
Am 09.11.2010 13:25, schrieb Marco Roeben:
Andre Tann Tann wrote:
Daß die Leute daheim nehmen, was sie auch bei Arbeit/Studium den ganzen Tag nutzen, das scheint mir einleuchtend, denn es reduziert den Lern-/Administrationsaufwand vor allem bei Neulingen.
Interessant wäre es nun zu wissen warum viele Leute Ubuntu den Vorzug geben. Technisch gesehen sind Ubuntu, Fedora und openSUSE doch ziemlich auf dem gleichen Stand. Alle haben ihre Macken und laufen auf den meisten System ganz ordentlich und auf manch anderen eben etwas besser oder schlechter. Trotzdem habe ich den Eindruck, das Ubuntu immer als Nummer 1 unter den Distributionen darsteht.
Ist es die grafische Oberfläche, das Design, ein distributionsspezifisches Tool oder im Ende gar nichts von dem, sondern nur eine "imaginäre" Eigenschaft die durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit vermittelt wird?
Meine ganz persönliche Erfahrung: Ubuntu fühlt sich noch am ehesten "Windows-like" an. Da (ich schätz jetzt einfach mal) 95% aller Linux-Anwender aus der Windows-Welt 'migrieren' ist bei Ubuntu die Hemmschwelle einfach am niedrigsten, da hier noch am ehesten Bedienkonzepte aus der alten Welt zu finden sind und man nicht komplett "wie der Ochs vorm Berg" steht. Am offensichtlichsten ist das beim Benutzerkonzept. Der Benutzer "root" tritt mehr oder weniger in den Hintergrund, es wird lediglich nach Administratorrechten gefragt, wenn irgendwas mehr oder weniger Wichtiges am System zu erledigen ist. Ähnlich wie es auch in Vista oder Win7 läuft. OS ist zwar auf den Weg dahin, Yast schreckt aber eben doch noch viele Windowsuser ab, da die Administration zu "systemnah" erscheint. "Ui, da könnte ich was kaputt machen!". Aber wenn ich nur was anklicken muss, was ich auch schon aus Windows kenne, habe ich als Linux-Anfänger keine so großen Hemmnisse "Oh, das ist ja wie bei Windows, das kenn ich schon... ist ja einfach". Die Frage: Will man dort hin? Will man sich an den Einsteiger wenden? Oder doch an den Administrator eines KMU, der wie die Jungfrau zum Kinde kam ("Du hast doch Ahnung von Computern, kannst du nicht mal was machen, dass wir alle die gleiche Briefvorlage haben?"). Macht es Sinn eine Distribution zu entwickeln, die zwar alles und doch nichts richtig gut kann? Sollte man sich nicht besser auf EINE Zielgruppe konzentrieren und für die dann was "Rundes" basteln? Ich habe SuSE (bei 4.irgendwas eingestiegen) bisher immer als das System für den ambitionierten Einsteiger gesehen, der zwar weiß, was er tut, aber nicht unbedingt alles im VI auf der Konsole erledigen muss. Dazu passt auch das recht aktuelle Angebot an Software, die relativ problemlose Installation auch "artfremder" Software sowie die Möglichkeit eben selber zu entscheiden "Klicken oder tippen?". Warum sollte man seine "Stammkundschaft" verprellen, nur um auch noch andere Felder zu beackern, auf denen andere Distributionen mehr Erfahrung und mehr "Community" haben? Besinnt euch auf das, was ihr wirklich gut könnt und werdet darin Meister... ;-) Gruß Uli -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org