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Moin, Am So, den 23.11.2003 schrieb Bernhard Walle um 19:26:
On Sun, 23 Nov 2003 at 19:03 (+0100), Ratti wrote:
Ich interessiere mich für einige professionelle Programme wie Photoshop. Bei meiner Freundin sieht es ähnlich aus, die würde viel lieber Linux benutzen, aber nicht, eher nicht wirklich /professionelle/ Programme für den Bereich DTP und Audio gibt. Ich halte es für schlicht unmöglich, daß sowas wie Indesign, Illustrator, Photoshop oder Cakewalk je als OpenSource daherkommt und würde die Programme gerne als Closed Source für Linux erwerben. In der Firma steht ein Windows-PC, auf dem ausschliesslich DATEV läuft - das es für Linux wohl nicht so schnell geben wird. Solange die verschiedenen Linux-Varianten derartig variieren, daß man praktisch alles kompilieren (lassen) muß, wird das nix mit Profi-Software.
Das ist Unfug. Software wie DATEV für Linux wäre technisch absolut gar kein Problem. Siehe:
* Moneyplex * Duden&Brockhaus * siehe Oracle und andere Serveranwendungen * MuPAD und div. andere Matheprogramme * Acrobat Reader (der 3-er läuft immer noch) * Netscape (3-er läuft immer noch) * StarOffice * XnView * TextMaker * WordPerfect (die 8er, keine WINE-Emulation, läuft hier immer noch)
Alles reine Applikationen. DATEV bringt sogar eigene Netzwerktreiber mit, immerhin geht da "Bargeld" über die Leitung. usw., usf... Auf dem Rechner ist mehr DATEV drauf als Windows. :-)
Und Java gibt's auch noch. Wenn die Typen von DATEV keinen Bock haben plattformunabhängig zu entwickeln ist das eine Sache, das technisch Linux und den Distributionen anzulasten kann aber nicht gehen.
Es dürfte ziemlich unbestritten sein, daß das installieren von binary-only Software unter Linux ziemlich klemmt. Und sei es nur deswegen, weil sich zum Beispiel der Acrobat Reader ein optisch auf meinem Gnome2.4-Desktop macht wie eine Gehwegplatte im Schaufenster. Klirr. So richtig schön ist Linux eigentlich nur, wenn man sich die Programme passend reinkompiliert (bzw. das machen lässt). Übrigens verstehe ich unter Linux etwas mehr als x86. Ich mache auch noch mit Linux auf PowerPC rum, und da bist du gern mal gekniffen - zum Beispiel, was mplayer angeht, der unter x86-Linux auf modifizierten Windows-Codecs aufbaut.
Statisches Linken existiert, glibc-Abwärtskompatiblität existiert, LD_LIBRARY_PATH existiert. Bei Windows musst Du auch die Qt-Dll mitliefern wenn Du mit Qt ein Programm vertreibst. http://doc.trolltech.com/3.2/distributingqt.html
DTP wäre technisch auch kein Problem, Audio vielleicht eher (davon habe ich zu wenig Ahnung, aber wenn man sich auf ALSA beschränkt dürft's auch kein Problem sein).
Wäre kein Problem. Ist aber - weil die Software nicht existiert. Um den Bogen mal zur ursprünglichen Aussage zu schlagen: Ich sehe unter Linux weit und breit kein Programm, welches z.B. Photoshop und Illustrator das Wasser reichen kann, und ich hätte keine Probleme, in diesem Fall proprietäre Binary-Only Software käuflich zu erwerben. Bei eBay gibt ältere Versionen durchaus bezahlbar für Privatanwender. Ich spiele derzeit ernsthaft mit dem Gedanken an Umstieg auf Mac OS X, weil ich dort entsprechende Software erhalte und trotzdem ein Unix drunter habe. Naja, "ernsthaft" heisst: Ich wäre längst mit fliehenden Fahnen übergelaufen, wenn ich es mir finanziell leisten könnte. :-) Gruß, Ratti -- -o) fontlinge | Font management for Linux | Schriftenverwaltung in Linux /\\ http://freshmeat.net/projects/fontlinge/ _\_V http://www.gesindel.de https://sourceforge.net/projects/fontlinge/