Hallo, seit vielen Jahren benutze ich Kmail (schon seit der Zeit, als es noch kein Kontact gab). Kmail2 auf 12.1 ist nun aber wirklich nicht mehr benutzbar. Ich habe hier so 15-20000 Mails auf lokale Ordner verteilt. Meine Anforderungen (eigentlich wünschte ich mir ein Kmail, was wirklich funktioniert): - Verwaltung dieser Menge an Mails - Möglichkeit der flotten Volltext-Suche - POP3 / SMTP mit SSL Kommunikation mit dem Server - Einbindung lokaler Mailbox Files - Automatisches Einsortieren neuer Mails anhand von Filtern bei der Abholung - Verschlüsselung / Signierung mit GPG - bequeme Behandlung von Anhängen - ... Obwohl all das mit Kmail2 irgendwie schon geht, gibt es doch eine Menge Kleinigkeiten, die mir die Benutzung wirklich verleiden. - lokale Mails: um lokale Mails zu empfangen (sind zum Glück nicht viele), habe ich /var/spool/mail/xxx als Mailbox eingebunden. Dabei entstand ein neuer Ordner. Jetzt kommen die Mails an. Es ist mir aber nicht gelungen, wie früher, sie in die normale Filter-Bearbeitung zu schleusen. Weiterhin kann man Mails darin mit Kmail2 nicht löschen. Nach Verschieben oder Löschen werden sie zwar nicht mehr angezeigt, kommt eine neue Mail an, sind aber plötzlich alle gelöschten Mails wieder da. Zudem sind alle als Neu/Ungelesen markiert. Erst ein "mail <<<'d *'$'\n'q" Aufruf in der Shell leert den Ordner wirklich. Das merkt kmail aber erst, wenn man F5 drückt. - Abholung der Mails per POP offensichtlich kopiert Kmail alle Mails dabei zunächst in die "inbox", um danach die Filter darauf loszulassen. Nun passiert es, dass, nachdem sich das System wieder beruhigt hat, in der Ordneransicht für die Inbox 1-2 ungelesene Mails angezeigt werden. Wenn man dann danach sucht, findet man nichts. Bearbeitet man nun die anderen Ordner mit ihren neuen Mails, verschwindet irgendwann auch die Anzeige ungelesener Mails für die Inbox. - Anzeige der Mails immer mal wieder habe ich eine Mail, die in der Übersicht mit einer Größe von einigen kBytes angezeigt wird. In der Ansicht der Mail selbst erscheint aber nur ein leeres Fenster. Auch "View Source" zeigt ein leeres Fenster, obwohl wenigsten Mail Header da sein sollten. In der Übersicht wird immerhin ein Absender angezeigt. - "Retrieving Folder content - Please wait" immer mal wieder ist Kmail völlig unbenutzbar. Für einige Minuten (ja, nicht nur Sekunden) wird ein grünes Fenster mit obiger Mitteilung angezeigt. Was auffällt ist, dass zu dieser Zeit die Platte immer ganz heftig zu tun hat. - Suche Früher konnte man mit Kmail einzelne Ordner nach Mails durchsuchen. Das ging zwar nicht schnell, aber es funktionierte. Wenn man viel Zeit hatte, konnte man auch den gesamten Bestand durchsuchen. Mit Kmail2 ist diese Möglichkeit abgeschafft. Stattdessen kann man die KDE Desktop Suche so konfigurieren, dass sie auch die Emails indiziert. Leider geht dabei das Merkmal, in welchem Ordner man sucht, verloren. Die Suche selbst scheint auch recht zufällig zu funktionieren. Manchmal findet sie zu dem gewünschten Ergebnis, wobei ich nie sicher bin, ob sie wirklich alles gefunden hat. Durch den größeren Datenbestand braucht die Suche auch gefühlt genauso lange wie früher ohne Index. Gerade habe ich zum Test nach "minfrin" in "Complete Message" gesucht. Er wurde in 22 Mails