Klaus Gross schrieb:
in meinem Forschungsdrang
...der nicht grundsaetzlich verkehrt ist
[...]
Die böse Überraschung kam heute - beim Versuch mich als root einzuloggen wird dies wegen unbekannten Passworts abgelehnt.
Keine Panik, Klaus! Es ist sogar eigentlich gut, dass Dir das pasiert ist, damit Du Dich gleich mit dem Rettungssystem beschaeftigst. Ich gehe mal davon aus, dass Du eine SuSE hast. Damit machst Du folgendes: 1. Rettungssystemsystem anlegen - falls noch nicht vorhanden. Das Rettungssystem besteht aus der Original-Boot-Diskette (gehoert zur Distribution) und der sogenannten Rescue-Diskette (ist selber anzulegen). Wie man die Rescue-Diskette erstellt, ist im Handbuch gut beschrieben. Zusaetzlich liegt ein Abbild der Rescue-Diskette auf der CD1 unter /cdrom/disks/rescue. Die laesst sich mit einem Linux-System ebenso anlegen wie mit einem DOS-Rechner, mit dem man auf das CD-ROM Zugriff hat. Der Vorgang ist bei meiner SuSE (5.0) auf Seite 170 (Das SuSE-Rettungssystem) gut beschrieben. 2. Notsystem booten Dazu legst Du die Original-Boot-Diskette der Distribution ein. Nachdem das gestartet ist (Neustart des Rechners), musst Du gegebenenfalls SCSI-Treiber laden lassen, bei AT-Platten geht es nach allen meinen bisherigen Erfahrungen ohne weiteres Laden von Modulen. Im Zweifelsfall einfach mal den Punkt "Automatisches Laden von Modulen" anwaehlen, der durchforstet schon Deine Hardware gruendlich. Danach waehlst Du den Punkt "Rettunssystem starten" aus, darin wiederum den Punkt "Starten von Diskette". Der Rechner fragt jetzt nach der Rescue-Diskette, diese einlegen. Nach erfolgreichem Start meldet sich der Rechner mit dem _trostreichen_ Login "YoMama". Da kannst Du Dich schon einmal als root ohne Passwort anmelden. 3. Dein Linux-System mounten Wo liegt es? Auf /dev/hda? Auf /dev/sda? Oder wo? Im Zweifelsfall mit fdisk mal suchen lassen, beispielweise mit dem Befehl "fdisk /dev/hda" bei einer AT-Platte oder mit "fdisk /dev/sda" bei einer SCSI-Platte. Dein System erkennst Du, wenn Du im FDisk-Programm den "p"-Befehl eingibst, Dein System hat dort die Kennzeichnung "Linux native", vorne dran steht das Device. FDisk bitte mit "q" wieder verlassen. Dann dieses System mounten, beispielsweise mit "mount /dev/hda1 /mnt", wenn es eine AT-Platte war. Jetzt in das Verzeichnis /mnt/etc wechseln. So, und nun als erstes bitte eine Sicherungskopie der beiden Dateien password und shadow anfertigen. Anschliessend die beiden Dateien edieren. 4. Das vergessene Passwort loeschen. passwd muss folgende Zeile am Anfang haben: root::0:0:root:/root:/bin/bash hadow muss folgende Zeile am Anfang haben: root::10281:0:10000:::: (An die Profis: Klar, ich weiss auch, dass es davon abhaengt, ob jetzt ein Shadow-System vorliegt oder nicht, also gehen wir doch hier den Weg, der auf jeden Fall hilft). Sollte es keine shadow-Datei geben, dann wird auch keine ediert. 5. Das System neu starten So, nun raus dem System mit "cd /" und noch ein oderntliches "umount /mnt" hinterher. Und jetzt wird der Rechner nicht einfach ausgeschaltet, sondern ordentlich heruntergefahren mit STRG+ALT+ENTF. Ist ein bisschen lang geworden die Beschreibung, aber ich hoffe, es hilft. Gleichermassen sollte uns das Verfahren auch zeigen, wie unsicher ein System sein kann, wenn jemand anderes physischen Zugriff auf die Kiste hat. Das nur am Rande! Gruss und viel Erfolg! Peter Blancke. -- Um aus der Liste ausgetragen zu werden, eine Mail an majordomo@suse.com schicken, mit dem Text: unsubscribe suse-linux