab es selig) ... kommt eben drauf an.
Jo. Und ich sage auch nur, dass Linux im Bereich Security und Stabilität nicht das ist, was manche so gerne behaupten.
4.) Das die PC-Hardware Massenschrott ist muessen wir nicht diskutieren. Naja - das ist nicht zwangsläufig so. Sehr wohl mag es auch stabile Konstellationen geben, die dann IBM, DELL, compaq oder wer auch immer dann verkauft.
5.) In 'der oberen Liga' gibt es ganz andere Rahmenbedingungen als in unseren Gefilden. Da setzt auch nicht Einer oder Zwei mal so eben einen Server auf. Dann wird da eben auch der Kernel mal eben 'umgebaut' wenn es notwendig ist. Ok, lassen wir die Kirche mal im Dorf. Ach ja, und wenn IBM für irgendwas zig 100.000 Euro kassiert, dann darf man getrost den Preis mal zehnteln um den Aufwand zu ermitteln. Die verdienen damit naemlich Geld; und zwar lang und schlapp. Deswegen ist das nicht zwangslaeufig besser was IBM macht.
Oh je! "Da wird dann mal eben der Kernel umgebaut" ist doch eine killeraussage in Sache Security / Stabilität! Da patcht Hinz und Kunz mal eben am Kernel rum! Wo bleibt denn da die Security? Security bedeutet mindestens, dass gewisse Qualitätssicherung stattfindet. Und ein Minimum ist hier ein ordentliches 4 Augen Prinzip! In wie weit dies eingehalten wird, wenn X einen Patch schreibt (weil er verantwortlich für ext2 ist) und Y diesen dann kontrolliert, einbaut und das Resultat freigibt kann man diskutieren.
Jeder hier hat seine Vorlieben, seien wir tolerant. Bin ich ja auch! Ich setze selbst Linux ein! Aber ich habe offene Augen und ich werde Nachteile, die ich sehe, immer anprangern! Besonders dann, wenn ich mir erhoffe, dass man vielleicht das eine oder Andre, das ich gerne hätte, dann auch entwickelt.
Ich fand Deine Argumentation in diesem thread jedenfalls solange Ok, solange Du darauf hingewiesen hast, das Linux nicht die Erlösung von allem Übel ist. Ich finde es aber inakzeptabel, wenn Du Linux in Bezug auf Sicherheit mit M$ auf eine Ebene stellst. Das ist einfach unfair. Ausserdem sind Formulierungen wie
<Zitat Konrad> Linux nicht unbedingt für "Stabil" und "Sicher" steht. </Zitat Konrad>
missverstaendlich. Als nicht involvierter Leser gewinne ich da ja den Eindruck Linux ist alles andere als Sicher. Und wenn dann noch so Vergleiche zu M$ kommen .. Wohl gemerk, es gibt sicherere Loesungen als Linux, BSD mag dazugehoeren, aber im Vergleich zu der Software die drumherum gebaut wird, im Vergleich zu dem skill des Administrators, ist dieser Punkt eher unwesentlich.
Das mag man sehen, wie man will. Linux und Microsoft zu vergleichen ist schwer, da ich Microsoft nicht gut genug kenne und die beiden bereiche einfach zu unterschiedlich sind. Aber Microsoft tut auch einiges für die Sicherheit. Und ich sehe wirklich keine grossen Qualitätsunterschiede zwischen Windows und Linux. Windows kann man vieles vorwerfen, aber Microsoft hat in Sache Security auch einiges gemacht.
Uebrigens, welches BSD würdest Du mir denn empfehlen und gib's da sowas wie iptables? Beschäftige Dich mit OpenBSD! Die Frage nach IPTables ist heftig. Wer hat denn Linux erst einmal vorgemacht, was ein ordentlicher TCP/IP Stack ist? Wer die Performance von Linux in früheren Versionen kennt, der wird wissen, wovon ich rede!
