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Am 19.03.23 um 13:41 schrieb Herbert Albert:
Hallo Liste,
ich will meinen alten Monitor durch einen mit einer großen Farbtreue (Bildbearbeitung etc.) ersetzen, der aber nicht die Welt kosten soll. Mein Augenmerk ist auf einen BenQ PD2500Q Designer Monitor gefallen. Diese BenQ- Monitore sind werksseitig kalibriert. Werden sie unter Windows betrieben gibt es bestimmt Treiber die installierten werden. Wie ist das unter Linux, speziell opensuse? Würde ich den vollen Farbumfang (100% Adobe RGB und 100% sRGB) out-of-the-box erhalten, wenn ich den Monitor an den Rechner per DisplayPort anschließe?
Gruß
Herbert
Wahrscheinlich (!) schon. Jedenfalls funktioniert es mit meinem Eizo. Unabhängig von der Bildschirmmarke musst du die die Farbverwaltung installieren und das hängt auch davon ab, welchen Desktop du benutzt. Ich musste nur ein "KDE-Dings" installieren (ich glaube "colord-kde" aus den standard-Repositories). (Die Programme zum Kalibrieren selber brauchst du nicht, da der Bildschirm ja bereits kalibriert ist) Dann musst du das korrekte ICC-Farbprofil für den Bildschirm hinzufügen und aktivieren, das passiert dann in den KDE-Systemeinstellungen (der Punkt "Farbkorrekturen" ist erst da nachdem colord-kde installiert ist). Wenn der Bildschirm 100% AdobeRGB ist, kannst du das offizielle Profil herunterladen https://www.adobe.com/support/downloads/iccprofiles/iccprofiles_win.html (das Windows-Profil funktioniert), sonst nimm das ICC-Profil, das mit dem Bildschirm kommt. Schliesslich musst du in den Bildbearbeitungsprogrammen (Digikam, Gimp...) den "Arbeits-Farbraum" bzw. "Bildschirm-Profil" entsprechend einstellen. (Internet-Browser benutzen automatisch das Bildschirm-Profil, das du in den System-Einstellungen angegeben hast und die Farbverwaltung ist automatisch aktiviert.) Du musst darauf achten, dass du am Bildschirm das gleiche Profil eingestellt hast, dessen ICC-Profil du installiert und aktiviert hast. Sonst bekommt du falsche Farben... (Wenn du die Unterschiede zwischen AdobeRGB und SRGB sehen möchtest, musst du, wenn du die Einstellung am Bildschirm änderst, auch das ICC-Profil in den Systemeinstellungen ändern und umgekehrt; nur das eine oder das andere zu ändern führt zu falschen Farbdarstellungen) ... Bei bearbeiteten Bildern musst du dafür sorgen, dass das Farbprofil in den Bilddateien enthalten ist. Digikam und Gimp machen das automatisch, wenn du die Farbverwaltung aktiviert hast. Aber wenn du z.B. "-strip" in imagmagick benutzt, um Metadaten zu entfernen, musst du das Profil anschliessend wieder hinzufügen. Browser und die meisten Programme vermuten bei Bildern ohne Farbprofil, das sie SRGB sind. AdobeRGB-Bilder ohne eingebettetes Profil werden dann sehr flau angezeigt. Viel Spass! -- Daniel Bauer photographer Basel Málaga https://www.patreon.com/danielbauer https://www.daniel-bauer.com