On 23-Dec-98 Harald Wolf wrote:
Hallo
wie wendet man den Parameter -display fuer X-Anwendungen an ?
wenn ich z.B eine X-Anwendung die auf einem anderen Linux-PC installiert ist starten will (soll natuerlich auf meiner kiste angzeict werden.)
Du solltest Dir zuerst über die Funktionsweise von X im klaren sein, dann stellst Du auch die Frage anders. X11 ist eigentlch ein Client-Server-Protokoll zur Übertragung von Grafik- und einigen anderen Informationen. Der sogenannte X-Server bekommt diese Daten vom X-Client und sorgt dann z.B. für die Bildschirmausgabe. Er ist in dieser Hinsicht sozusagen vergleichbar mit einem sehr hoch entwickelten Grafikkartentreiber. Ein X-Server läuft z.B. auf jedem X-Terminal, oder auf einer Workstation, an der unter X gearbeitet wird. Die eigentlichen Anwendungsprogramme werden als X-Clients bezeichnet, d.H. die Begriffe von "Client" und "Server" sind entgegen der landläufigen Betrachtungsweise definiert. Um nun etwas auf dem Bildschirm auszugeben, muß so ein X-Client Verbindung zu einem X-Server aufnehmen. Dazu wird in aller Regel die DISPLAY-Variable aus dem Environment ausgewertet. Alternativ kann man den Namen des X-Servers auch über den "-display"-Parameter angeben. Die Syntax der Angabe lautet wie folgt: <Rechnername>:<Display> Wobei Rechnername eine IP-Adresse oder ein über den nslookup-Mechanismus zu einer IP auflösbarer Bezeichner sein kann. Normalerweise ist das bei Linux-PC's "localhost". Display ist dann so eine Art Portadresse, mit der das gewünschte Display auf diesem Rechner angesprochen wird. Es ist möglich, mehrere verschiedene X-Server auf einem Rechner zu haben, die haben dann unterschiedliche Display-Nummern. Die Display-Nummer wird beim Starten des X-Servers mit angegeben, normalerweise wird hier "0" oder "0.0" verwendet. Gekoppelt ist das Ganze noch mit einer Zugriffsüberwachung, die mittels xhost gesteuert wird. Wenn Du nun an Rechner a sitzt und ein Programm, das auf Rechner b installiert ist, nutzen willst, geht das in Etwa so: 1) Zugriff auf a's X-Server für b freischalten, z.B. durch: xhost +b in einem xterm von a. Danach per telnet, rlogin, ssh oder wie auch immer zum Rechner b gehen. Dort entweder die DISPLAY-Variable setzen oder den -display-Parameter angeben. ssh2 macht das alles übrigens automatisch. Der richtige Wert für den Display-Parameter ist dann a:0 oder a:0.0. Optimieren kann man das Ganze dann noch mit nem lbxproxy auf b oder mit der Datenkompression von ssh2. In beiden Fällen ist bereits eine 64k-Leitung durchaus in der Lage, nen Netscape einigermaßen bedienbar zu halten. =========================================================== Erhard Schwenk - alias Bitrunner =)B==o) =========================================================== No Spam replies please. -- Um aus der Liste ausgetragen zu werden, eine Mail an majordomo@suse.com schicken, mit dem Text: unsubscribe suse-linux