
Am 09.11.2010 15:51, schrieb Harald Stürmer:
Am 09.11.2010 14:21, schrieb Marco Roeben:
Ulrich Gehauf Gehauf wrote:
So, ich antworte jetzt der Einfachheit halber mal beiden ;-)
Ubuntu verwischt die Grenzen zwischen Benutzer und Admin genauso wie Windows. Dadurch werden die User desensibilisiert und wissen meist nicht was schief läuft, wenn was schief läuft. Dieses Verwaschen ist für mich persönlich Killerargument gegen Ubuntu.
Für viele Einsteiger aber eben genau das Argument zum Einstieg. "Is ja wie bei Muttern!" ;-) Die Berührungsängste, die viele Normalanwender vor Linux haben, werden eben dadurch abgebaut.
Mir persönlich gefällt Yast besser, aber vielleicht wären die einzelnen Module von Yast besser in den zentralen Systemeinstellungen von KDE aufgehoben? Würde das die Konfiguration für Neulinge einfacher machen?
In die Einstellungen von KDE sollten meiner Meinung nach nur die Einstellungen für den Desktop kommen. Systemeinstellungen sollten weiterhin in einem separaten Yast sein. OS sollte nicht Windows nachbauen, sondern Linux "begreiflich" machen. Hier die Einstellungen fürs Betriebssystem, da die Einstellungen für die Anzeigeebene...
Die Frage: Will man dort hin? Will man sich an den Einsteiger wenden?
Soweit ich weiss hat openSUSE für sich den Anspruch anwenderfreundlich zu sein. Also definitiv:Ja!
OS ist imho einsteigerfreundlich. Es bietet aber auch dem ambitionierten User und professionellen Admin alle Möglichkeiten. Diesen Spagat bekommt Ubuntu imho bei Weitem nicht so gut hin.
Eben. Der Vorteil und derzeit auch gleichzeitig die Achillesferse von OS. "Die eierlegende Wollmilchsau". Ubuntu hat eine klare Ausrichtung: Den einfachen Um-/Einsteiger da abholen, wo er steht: Bei seinen Windows-Anwenderkenntnissen. Wer sich einmal in Windows zurecht gefunden hat, kann mit Ubuntu recht schnell Erfolge erzielen. Die Lernkurve ist allerdings ziemlich flach. OS fehlt so eine spezielle Ausrichtung. Man kann es niemandem speziell empfehlen, aber bei allen würde es einigermaßen passen. Windows-Umsteiger müssen sich erst mal in das Linux-Konzept einarbeiten, Administratoren müssen mit den Unzulänglichkeiten von Yast kämpfen, aber irgendwie lernt jeder was dazu und lernt OS mit der Zeit lieben (wenn er nicht vorher was anderes nutzt).
Wenn die Schwelle so hoch gelegt wird das dieses Szenario ausgeschlossen wird, wird eben Windows oder Ubuntu eingesetzt. Verhindern kannst Du das nicht, man kann nur Aufklärungsarbeit leisten, Seminare anbieten oder eben professionellen Support von Novell.
Es macht sicher keinen Sinn, den einfachen Windows-Umsteiger, der sich die 100 Euro für Win7 sparen will, anzusprechen. Da ist Ubuntu unschlagbar und IMHO auch genau die klar ausgewählte Zielgruppe. Aufklärungsarbeit könnte bestenfalls noch im KMU geleistet werden, um dem "Teilzeitadmin" Tipps an die Hand zu geben, dass die richtige Auswahl des Betriebssystems bei längerfristiger Planung eventuell trotz höherer Einarbeitungszeit hinterher doch wieder Arbeit und Nerven spart, wenn er dann Ubuntu zum Bussinesserver umbauen muss oder eben doch eine Lizenz für den SBS von Microsoft kaufen muss. Da sehe ich das hauptsächliche "Werbefeld", das es zu beackern gilt. Für den alten SuSE-Anwender, der sich gerne mit Linux auseinandersetzen will, aber trotz allem ein wenig Komfort möchte, sollte man einfach nur ein "rundes Startpaket" anbieten. Genau hier wurde meines Erachtens seit der Version 10 immer mehr nachgelassen. Sachen funktionieren nicht mehr so wirklich rund, alle 3 Versionssprünge wir wieder das komplette Bedienkonzept umgestellt, was dazu führt, dass Upgrades erst dann gemacht werden, wenns wirklich nötig ist, dann aber auch gleich wieder vor einem komplett neuen Bedienkonzept steht. Hier sollte etwas mehr Beständigkeit und "gefühlte Abwärtskompatibilität" reinkommen.
