Joerg Rossdeutscher am Donnerstag, 4. Dezember 2003 17:28:
Moin,
Am Do, den 04.12.2003 schrieb Michael Meyer um 16:08:
Am Donnerstag, 4. Dezember 2003 09:24 schrieb Joerg Rossdeutscher:
Ich denke, das ist etwas zu einseitig betrachtet. Wenn ich eine CD kaufen möchte, habe ich nur die Möglichkeit mir diese zumindest teilweise im Laden anzuhören, um überhaupt eine Entscheidung (kaufen oder nicht kaufen) treffen zu können. Da wird eine beliebige CD durch das Radio beworben (1 oder 2 Titel - immer dieselben dudeln wochenlang), du kaufst die CD - der Rest auf dem Ding ist Mist.
Ja, ärgerlich - aber mit vielen anderen Produkt auch so. "Das Bild auf der Tütensuppe sah so lecker aus..." :-)
Übrigens gibt das jetzt schon. Du gehst mit'm (gestellten) Organizer durch den Laden, kannst alles Probehören ohne dich anzustellen, eine "Playlist" machen und hinterher wird dir eine CD gebrannt. Erzählte neulich ein Arbeitskollege.
Und das ist legal? Naja, wenn es entsprechende Lizenzen dafür gibt - die Idee an sich ist nicht schlecht.
Nun würde ich mir eine eigene CD brennen wollen, mit den Titeln meiner Wahl, von Original-CD's, die ich persönlich besitze. Das ist nun verboten! Mit meiner Schallplattensammlung hatte ich das früher ähnlich gemacht (Titel auf Kassette zusammengestellt). So konnte ich "meine Platten" auch im Auto hören. Jetzt ist es doch so, ich kaufe eine CD, die durch Kopierschutzmaßnahmen im Auto nicht läuft und nicht kopiert werden darf. Schon ist für mich das Teil das Geld nicht mehr wert. Ich kaufe also nicht.
Was hindert dich daran, deine CDs wieder auf Kassette zu "samplen" und sie im Auto zu hören? Geht problemlos und ist weiter legal.
Genau auf diese Aussage habe ich gewartet :-) Ja, es ist legal die Musik ohne Umgehung der Kopierschutzmechanismen für private Zwecke zu vervielfachen. Der analoge Weg ist ein solcher. Und wie groß ist der Qualitätsverlust auf einer guten Anlage, wenn ich die analog abgegriffene Musik danach wieder digitalisiere und dann auf CD/DVD/ MO/... speichere? Bestimmt ebenso wenig wahrnehmbar wie beim komprimieren in MP3. Und diese CD kann ich dann wieder verlustfrei weiter kopieren. Was macht dann so ein Gesetz für einen Sinn? Im Übrigen werden (teilweise) in der Unterhaltungsbranche solche Unsummen verdient, die in wirklich keinem Verhältnis mehr zur aufgewandten Arbeit stehen. Das Klagelied vom Superstar, der seine Kinder nicht mehr ernähren kann, ist wohl ein wenig absurd.
Als die CD als Musikträger auf dem Markt eingeführt wurde, war der Preis erheblich höher, als der von Schallplatten. Die Produktionskosten von CD's liegt aber erheblich unter denen der Schallplatten. CD-Preise sind seit Jahren stabil hoch. Der Kostenvorteil wurde aber weder an die Künstler noch an die Verbraucher weitergegeben.
Ja. Ätzend. Aber auch hier gilt: Nicht kaufen!
Sachichdoch.
Warum sollte ich also glauben, das es der Musikindustrie wirklich schlecht geht? Liegt es vielleicht auch daran, daß die Qualität der produzierten Musik nicht mehr mit früher vergleichbar ist? Wollen die Verbraucher vielleicht lieber Originaltitel als die X-te Coverversion hören?
Den Charts nach: Nein. Und für DRM auch irrelevant - ob eine Sache nun hübsch oder hässlich ist, man darf sie nicht klauen.
Für jeden CD-Rohling (die ich nur noch zur Datensicherung einsetze) den ich kaufe, bezahle ich eine im Preis enthaltene Gebühr an die Musikindustrie (weil ja die technische Möglichkeit besteht Musik drauf zu kopieren). Wenn ich mir nun einen Computer kaufe, muß ich dann auch eine Gebühr an die Rüstungsindustrie zahlen, weil das Teil auch zur Waffensteuerung einsetzbar wäre?
ACK! Eine Riesensauerei! Was geht mich Musik an, ich brenne Daten! Desgleichen die "Urheberrechtsabgabe" auf Scanner und Drucker. Hallo? Geht's noch? Ich scanne meine eigenen Fotos und drucke meine eigenen bzw. freie Texte...
Du zahlst ja auch GEZ-Gebühren, auch wenn du nur mit deinem Fernseher Premiere guckst. Aber du /könntest/ auch ARD und ZDF anmachen.
Das Ganze wäre wohl noch beliebig erweiterbar und sollte jetzt nur als Beispiel dienen, was m.E. dabei herauskommt, was Unternehmen mit einer gewissen Marktmacht an politischen Entscheidungen auslösen können. (Ich bin auch deswegen von Microsoft auf Linux umgestiegen.)
Ditto. Mein Umstieg von Windows auf Linux war nicht durch Qualitäts-, Stabilitäts-, Sicherheits-, Irgendwas-Ansprüche verursacht, sondern einfach eine Vollbremsung, bevor ich ganz und gar von einem Monopol abhängig bin. Vielfach bedeutet das auch heute noch "Verzicht", weil gleichwertige (DTP-)Software unter Linux fehlt.
Ja, weshalb ich immer noch zum Zweitrechner mit Windows tendiere ;-) -- Gruß MaxX 8-)