Hallo Christian, Christian Pubanz (GMX) schrieb:
Am Freitag, 7. Dezember 2007 17:28:19 schrieb Martin Burnicki:
Hallo miteinander, Hallo Martin,
zunächst sorry für die lange Reaktionslosigkeit von meiner Seite-musste ein Projekt fertig stellen und hatte daher keinen Nerv und keine Zeit, die vielen langen Mails zu lesen.
Danke für die ausführlichen Erklärungen bezüglich der Funktionsweise des NTPD; so kann ich mir das jetzt alles besser vorstellen.
Um den Bootvorgang von openSUSE 10.3 (zumindest bei Verwendung von ifup) bezüglich ntpd zu verbessern, kann man nach meinen Erkenntnissen folgende Maßnahmen durchführen:
1.) Verhindern, dass ntpd bei jedem "ifup" neu gestartet wird 2.) Statt "ntpdate" aufzurufen, die Option "-g" verwenden 3.) Scan-Intervall für Interfaces auf kleinsten Wert ("-U 60") 4.) "iburst"-Keyword für server verwenden
Für 1.) wird ein symbolischer Link in der Konfiguration für if-up gelöscht:
rm /etc/sysconfig/network/if-up.d/50-ntp
Für 2.) und 3.) wird die Datei /etc/sysconfig/ntp modifiziert und die angegebenen Einträge wie folgt geändert.
NTPD_INITIAL_NTPDATE=""
NTPD_OPTIONS="-g -U 60 -u ntp"
Für 4.) wird in der Datei /etc/ntp.conf das Wort "iburst" an jede Server-Zeile gehängt, z.B.:
server 0.pool.ntp.org iburst server 1.pool.ntp.org iburst server 2.pool.ntp.org iburst
Ich würde mich freuen, wenn Ihr das auch testen könntet und mal schreibt, ob es für Euch ebenso funktioniert.
Das mache ich nun hiermit!
Nachdem ich alle deine o.g. Maßnahmen an meinem System durchgeführt habe, kann ich erstmal einen Teilerfolg vermelden:
Beim Booten wird die aktuelle Zeit mit dem NTP-Server der Uni Stuttgart (129.69.1.153) abgeglichen und "hart" korrigiert. So sind in der NTP.log die entsprechenden Erfolgsmeldungen zu finden: 19 Dec 14:24:26 ntpd[3332]: synchronized to 129.69.1.153, stratum 1 19 Dec 14:03:50 ntpd[3332]: time reset -1236.332075 s 19 Dec 14:03:50 ntpd[3332]: kernel time sync status change 0001 19 Dec 14:07:13 ntpd[3332]: synchronized to LOCAL(0), stratum 10 19 Dec 14:38:46 ntpd[3332]: ntpd exiting on signal 15 19 Dec 14:41:06 ntpd[3320]: synchronized to 129.69.1.153, stratum 1 19 Dec 14:39:37 ntpd[3320]: time reset -88.680020 s 19 Dec 14:43:08 ntpd[3320]: synchronized to LOCAL(0), stratum 10 19 Dec 14:50:13 ntpd[3320]: ntpd exiting on signal 15 19 Dec 17:46:16 ntpd[3272]: synchronized to 129.69.1.153, stratum 1 19 Dec 17:49:09 ntpd[3272]: time reset +173.121827 s 19 Dec 17:49:09 ntpd[3272]: kernel time sync status change 0001 19 Dec 17:53:23 ntpd[3272]: synchronized to LOCAL(0), stratum 10 19 Dec 19:07:51 ntpd[3272]: ntpd exiting on signal 15 19 Dec 20:40:04 ntpd[3311]: synchronized to 129.69.1.153, stratum 1 19 Dec 20:36:51 ntpd[3311]: time reset -193.205870 s 19 Dec 20:36:51 ntpd[3311]: kernel time sync status change 0001 19 Dec 20:40:39 ntpd[3311]: synchronized to LOCAL(0), stratum 10
Allerdings wird die Zeit nicht immer noch nicht in regelmäßigen Abständen überprüft was zur Folge hat, dass die Software-Uhr und die Referenzzeitquelle (also die Server) abweichen; je nachdem wie lange der Computer läuft. So ist es auf meiner Uhr inzwischen 22:09, obwohl laut uhrzeit.org erst 22:06 sein müsste. Jetzt wäre es noch klasse, wenn die Zeit während der PC läuft regelmäßig abgleicht und "weich" korrigiert würde...
Aber toll, dass NTPD zumindest beim Booten die Zeit richtig stellt.
Wenn ntpd die Zeit nicht dauerhaft synchronisieren kann, obwohl die Netzwerkverbindung besteht, kann das auf das andere Problem hindeuten, dass der Kernel in der verwendeten Timer-Konfiguration die Zeit nicht sauber weiterführen kann. Auf der anderen Seite sind in Deinem Log oben verschiedene ntpds mit unterschiedlichen Prozeß-IDs. "time reset" gibt jeweils an, dass der ntpd die Zeit hart gestellt hat, weil die Abweichung mehr als 128 ms beträgt. Normalerweise sollte das nur kurz nach dem Start passieren. Anschließend sollte der mit "ntpq -p" angezeigt Zeitoffset _langsam_ gegen ein Minimum gehen. Zu den Logs: der ntpd seine Startup-Meldungen immer ins syslog, auch wenn ein "alternate log file" in ntp.conf eingetragen wurde. Zur Fehlersuche kann es hilfreich sein, den "alternate log file"-Eintrag auszukommentieren, damit man im Syslog alle Meldungen beisammen hat. Wenn Du dann noch die "loopstats" freischaltest (siehe auskommentierte Einträge in ntp.conf) kann man nach einigen Stunden im loopstats-File sehen, ob ntpd die Zeitsynchronisierung hinbekommt. Viele Grüße, Martin -- Martin Burnicki Meinberg Funkuhren Bad Pyrmont Germany -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org