Am 17.11.2004 um 01:42 Uhr schrieb David Haller:
Es ist nicht "zumutbar", dass SUSE einen Mitarbeiter dafuer abstellt diese Liste komplett zu lesen (bzw. genug Mitarbeiter fuer alle MLs). Hier gilt also aehnliches wie fuer Webforen (wo eine Rechtsprechung bzgl. illegaler Inhalte schon existiert).
Dass kein Mitarbeiter abgestellt wird, ist Glück für uns: jemand müsste ihn sonst bezahlen!
Erhaelt SUSE aber Hinweise, dass hier illegale(!) Inhalte existieren (z.B. dass hier fuer verfassungswidriges Material Werbung betrieben wird), dann muesste SUSE das abstellen, also solche Inhalte aus dem Archiv loeschen und wohl auch den Autor zwangsunsubscriben und die Wiederanmeldung blockieren.
Illegal ist klar. Jemand schrieb in einer Mail, dass der SuSE-Support auf diese Mailingliste verweist. Wenn das so ist, 'benutzt' SuSE diese Liste auch als Aushängeschild. Dann würde ich als Unternehmer aber auch darauf achten, dass Sachen, die nicht illegal, aber z. B. geschäftsschädigend, diffamierend oder beleidigend sind, hier nicht vorkommen (ich will damit NICHT behaupten, dass so etwas hier jemals vorkam ;-). Noch mal deutlicher: Als Unternehmen würde ich darauf achten, dass diese Liste zu meinem Geschäftsbild und meinen Geschäftsinteressen passt. Das schließt ein, dass das Unternehmen mehr Einfluss nimmt, als nur illegale Inhalte zu löschen. Zur Durchführung siehe deinen nächsten Absatz:
SUSE kann eine Benutzungsordnung analog zu AGBs erstellen, die aber nur dann rechtlich bindend ist, sofern sie konform zu den Gesetzen ist, und ggfs. Benutzer von den Diensten ausschliessen -- und diese AGB muesste dann *vor* dem subscriben dem Benutzer zugehen (d.h. praktisch in der Mail, in der man die Anmeldung bestaetigen muss).
Ansonsten kann SUSE eine Mailingliste natuerlich einfach abstellen.
Logisch - keine rechtlichen Ansprüche gegenüber SuSE, also hat SuSE auch keine Verpflichtung, was die Liste betrifft.
Was das Ausschliessen von einzelnen, z.B. "Trollen", angeht gibt es AFAIK keinerlei Gesetzgebung und ich weiss nicht, welche andere Gesetzgebung evtl. relevant -- oder sinnvoll -- waere.
Es gibt eine Gesetzgebung dafür. Die Liste ist unbestritten eine Interessen-/Zweckgemeinschaft und hat damit eine inhaltliche Zielbindung: SuSE-Linux. www.suse.de/de/private/support/online_help/mailinglists/index.html schreibt: "Die Mailinglisten sollen Auskunft über die Produkte der SUSE LINUX AG geben und ein Forum zur Diskussion unter Anwendern und Entwicklern bieten. Bitte wählen Sie die Listen an, die Sie interessieren und tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein." Weiter unter auf der Seite heißt es: Diskussionen rund um SUSE LINUX. Wer sich zum ersten Mal in dieser Liste einträgt, wird es wohl über www.suse.de gemacht haben. Damit kennt er die Zweckbestimmung der Liste und stimmt dem zu. Das müsste IMHO eigentlich ausreichen als Grundlage. Wer sich diesem Zweck nicht unterordnet, kann 'unsubsribed' werden.
Rechtlich gilt AFAIK wohl, dass der Betreiber (hier SUSE) wenn nicht alle Rechte, so doch die Mittel hat, jemanden zu "unsubscribe"en, da diese Listen ein nur "freiwilliger" Dienst sind (oder wie war nochmal die Formulierung bzgl. der MLs auf den Boxen / in den Handbuechern etc.? Werden dort die MLs als zum Produkt gehoerige Leistung erwaehnt, so braucht IMHO SUSE einen Grund, um jemanden von einer ML auszuschliessen, was der Listowner dann beruecksichtigen muss).
Dass SUSE Anhaenge (leider nur teilweise?) blockiert ist nur das Recht des Listenbetreibers, der den Traffic usw. zahlen muss.
Ich übertreibe jetzt extra ein bisschen: Zu meinen Persönlichkeitsrechten gehört auch das Recht auf Kommunikation - und damit auch das Recht, Kommunikationsmedien nach meinen Interessen zu gestalten. Wenn ich mich dafür entscheide, eine Mail so zu entwerfen, dass sie einen Anhang enthält, der Listenowner diesen aber entfernt, ist das damit ein Eingriff in mein Persönlichkeitsrecht.
