Hallo Hermann Ich denke, dass die Linux-Community (zu der ich mich auch zähle) Probleme wie deine ernst nehmen soll, wenn das Ziel lautet, Linux auf den Standard-User-Desktop zu bringen. Ich habe in unserer Firma im letzten halben Jahr alle Server und Desktop Systeme auf Linux umgestellt (50 an der Zahl; für 150 User). Deshalb interessiere ich mich sehr dafür, mit welchen Problemen Linux auf Privat-PCs zu kämpfen hat. Ich bin der Ansicht, dass die Ursache all unserer Probleme in der Regel beim Hardware-Hersteller liegen. Natürlich gibt es immer Windows-Treiber zur Hardware. Aber nicht, weil Microsoft einen programmieren würde. Sondern weil die Hardware-Hersteller selber einen schreiben. Kein Wunder, dass diese Treiber (i.d.R) wunderbar funktionieren. Ein gutes Beispiel dafür ist der WLAN-Markt. Es gibt leider nur ganz wenige Hersteller, die Linux-Treiber zur Verfügung stellen. Und dann auch nur für relativ alte Karten. Bei der oben erwähnten Umstellung haben wir auch ein ganze Gebäude verstrahlt. Dabei musste ich wirklich WLAN-Karten suchen, die wirklich funktionieren. Stelle dir vor, es gäbe viele PCs mit einem vorinstallierten Linux (ich weiss, es gibt sie...). Niemand hätte grosse Probleme. Die Hardware würde tun. Die Treiber wären auch schon alle korrekt eingerichtet. Stelle dir vor, Sony würde die VAIOs mit Linux anbieten. Wir alle hier müssten uns nicht mit diesen Problemen rumschlagen. Es gäbe allerdings auch eine schöne Zwischenlösung. Wie wäre es, wenn die Hardware-Hersteller wenigstens alle Daten veröffentlichen würden, die benötigt werden, um Treiber zu programmieren? Aus dem Mangel heraus, dass die Hardware-Hersteller Linux nicht unterstützen, entsteht dieser relativ chaotische Haufen der Do it yourself Linux Community. Wie du selber erwähnst, ist dies aber gleichzeitig der grosse Vorteil. Du findest wahrscheinlich über alles irgendwo ein Howto. Wenn es unter Windows nicht läuft, schieben sich MS und der Hardware-Hersteller in der Regel die Schuld gegenseitig in die Schuhe. Unter Linux weiss ich, dass ich das Problem mit der Community lösen kann, weil diese nicht gewinnorientiert handelt, und mich deshalb möglichst schnell abfertigen möchte. Wenn du selber keine Zeit hast, um die Einrichtung von Linux auf deinem Laptop zu deinem Hobby zu machen, so rate ich dir, alles von einem Linux-Guru einrichten zu lassen. Ich bin mir sicher, dass dein Sony-Notebook läuft (mein kleines PCG-600HEK läuft auf jeden Fall problemlos; mit WLAN-Karte und PCMCIA-CDROM). Und danach gilt halt der alte Grundsatz: "Never touch a running system". Gruss Daniel PS Die SuSE-CD's gibt es auch online. Du musst ja nicht bei jeder Version die Handbücher neu haben, oder? Am Mi 21.01.2004 15:46, Hermann Middeke <hmiddeke@gmx.net> schrieb:
Nein, ich wollte nicht mehr hier posten. Es wird Euch ja auch wieder gegen den Strich gehen und zu episch lang sein. Aber dieses Statement will ich kommentieren - weil es mit zu negativ klingt. Und es nicht direkt mit Laptops zu tun hat. Und allgemeiner Natur ist. Vielleicht koennen wir gemeinsam was aendern/verbessern (ich kann mir die hoehnischen Antworten jetzt schon vorstellen - aber ich will positive Statements haben, die die jetzige Situation was aendern!).
Linux ist eine wahnsinnig gute Idee, in die ich mich ja auch verliebt habe. Um so boeser war die Enttaeuschung, wenn etwas nicht ging und auf Hilferufe hin selbsternannte Gurus meinten, mit kryptischen Befehlen irgendetwas bewirken zu koennen, das sehr speziell war. Wenns nicht ging (und das war fast immer so), kam der grosse Zeigefinger: "du Newbie! Lies erstmal Literatur und und und...."
Ich nehme ein Beispiel. Wireless LAN. Es gibt immer eine Karte, die einen Chip hat und etwas Hardware zum Senden und Empfangen. Die ist vielleicht nicht dokumentiert. Na gut, schlimm vielleicht. Immerhin hat der Hersteller diese Information (die sicher nicht geheim ist) und Windows hat sie auch und hat Leute, die das programmtechnisch eingebunden haben. Unbestritten war das fuer diese Leute eine Fummelei. Aber: wo finde ICH eigentlich mal eine Beschreibung, wie das ueberhaupt ist? Was sind die Schnittstellen? Jene Leitungen, die A0, A1, A2..., D0, D1, D2... heissen, CS, ACK, ENAB oder sonstwie? Und dann: wie greift ein Kernel - Modul darauf zu (ich habe dicke Buecher ueber Kernel Module... die schwimmen in hoeheren Sphaeren, auf die [notwendige] Hardwareebene lassen sie sich nie herab)? Der Hinweis, ich moege mehr lesen, ist deshalb nutzlos. Die Stecknadel im Heuhaufen suchen. WAS lesen? WO? tuxmobil etwa? Haha!
