CodeUser schrieb:
irgendwo hier wurde mal so erwähnt, dass *.rpm's viele vorteile gegenüber install.exe-Dateien haben.
Ja.
Da ich leider noch kein Profi auf diesem gebiet bin - dennoch komplett auf SuSE 8.2 umgestellt habe (und leider nicht, wie es vielleicht hätte sein sollen - zeit habe, in der ich mich in Linux einarbeiten kann) - würde ich als Anfänger das genau andersrum sehen (wäre sicher anders, wenn ich mich auskennen würde).
Es mag auf den ersten Blick so erscheinen, als habe eine .exe zur Installation Vorteile. Dem ist aber aus meinen (allerdings aelteren) Windows-Erfahrungen nicht so. Um das Lesen wirst Du uebrigens bei Linux nicht umhin kommen. Das System ist komplett anders aufgebaut und zum Konfigurieren und Anwenden von Programmen muss man eher schon mal eine man-Page oder Info-Seite aufschlagen. Du solltest, auch wenn es manchmal laestig und zeitaufwaendig erscheint, dem also nicht von vorne herein ablehnend gegenueber stehen.
Also jetzt mal von meiner anfänger-perspektive sieht es so aus - ich klick auf ne install-datei - und wunderbar das ding sitzt wackelt und hat luft - meistens sogar egal wo ich das jetzt installiere (beispiel windoof - ob ich das nu auf 95 oder 98 installiere - programm läuft).
Also, ich kenne das so: es gibt nicht _eine_ Install-Datei, sondern fuer Win95, Win98, WinNT/2000, WinME und WinXP verschiedene. So einfach und beliebig, wie Du das darstellst, ist das also nicht. Hast Du dann die richtige Datei gefunden, dann musst Du nur die .exe-Datei ausfuehren, und hoffen, dass alles gut geht. Kommt es zu einem Fehler, dann erhaeltst Du die lapidare Meldung "Unknown Error #10233.E in setup.exe", und, tja, dann stehst Du da. Du kannst naemlich dann nicht mehr viel machen. Was im Hintergrund ablaeuft, beim Installieren, bleibt Dir komplett verborgen, und dass bei der Installation vielleicht einige Bibliotheken ungefragt durch neue (oder aeltere?) Versionen ersetzt werden, kann auch vorkommen. Naja, dann geht halt manches andere Win-Programm nicht mehr so korrekt und stuerzt ab. Das waren mal so meine Erfahrungen mit der Installation via .exe-Datei.
nun kann man eine linux-dist vielleicht nicht mit windows-versionen vergleichen - aber bevor ich so auf linux umgestiegen bin, dachte ich, dass es egal wäre, ob ich nun redhat, suse, mandrake oder debian habe - und dass ein rpm überall gleichgut läuft. aus dieser sicht betrachtet ist es aus meiner anfängersicht her betrachtet doch viel vorteilhafter irgendwie was einheitliches zu haben, wie z.B. install.exe als irgendwas, was nur für bestimmte distributionen (mit ausnahme mal auf anderen) läuft.
Siehe oben. Eine install.exe ist nicht einheitlich. Nun aber zu Linux: Debian setzt einen anderen Paketmanager ein als z.B. RedHat oder SuSE. Letztere basieren auf RPM, und darauf beschraenke ich mich nun ein wenig. Prinzipiell sind RedHat und SuSE Pakete beide im RPM Format, und ein Installieren von "fremden" RPMs kann funktionieren auf der jeweils anderen Distribution - das haengt im Wesentlichen davon ab, wie systemnah das RPM ist, denn in manchen Dingen unterscheidet sich eben ein RedHat von einem SuSE-System. Es haengt auch davon ab, was fuer eine glibc auf dem jeweiligen System im Einsatz ist und auch ein wenig davon, wie die Distributoren ihre RPM-Pakete schnueren und nennen (etwas vereinfacht ausgedrueckt). Mit RPM kannst Du aber Software im System installieren, und dabei wird Dir genau gesagt werden, ob Dein System bereits in der Lage ist, das Programm auszufuehren, oder ob noch weitere/andere Software und/oder andere Versionen von Software noetig sind. Das ist sehr praktisch, da so Dein System immer konsistent ist. Gefaellt Dir ein Programm nicht, so kannst Du es komplett (bis auf Dateien, die logischerweise nach der Installation angelegt wurden, z.B. Konfigurationsdateien im $HOME des Anwenders) wieder aus dem System entfernen; es wird nichts zurueck bleiben. Beim Entfernen wird wiederum ueberprueft werden, ob Du das eigentlich darfst, oder ob andere Software im System nicht evtl. doch genau dieses Paket braucht. Also wieder eine Konsistenzpruefung. Mit Source-RPMs kannst Du sehr einfach ein Binary-RPM auf Deinem System erstellen. Ein Source-RPM enthaelt den Quellcode eines Programmes und ein .spec-File, quasi Regeln, wie das Binary-RPM zu erstellen ist. Das kann man auch von Hand anpassen. Dir stehen eben unter Linux i.d.R. immer die Quellen eines Programms zur Verfuegung, und das ist schon ein grosser Unterschied zu Windows. So ist es auch moeglich, ein Binary-RPM speziell fuer seinen Prozessor optimiert zu erstellen - unter Win wohl kaum moeglich. Im Gegensatz zu install.exe kannst Du Dir genau anschauen, was bei der RPM Installation gemacht wird, Du kannst Die Installation ueberpruefen, Du kannst Dir auflisten lassen, welche Dateien an welchen Ort installiert werden, und vieles vieles mehr, siehe dazu "man rpm" oder auch das Maximum-RPM-Handbuch. Kommt es zu Problemen bei der Installation, so kannst Du genau nachschauen, warum dem so ist und das Problem loesen. Das sind nur mal so einige Dinge, die mir gerade eingefallen sind. Wahrscheinlich gibt es noch viel mehr zu schreiben, aber das genuegt wohl mal fuers Erste. Gruesse, Thomson PS: Bitte lies Dir mal die Etikette dieser Liste durch. Wir unterhalten uns hier lieber mit Menschen, die einen Namen haben und nicht so gerne mit Pseudonymen wie CodeUser. Waere also schoen, wenn Du das korrekt einstellen koenntest bei Deinem Mailprogramm. Ferner waere es sehr hilfreich, wenn Du Dich an die im Deutschen uebliche Gross- und Kleinschreibung haeltst - das erleichtert naemlich sehr das Lesen Deiner Mails. Viele Leser, normalerweise einschliesslich mir, ignorieren Mails, bei denen sich der Schreiberling keine Muehe um die gute Lesbarkeit macht.