Hi, o wie Du schreibst gehe ich davon aus, daß Du nicht willst, daß Linux einfacher wird. Mit ein bißchen gutem Willen, der ist bei Dir scheinbar nicht vorhanden sein, sieht man schon einen Weg, oder Du hast es einfach in den falschen Schlund bekommen. Henning Hucke schrieb:
On Wed, 2 Sep 1998, Günter Zöchbauer wrote:
Meiner Meinung nach kann man beide Seiten zufriedenstellen. Alle bisherigen Möglichkeiten belassen und für den DAU die Installationsassistenen (wie z.B. Yast) weiterentwickeln.
[... Vollquoting meiner Mail bzgl nicht faßbarer Komplexität in ...] [... weiten Teile der Unix-Bestandzeile und Dienstprogramme. ...]
Meiner Meinung nach werde ich mal ohne Hilfsmittel fliegen können...
Solange Du nichts weiter zu Deiner "Meinung" schreibst, ist es eine Be- hauptung, für die ich keine bestätigenden Anzeichen sehen kann und von der ich nicht weiß, wo Du sie denkst, sehen zu können. *Insbesondere* wenn Du angibst, daß man YaST zu solch einem Supertool aus- bauen könne.
Vielleicht hilft Dir das meine Meinung nachzuvollziehen: Ich finde, daß es unter Windows (OS und Progs) einfacher ist schnell eine funktionierende Grundinstallation zum Laufen zu bringen. Bei einem Installationsassistenen werde ich Schritt für Schritt durch die Installation geführt. Die möglichen Parameter werden ordentlich gruppiert, oft gibt es zu den einzelnen Eingabefeldern eine Direkthilfe somit habe ich nicht das Problem erst herausfinden zu müssen, ob die Beschreibung dieses Parameters in einer Manpage, einem Howto oder einem Readme beschrieben ist. Wenn ich auf der ersten Seite eines Installationsassistenen einen Parameter festlege, kommen auf den folgenden Seiten nur mehr Parameter zur Auswahl die dann noch sinnvoll sind (wenn ich angebe, daß der Rechner nicht ans Netzwerk soll werden auch keine Seiten angezeigt, in die Netzwerkparameter eingegeben werden sollen usw). Natürlich kann man mit Installationsassistenen nicht alle Feinheiten abdecken weil das viel zu aufwendig wäre, somit ist es wichtig, daß man die Config-Dateien auch per Hand bearbeiten kann. Wichtig ist nur, nicht die gleichen Fehler zu machen, die M$ gemacht hat: 1. wenn meine NT-Installation durcheinandergerät, und Windows nicht mehr gestartet werden kann, habe ich (meist) keine Möglichkeit den Fehler zu beheben weil ich nicht mit einer Bootdisk starten und die Registry ändern kann. Das einzige was dann hilft ist eine Neuinstallation (das mache ich mindestens alle drei Monate). 2. wenn ich bei NT die Dateirechte so einrichte, daß ein User das System nicht killen kann startet NT nicht mehr. Der User braucht alle möglichen Rechte, auch Schreibrechte im NT-Verzeichnis, weil er sonst keine selbst Programme installieren kann. Man mag hier einwenden, daß ein User selbst keine Programme installieren soll, aber ich glaube daß unter Linux eine entsprechende Konfiguration problemlos möglich ist. So hat der User ein System an dem er selbst herumbasteln und lernen kann ohne daß er das ganze System killen kann. 3. M$ versucht alles, was von den Assistenen gemacht wird, zu verbergen. Es gibt meist keine ordenlichen Log-Dateien des Installationsvorganges. Es gibt keine Dokumentation was zu machen ist wenn man die Installation und Konfiguration manuell durchführen will. Es gibt keine vollständige Dokumentation zu den Einträgen in der Registry (möglicherweise liege ich hier falsch aber zumindes gibt es das nur für $$$) Die Programme haben oft eine vielzahl von Möglichkeiten, das sieht man an den Parametern die in der Registry eingetragen werden, man kann viele Möglichkeiten aber nicht nützen weil sie nicht Dokumentiert sind und der Assistent diese Parameter nicht unterstützt. 4. Die Dateien werden ziemlich unstrukturiert auf der Festplatte verteilt und die Deinstallationsscripten sind so schlampig programmiert, daß nach einer Deinstallation eines Programmes viel Müll zurückbleibt. 5. Dadurch, daß alle Parameter einer Installation in der gesamten Registry verteilt werden habe ich keine Möglichkeit, eine funktionierende Konfiguration auf ein anderes System zu übertragen. Ich habe z.B viele Stunden damit verbracht Samba zum Laufen zu bringen und auch dann noch Stundenlang an der Konfiguration herumgebastelt und optimiert. Wenn ich jetzt eine ähnliche Konfiguration auf einem anderen Rechner haben will kopiere ich die smb.conf und passe sie an und schon läuft Samba auf dem zweiten Rechner. Vor kurzem hatte ich ein Problem mit Outlook97. Ich habe zuerst Outlook deinstalliert und wieder installiert - hat nicht geholfen - dann habe ich das ganze Office drüber installiert - hat nicht geholfen - dann habe ich Office deinstalliert und neu installiert - hat nicht geholfen - dann habe ich die Windows-Messaging-Dienste deinstalliert und installiert - hat nicht geholfen - dann habe ich das Service-Pack neu installiert ... und irgendwann hat es dann funktioniert. Nur wenn ich diese funktionierende Konfiguration auf einen anderen Rechner übernehmen will muß ich den Installations- vorgang mit den gleichen Schritten in der gleichen Reihenfolge nochmals durchführen. Oder ich versuche wieder alle Möglichen schritte in einer anderen Reihenfolge und finde so vielleicht einen einfacheren Weg - vielleicht bringe ich dann aber auch das System so durcheinander, daß ich _alles_ neu installieren muß. Und da gibts bestimmt noch eine Menge mehr (fällt mir nur im moment nicht ein, das kommt aber wieder wenn ich mit Win arbeite ;-)) Bei Linux sehe ich obige Probleme nicht, auch wenn es Installations- assistenten gibt, haben Profis immer noch die Möglichkeit so wie bisher die Konfigurationsdateien direkt zu bearbeiten.