Noch ein Beispiel? Dieses?
".../var/log/messages kommt mit: Jan 16 22:40:35 xyz kernel: usb.c: USB device 5 (vend/prod 0x66f/0x3400) is not claimed by any active driver. und fdsik schweigt sich aus <grrr> usb-storage ist geladen (haendisch, von mir, beim anderen geht das automatisch mit hotplug), ein sd_mod hab ich irgendwie nicht, scheint's aber auch nicht zu brauchen, der andere Typhoon wird ja auch ohne angesprochen, als sda1?
Ich bin mit meinem Latein am Ende, hat irgendwer eine Idee, wie ich diese Mistkruecke doch noch zum laufen kriege unter Linux? Unter Windows, mit beigelegtem Treiber/Software, tut er... :/"
Als 'Newbie' muss ich sagen: Wirrwar! Katastrophe! Unuebersichtlich!
Vielleicht ist das Problem von Linux (und auf der anderen Seite der Vorteil?), dass alles sehr dezentral ist. Die Unmenge an Hinweisen auf ein Linuxproblem im WWW ist voellig unuebersichtlich. Waere es zentral, waere eine Organisation wie Windows dahinter. Das wollen wir alle nicht. Aber wozu gibt es SuSE? Listen einzurichten, in denen sich die Schreiber gegenseitig ihre Hilflosigkeit eingestehen? Ich zitiere nur ein Beispiel: "Obwohl ich xterm mit exakt(!) denselben Optionen aufrufe (ich habe schließlich nur den Desktop-Link von SuSE 8.0 auf die 9.0 kopiert), stimmen nun die Funktionstasten nicht mehr." Wenn ich ein Problem habe, unfasslich zeitraubend! Die Installation eines WLAN darf eine Stunde dauern. Aber bitte nicht laenger! Laecherlich, wenn hinter dem Batteriesymbol Information zum WLAN auftaucht, die ins Nirwana fuehrt. Oder ich klemme mich dahinter und studiere. Dann darf Zeit keine Rolle spielen - aber Zeit ist Geld. Das ist eben so! Wisst Ihr, was ich sagen will? Ich brauche Hilfe zu einem Problem, die funktioniert. Wenn aber alle anderen auch schwimmen ("versuch mal diese Zeile auszukommentieren") - dann gibts eben nie Hilfe. Nochmal: weiss SuSE was? Oder liegen die nur mit zahlenden Server-Nutzern im Bett?
Ich hab SuSE 5.2, 7.0, 7.2, 8.0 und 8.2 gekauft, je etwa 50 Euro. Ich hab nur einmal Windows XP gekauft, 160 Euro. So what? Wisst Ihr, was ich sagen will? Ich bin nicht gegen Linux, sondern dafuer! Aber SO gehts nun mal nicht!
Hermann
----- Original Message ----- From: "Ing.F.Hajny" <Cum_Hajny@compuserve.com> To: "SuSeLaptop" <suse-laptop@suse.com> Sent: Wednesday, January 21, 2004 4:52 PM Subject: Re: [suse-laptop] the end (SuSe 8.2 auf Sony VAIO PCG-R505)
Lieber Martin!
Ich muß mich der Meinung von Hermann voll anschliessen. Ich MUSS seit 2 Jahren mit Linux für die Programm-Entwicklung auf einem ACER Travelmate 721TX arbeiten, habe zuerst SUSE 8.0 dann 8.2 installiert - alles(?) geht allerdings nur für den batch-Betrieb, denn sound geht nicht, USB geht nicht, PCMCIA geht nicht, internes Modem geht nicht. Nach dem Hinweis von SUSE es handelt sich um einen Interrupt-Konflikt, habe ich ca 3 Monate aufgewendet mit Internet-Suche, Listen-lesen, Vorschlag- probieren etc verbracht ohne einen Erfolg zu erreichen. Wenn ich die Kosten für die Rechere ehrlich berechne kommt mir sogar ein Windows- Update noch immer billiger. Ich muss schließlich Programme entwickeln und warten, und nicht die Fußangeln eines OS finden und umgehen und und und..
Somit gilt für mich weiterhin:
Vielleicht wird Linux ja irgendwann mal erwachsen und professionell. Mir scheint, bis dahin ist noch ein langer Weg. Ein Computer muss Zeit sparen und nicht kosten.
Gruß Fritz
-- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: suse-laptop-unsubscribe@suse.com Um eine Liste aller verfügbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: suse-laptop-help@suse.com
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