Aber ich meinte ja auch, dass man Linux und *BSD vielleicht mal etwas globaler sehen könnte! Ich muss mir nur anschauen, wie die beiden Bereiche sich entwickeln. Linux ist der Boom und Massenmarkt. Tenor: Jeder kann Linux einsetzen. Am besten KDE 3.0! bla bla bla ... Was dabei raus kommt sehen wir hier oft genug. Ich bin einer, der sich oft genug darüber aufgeregt hat und der auchschon öfters kurz davor war, die Liste zu verlassen. *BSD ist da etwas anders. Man ist nicht in so einem Hype. In der Ruhe liegt die Kraft. Man muss nicht zig JFS haben. Statt dessen spendiert man seinem stabilen, sicheren FS ein neues feature: Soft Updates. Ein anderes Konzept. Ob dies schlechter ist, ist schwer zu sagen. Es ist auf jeden Fall eine neuere Idee und kein Abklatsch einer alten Idee. Es gibt für alles Vor- und Nachteile! Mir gefällt die Art und Weise von FreeBSD deutlich besser. Warum zum teufel muss man arme Kerle dazu bringen, sich Linux zu besorgen? Nur weil es kostenlos ist? In desem Thread wurde es auch schon gesagt: es kommt auf die Anforderungen an! Die Frage, die ich mir stelle ist: Was spielt das Betriebssystem bei so einem privat-PC für eine Rolle? Mag sein, dass da jemand sagt: Microsoft kostet Geld. Geld, das man lieber für Kino oder Essen gehen ausgeben kann. Richtig! Nur sehen wir es mal realistisch: Ich kann für 200 Euro mir ein XP Update kaufen (Brauche ich das überhaupt? Mal angenommen ich brauche mal wieder ein Update, da ich nur Win98 habe!). Das tut aua! Für diese 200 Euro kann ich meine Verlobte zum Essen ausführen und zum Kino und das nicht nur einmal. Also gut: 4 schöne Abende mit meiner Verlobten. Auf der anderen Seite steht Linux. Nur was gewinne ich oder meine Verlobte? Es gibt 4 sehr schöne Abende, aber dafür hänge ich nach der Arbeit vor dem Rechner. Wie kriege ich dies hin? Und Jenes? Etwas Doku lesen muss ja sein! Die Wochenenden, die da drauf gehen, nimmt mir meine Verlobte sehr sehr böse! Das machen auch so schöne Abende nicht richtig gut! (Ist meine Sichtweise. Der eine oder andere, der auch eine Familie hat, wird mir dies schnell nachfühlen können! Und ja: Privat läuft bei mir Windows. Und das, wo ich garantiert kein Anfänger mit Linux / Unix bin. Aber für die paar Dinge, die ich brauche, ist das so einfacher und meine Verlobte kommt halt besser klar!) Jeder soll einsetzen, was er will. Jemand der ein Problem hat und ich kann ihm helfen, dann helfe ich. Das ist alles kein Problem. Aber ich werde mich hüten, irgend wen auch nur im geringsten zu Linux zu überreden. Und wenn jemand meint, Linux sei doch so viel besser und sicherer, dann weise ich diese Person in die Schranken, denn dies ist schlicht weg übertrieben! Und wenn ich jemanden schon ein sichereres System verpassen will, dann nehme ich auch eines, das wirklich sicherer ist. Und da gibt es keine Diskussion für mich. Da ist OpenBSD Linux deutlich vorraus. Und jemand, der 3D Spiele spielen will, der kriegt eine moderne Spielconsole verpasst. Da kann man super spielen und alles ist gut! Dafür brauche ich keine 3D Treiber, die an dem Kernel vorbei gehen und die Software direkten Zugriff auf Hardware geben! Hinterher bringt ein Fehler in einem Spiel den Rechner zum Absturz. Aber selbst wenn dies nicht geht: Wer 3D Spiele spielt, braucht doch ständig eine neue GraKa, die besser ist. Und damit auch ständig neue Treiber, die ich nicht als "stable" bezeichnen würde. Und der andere Punkt, dass der Administrator wichtiger ist: Ja klar! Aber Ausgangspunkt waren Aussagen, in denen es darum ging, dass Linux ja von sich aus schon stabiler, besser was weiss ich sei. Du hast Dich ja auch dagegen gewehrt, dass ich Windows und Linux auf eine Stufe stelle! Also: Ist Linux nun an sich besser oder nicht? Und wenn, dann wieso? Und wenn nicht, dann wieso nicht? Naja - genug geschrieben für heute. Das reicht für mich! Mit den besten Grüßen, Konrad Neitzel -- SoftMediaTec GmbH Tel: 0172 / 689 31 45 Fax: 069 / 90 50 99 53