Mach Dir mal klar, was man dann mit YaST alles abdecken müßte, ganz zu schweigen von der Berücksichtigung von ineinandergreifenden Paketen (Fido-System bei sendmail berücksichtigen, wie es schonmal in der Liste auftauchte und ähnliche Sachen). Das würde ein Tool, daß man noch nichtmal mehr mit 64MB Ram fahren könnte und dann wären wir da, wo Win* heute ist und wo wir - so denke ich - alle nicht hinwollen.
Wie schon oben erwähnt - ist es IMHO nicht notwendig/möglich _alle_ Parameter per Assistent setzen zu können. Es gibt ja dafür den Advanced-Mode - vi, emacs ...
Was ich nicht verstehe, ist folgendes: Warum weiß ein User aufeinmal besser mit der Squid-Conf umzugehen, wenn er ein GUI vor seinen Augen hat? Die meisten Werte sind schon sinnige Defaultwerte. Er braucht also nur diejenigen Teile anzupassen, die für das funktionieren nötig sind. Und wenn er es in der blauen Dunst hinein versucht einzustellen, wird er mit einem GUI genauso auf den Hintern fallen, wie er es beim editieren mit dem Editor tun würde.
*Was* *also* *soll* *das* !?
Ein Assistent kann einige Grundkonfigurationen anbieten, und dann gleich anzeigen welche Parameter zu dieser Variante notwendig sind welche angepaßt werden müssen und welche man belassen kann (wenn ich mit Samba keine Drucker freigeben will, sehe ich keine Parameter die mit Druckern zu tun haben).
Wenn man nicht weiß, was man da einstellt, dann ist es egal, ob man ein GUI oder einen ASCII-Editor hat. Und wenn erstmal keiner mehr durch den Konfig-Mechanismus durchsteigt, dann ist Schluß mit Lustig und *alterna- tivem* Einstellen der Parameter per Editor, weil schneller! Siehe KDE (xearth-Problem)! Wie lange hat es gedauert, bis aus der Liste endlich mal der richtige Hinweis kam? Anderhalb Wochen? Weia, Win* läßt grüßen.
Ich habe jahrelange Erfahrung mit Netzwerken und das größte Problem war nicht (z.B bei der Samba-Konfiguration) zu verstehen wie Samba grundsätzlich funktioniert sonder herauszufinden, welche Parameter überhaupt mit meinem Problem zu tun haben. Ich habe Stundenlang mit Parametern experimentiert bei denen sich dann herausgestellt hat, daß sie mit diesem Problem überhaupt nichts zu tun haben und ich glaube, daß ein Installationsassisten das Ganze viel übersichtlicher machen kann.
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Ich verstehe Deine Aufregung nicht weil ich meine, daß man Linux einfacher machen kann, ohne daß dadurch jemand Nachteile hat. Aber es gibt halt immer Leute die bei jeder Veränderung befürchten, daß es nur schlechter werden kann. Und der Grund warum ich mir die ganze Schreiberei antue: Ich bin auf der suche nach einem gutem Betriebssystem (seit meinen Amiga-Zeiten hatte ich keinen Zugang mehr zu einem guten Betriebssystem), einer Alternative zu Windows damit ich nicht meine ganze Zeit damit vergeuden muß die Windosen bei meinen Kunden nur halbwegs am laufen zu halten sondern damit ich wieder Zeit habe mich um interessante Projekte zu kümmern. Linux ist das einzige (das ich kenne), das meinen Anforderungen nahe kommt. Für mich ist es wichtig, daß Linux eine große Akzeptanz findet und die Kunden nicht Angst haben müssen auf einen Aussenseiter zu setzten, den es in kurzer Zeit vielleicht schon nicht mehr gibt, daß sich einfache Anwender zu Hause mit Linux beschäftigen können und in der Firma sagen, ja, Linux ist OK, ich habe mich damit beschäftigt und komme damit zurecht und sich die Einstellung durchsetzt, daß kein Admin gefeuert wurde weil er sich für Linux entschieden hat. Guenter Zoechbauer EDV-Dienstleistung -- Um aus der Liste ausgetragen zu werden, eine Mail an majordomo@suse.com schicken, mit dem Text: unsubscribe suse-linux