fündig. Nun ist dieser String ein Teil einer Email Adresse, sollte also öfters mal als From Header auftauchen. Suche ich nach dem selben String in "from" oder "Anywhere in headers" findet er nichts. Eine erneute Suche in "Complete Message" bringt auch nichts mehr. Dafür habe ich jetzt einen virtuoso-t Prozess, der seit Minuten >700% meiner CPUs belegt. - akonadi / mysql Keine Ahnung, wofür kmail eine separate Datenbank pro User braucht, wo es doch die Mails selbst schön nach Ordnern sortiert auf der Platte ablegt. Jedenfalls habe ich auch schon öfters erlebt, dass einer oder beide dieser Prozesse je eine CPU komplett für Minuten belegen. Auch in dieser Zeit war kmail nicht benutzbar. Jetzt habe ich diesen Rest geschrieben, mit meiner Frau gechwätzt. Der virtuoso-t läuft nach wie vor: Cpu(s): 1.1%us, 3.4%sy, 87.8%ni, 7.6%id, 0.0%wa, 0.0%hi, 0.1%si, 0.0%st Mem: 16015M total, 12104M used, 3910M free, 683M buffers Swap: 20479M total, 0M used, 20479M free, 7196M cached PID USER PR NI VIRT RES SHR S %CPU %MEM TIME+ COMMAND 3923 r2 39 19 1791m 990m 6760 S 723 6.2 578:35.99 virtuoso-t - GPG Kmail zeigt eigentlich schön an, wenn eine Mail verschlüsselt ist, ob sie signiert und ob die Signatur vertrauenswürdig ist. Manchmal scheint aber auch hier irgendwas nciht zu klappen. Neulich habe ich einen GPG Key mit einem User-ID ohne Email Adresse erzeugt, eine Mail damit signiert und an KMail geschickt. Es war ihm auf keine Weise beizubringen, dass er die Signatur als vertrauenswürdig betrachtet. Ich habe den Key importiert und lokal mit meinem eigenen Key unterschrieben. Ich habe sogar Kmail und KDE neu gestartet. Kein Erfolg. Mit einem weiteren neuen Key, diesmal mit Dummy-Email Adresse, klappte es ohne Probleme ohne irgendwas neu starten zu müssen. Auf der Kommandozeile konnte ich aber sehr wohl mit beiden Keys sigierte Nachrichten mit GPG verifizieren. Von der nicht funktionierenden Datenübernahme aus Kmail1 möchte ich garnicht reden. So langsam scheint der virtuoso Prozess zur Ruhe zu kommen. Jetzt braucht er nur noch 3 Prozessoren: Cpu(s): 0.3%us, 1.1%sy, 34.6%ni, 63.9%id, 0.0%wa, 0.0%hi, 0.1%si, 0.0%st Mem: 16015M total, 12112M used, 3903M free, 683M buffers Swap: 20479M total, 0M used, 20479M free, 7198M cached PID USER PR NI VIRT RES SHR S %CPU %MEM TIME+ COMMAND 3923 r2 39 19 1791m 994m 6760 S 288 6.2 702:47.63 virtuoso-t Wie kann man sowas halbfertiges auf die User loslassen, die eigentlich was anderes zu tun haben? Auch kauft man sich das aktuelle Spitzenmodell eines Computers eigentlich nicht für Kmail. Dieses Programm sollte mit möglichst wenig Ressourcen im Hintergrund laufen. Ich hatte gedacht, ich warte, bis der virtuoso Prozess aufhört zu rechnen. Inzwischen hat er schon fast 900 Prozessor-Minuten verbraucht. 3 CPUs sind ständig für ihn da. Das waren die Punkte, die mir spontan nach fast 2 Monaten Benutzung eingefallen sind. Meine Frau benutzt Thunderbird. Irgendwie kann ich mich damit nicht anfreunden. Was gibt es sonst so für Alternativen? Opera habe ich vor Jahren mal getestet. Fehlende Verschlüsselung war das Ausschlußkriterium. Torsten Förtsch -- Need professional modperl support? Hire me! (http://foertsch.name) Like fantasy? http://kabatinte.net -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org