Macht es Sinn eine Distribution zu entwickeln, die zwar alles und doch nichts richtig gut kann? Sollte man sich nicht besser auf EINE Zielgruppe konzentrieren und für die dann was "Rundes" basteln? Ich habe SuSE (bei 4.irgendwas eingestiegen) bisher immer als das System für den ambitionierten Einsteiger gesehen, der zwar weiß, was er tut, aber nicht unbedingt alles im VI auf der Konsole erledigen muss.
Aber wo fängt ambitioniert an? Sollte man absichtlich Leute ausschließen, weil diese noch nicht genug über das System wissen? Läuft man dann nicht in Gefahr auf eine Benutzerbasis "hängen zu bleiben", weil die Anfänger, nachdem diese zu den Fortgeschrittenen zählen doch bei Ubuntu bleiben? Eben weil das System neben einem extrem niedrigen Einstiegslevel dann doch alle Möglichkeiten eines Linuxsystems bietet.
Ich würde keine User 'mutwillig' ausschließen wollen. Wer OS nutzen will, soll das tun. Ich würde aber nicht versuchen, es jedem recht zu machen.
Ist OS davon abhängig, die meistgenutzte Distribution zu sein? Warum soll man in direkte Konkurrenz zu Ubuntu gehen? Linux lebt von der breiten Ausrichtung der Distributionen. Desweiteren macht es imho keinen Sinn, jeder Mode hinterher zu laufen und dabei bewährte Konzepte wegzuwerfen. OS hat seine Stärken und seine Berechtigung. Daran, und am Marketing, muß gearbeitet werden.
Sehe ich auch so. Ubuntu ist für Einsteiger, RedHat eher für Administratoren, Debian für Bastler, ... OS versucht derzeit überall mitzumischen und mauert sich dabei seine Nische selber zu. Ich sehe OS irgendwo zwischen Ubuntu und RH. Wir sollten die Leute dort abholen, wo sie nur noch mit Mühe weiter kommen. Genau dort, wo die Grenzen von Ubuntu liegen. Einfache Server aufbauen und komfortabel administrieren, auch mal schmerzlos "hinter die Kulissen schauen", und trotzdem die Lernschwelle nicht all zu hoch ansetzen. Theoretisch könnte Os das jetzt schon, es müsste nur entsprechend in den Markt getragen werden. Um mal eine Analogie zur Windows-Welt zu machen: Ubuntu ist das Anwendersystem: Vista, bzw. Windows 7 RedHat das Profisystem: Windows Server. OS könnte hier die Nische, die Microsoft derzeit erfolgreich mit seinen Small Bussines Konzept besetzt, zurückerobern. Mit einfach zu bedienenden Bordmitteln eine Maschine aufsetzen, mit der man kleine Netze komfortabel bedienen kann und vielleicht auch noch einen bedienbaren Client aufzusetzen. Das Ganze dann breit in der Öffentlichkeit streuen, für Privatanwender möglichst viel Schulungsmaterial oder auch Seminare offen und kostenlos anbieten und damit dann die potentiellen "Teilzeitadmins" anfixen, die dann in der Firma den OS- Small bussines Server empfehlen und so die zahlende Kundschaft bringen.
Dazu passt auch das recht aktuelle Angebot an Software, die relativ problemlose Installation auch "artfremder" Software sowie die Möglichkeit eben selber zu entscheiden "Klicken oder tippen?". Warum sollte man seine "Stammkundschaft" verprellen, nur um auch noch andere Felder zu beackern, auf denen andere Distributionen mehr Erfahrung und mehr "Community" haben?
Sollte man nicht vielleicht etwas mehr wagen? Existiert die "Stammkundschaft" von openSUSE denn noch?
Ich bin einer der "Stammkundschaft".
AOL, äh me2 ;-) Allerdings in letzter Zeit nicht mehr so ganz zufrieden, seit OS versucht, alles Mögliche können zu wollen.
Besinnt euch auf das, was ihr wirklich gut könnt und werdet darin Meister... ;-)
Canonical hat genau das mit Ubuntu gemacht. Ein Marke, eine Philosophie und nur ein Desktop mit einem klaren Bild in der Öffentlichkeit.
Das gleiche sollte OS tun, aber nicht das selbe.
Ist openSUSE vielleicht zu "bunt", zu viele Auswahlmöglichkeiten, kein klares Bild in der Öffentlichkeit?
In etwa ja... ich habe das Gefühl, sogar die Kern-Entwickler haben derzeit nicht wirklich ein klares Bild von dem, wo man eigentlich hin will.
Imho ist es ein Imageproblem.
In sofern, als man derzeit nicht weiß, welches Image man überhaupt will. Ich kenne einige Beispiele aus der Geschäftswelt, in denen man versucht hat in alle Richtungen gleichzeitig zu laufen. Letztendlich drehte man sich nur im Kreis, brachte nicht wirklich fertig und verprellte alle, die auf die Umsetzung der Ideen warteten. Gruß Uli -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org