* Am Fre, 04 Jul 2003 schrieb Wolfgang Hinsch:
Am Fre, 2003-07-04 um 09.05 schrieb Thomas Hertweck:
Wolfgang Hinsch wrote:
ich kenne Latex/Lyx nur vom Hörensagen. Wenn ich es richtig verstanden habe, produziert Lyx Latex-Code, wenn auch nur mit eingeschränktem Funktionsumfang. Kann man nicht mit Lyx ein Dokument beginnen und den entstandenen Code später mit einem anderen Editor weiterführen? Man hätte als Einstieg schon mal einen Text, der funktioniert, und kann dann anfangen, sich auszutoben, indem man den vorhandenen Code erweitert.
Wo laege da der Vorteil? Wenn Du so vorgehen willst, dann
Als Vorteil sehe ich, 1.dass ich schnell ein Erfolgserlebnis habe. Ich habe Latex vor ein paar Jahren mal testweise angesehen, und das reichte mir dann auch. Erst wenn ich mit Anfangserfolgen "angefüttert" werde, habe ich Lust weiterzuforschen 2. dass ich einen Beispieltext habe, an dem ich mich orientieren und von dem aus ich fortentwickeln kann. Bei Problemen kann ich nicht nur lesen, sondern auch vergleichen.
Beispiele sind wichtig, aber da würde ich mir eher ein LaTeX-Dokument hernehmen, dass die wichtigsten Elemente enthält (Ein paar Abschnitte, Bilder, Tabellen, Verweise, Literaturverzeichnis) und daran lernen. Das klappt erfahrungsgemäß sehr gut. Ein von mir betreuter Diplomarbeiter hat z.B. kürzlich nur auf Basis des LaTeX-Codes meiner eigenen Diplomarbeit und ohne vorher mit LaTeX in Berührung gekommen zu sein, ohne irgendein Problem innerhalb kürzester Zeit seine gesamte Arbeit verfasst. Und wenn dann spezielle Probleme auftauchen, gibt es genug Hilfe in Mailinglisten, Newsgroups etc. Bei LyX ist für mich das Problem, dass der LaTeX-Code, den LyX exportiert doch deutlich anders ist, als pure LaTeX, da Befehle neu definiert werden etc. Dadurch lernt man kein LaTeX.
musst Du auch LaTeX "lernen", und wenn Du LaTeX einmal gelernt hast, dann wirst Du Dich nicht mehr mit LyX rum- schlagen. Wenn Du mal gelernt hast, mit einem beliebigen Editor Deinen Code zu schreiben, dann geht das fluessig von der Hand - Du wirst z.B. nie wieder einen Formel- editor a la M$ Word anfassen wollen; bevor Du da auch nur eine Formel eingegeben hast, bist Du mit LaTeX schon bei der fuenften; dass es mit dem Satzprogramm "TeX" dann auch noch besser aussieht als bei Word kommt noch hinzu.
Ich habe nichts gegen lernen, aber aus einem Buch lernen führt bei Missverständnissen schnell zum Frust. Zum Nachschlagen/Erweitern ist es ok. Insofern sehe ich schon, dass Lys hier nüzten könnte. Wenn ich nicht weiterkomme, versuche ich Lyx, sehe mir das Ergebnis an (wenn es eins gibt) und "Ach so".
Das mit dem Formel-Editor in MS-Word tut fast weh. Ich habe hier eine MS-Office-freie Zone. Und den Formeleditor in OO nutze ich zeitweise, ohne das ich das peinlich finde. Bis ich herausgefunden habe, welche Syntax für welche Formel benutzt wird, bin ich damit bei der sechsten ;-) . Wenn sich Formeln wiederholen oder man sie auswendig weiß, geht es manuell schneller, da hast Du recht.
Ich habe gestern die Musterlösung einer Klausuraufgabe in Word setzen müssen (4 Seiten ausschließlich Formeln). Was glaubst Du, wie ich geflucht habe, mit LaTeX und Vim wäre ich mit Sicherheit in weniger als 50% der Zeit fertig geworden. Wenn man natürlich alle 6 Monate eine Formel schreiben muss, sind diese grafischen Editoren erträglich. Gruß Christoph -- Christoph Maurer - Tux#194235 - christoph-maurer at gmx.de