Nein. Dann beherrschst du Email nicht genug. Daten und Dateien lassen sich durchaus auch anderweitig so im Body einer Mail unterbringen, dass sie kein Anhang sind.
Ausserdem hast du keinen Anspruch beliebige Inhalte ueber diese ML zu transportieren (z.B. per ML ein 100 MB MPEG einem Freund zu mailen). Das waere doch Unfug. ACK (würde ich auch nicht wollen :-)
Das tut SuSE (vielleicht wirklich nur aus wirtschaftlichen Interessen, wie du oben schreibst).
s.o. SUSE hat als Betreiber AFAIK durchaus das Recht (und evtl. sogar die Pflicht bei einer bestimmten Sorte von Anhaengen) Anhaenge einzuschraenken, zu loeschen usw, Im Moment scheint es mir, dass plain-text Anhange und Signaturen bis zu einer bestimmten Groesse (10k?) durchgelassen werden, alles andere aber geloescht wird.
Prinzipiell finde ich auch, dass das gut so ist. Allerding sollte SUSE das evtl. auch (noch besser) "kommmunizieren", d.h. z.B. schreiben, dass _alle_ Anhaenge unbesehen geloescht werden. (Wenn sie dann mehr durchlassen sollte das ok sein). <selbstironie> Eine einheitliche Regelung ist sicher sinnvoll - und entspricht wohl auch unserm typisch deutschen Bedürfnis nach Regelung </selbstironie> Wenn die Anhänge nach Inhalt jeweils gelöscht werden sollten, brauchst du wieder einen Mitarbeiter. Davon abgesehen, welche Kriterien dieser heranziehen sollte.
Es ging mir nicht um das Können, sondern um das grundsätzliche, selbstbestimmte Dürfen! plain-text bis 10k wäre eine 'objektivere' Regel. Aber so etwas bring ich auch noch im Body unter und brauche keinen Anhang mehr.
Die Nutzer koennen ja jederzeit auf URLS verweisen oder die Anhaenge per PM verschicken.
Eine HP hat nicht jeder, URLs sind also nur bedingt tauglich. Anhänge in PM ist m. E. auch nicht so praktikabel. Jemand stellt eine Frage, aber du musst ihm erst eine Mail schicken, damit du den Anhang bekommst?
Ansonsten hat SUSE hier aber nix zu sagen, solange es nicht gegen Gesetze verstoesst.
Das ist eben meine Frage!
[...]
IIRC(!), ist unser aktueller Listowner unserer Etikette gegenueber positiv eingestellt, sein Vorgaenger hat sich aber z.B. fuer sowas ueberhaupt nicht interessiert.
Da würde ich gerne wissen, warum er positiv dem gegenüber eingestellt ist. Persönliche Interessen, unternehmerische Interessen (z. B. kostenloser 'Support' durch die Liste, Testpersonen, ...)?
Als Privatperson, als die er hier manchmal in seiner Freizeit mitschreibt bzw. mitgeschrieben hat. Und "positiv" auch nur soweit, als dass er IIRC(!) Mails die in etwa der Etikette entsprechen lieber sind als z.B. TOFU. Gut, dann entspricht es seinen (privaten) Idealen.
Die "Regeln" hier machen wir. Wer ist wir?
Wir alle, die hier schreiben.
Insbesondere aber diejenigen von uns, die sich genug fuer die Etikette interessieren, dass sie sich auf sl-etikette beteiligen, denn dort wird die Etikette gemacht. Vgl. die Aenderung in der Etikette bzgl. signierter Mails. Ist wohl ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass das Thema inzwischen OT ist :-))
[..]
Nicht jeder, der lange in der Liste ist, schreibt auch qualitativ sinnvoll (du gehörst aber dazu, deine Mails sind auch für mich i. d. R. brauchbar).
Danke :) Gerne geschehen (und ohne 'Bauchpinselei' gemeint)!
[...]
Und die Sanktion ist das ignoriert werden durch eine mehr oder weniger grosse und "wichtige" (Unter-) Gruppe der Schreiberlinge hier. Hört sich ein bisschen nach 'elitärem Gedanken' an - ich hoffe, du meinst es nicht so!
Och, ehrlich gesagt irgendwie schon, denn es gibt hier mehr "Subscriber" und "Schreiber" als "Antworter" (speziell regelmaessige). Insofern sind die (regelmaessigen) Antworter schon die Elite dieser Liste, wenn man "Elite" mal nicht im ueblichen negativ besetztem Sinne interpretiert.
Da bin ich beruhigt: Du meintest es nicht im negativen Sinne ;-) Es stimmt: Die regelmäßigen Schreiber prägen das Bild der Liste.
-dnh Das wollte ich dich schon immer Fragen: Was heißt das n bei -dnh? Ein weitere Vorname?
cu PeeGee