Hallo, tja, wie der Betreff schon sagt... Vorweg: Ich möchte keine große Diskussion vom Zaun brechen, jeder muß selbst wissen, wie er dazu steht. Wie der eine oder die andere sicher schon bemerkt haben, hat SuSE eine neue Supportdatenbank. Wer jetzt noch sdb.suse.de eingibt, wird umgeleitet auf portal.suse.de Die dortige Supportdatenbank hat ein Registrationssystem. Wenn man sich nicht registriert, bekommt man zwar immer noch viele Inhalte zu sehen - was aber nicht unbedingt auffällt, ist, daß es aktuelle Beiträge nur dann zu sehen gibt, wenn man sich registriert hat. Näheres findet sich, sehr versteckt, in der sdb-FAQ: http://portal.suse.com/sdb/de/2003/08/portal_faq.html Ich zitiere mal den Ausschnitt, der mich so verärgert: ---------- Die Inhalte der Supportdatenbank (SDB), die sich auf SUSE LINUX Professional beziehen, werden wir mit der Verfügbarkeit der jeweiligen FTP-Version auch für nicht-registrierte Nutzer freigeben. Registrierten Nutzern stehen diese Artikel schon ab dem ersten Tag zur Verfügung. Diese Bevorzugung von zahlenden Kunden halten wir für fair und glauben, die Community dadurch nicht einzuschränken. ---------- Die Registrierung beinhaltet nicht "bloß" die eMailadresse, auch die Postadresse ist Pflichtangabe. Ich bin darüber _sehr_ wütend, aus zwei Gründen: 1. Ich bin als zahlender Kunde vom Online-Support per SDB ausgeschlossen, wenn ich der Firma SuSE nicht meine persönlichen Daten gebe. Ich finde, daß das SuSE nix angeht, und daß ich mit dem Kauf der Box Anspruch auf "Gewährleistung" habe, der durch die Artikel in der SDB geleistet würde. 2. Die Artikel können auch nicht durch Google indiziert werden. Ich finde, daß die Vermarktung von GPL-Software /moralisch/ dazu verpflichtet, das Feedback zu dieser Software an die Community zurückzugeben, die diese Software erstellt - und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem dieses Feedback aktuell ist, nicht eine halbe Versionsnummer später. 3. Die Beschränkung auf "zahlende Kunden" ist die Unwahrheit: Jeder kann sich dort registrieren, die Angabe einer Kundennummer ist freiwillig, die Angabe der Adresse dagegen Pflicht. Es ist als offensichtlich, welche Daten wichtig sind und welche nicht. Daß "Anrede", somit also Geschlecht, eine Pflichtangabe ist, setzt dem ganzen die Krone auf. Ich habe daraus zweierlei Konsequenzen gezogen: 1. Ich habe mich sachlich, aber konsequent beschwert unter http://www.suse.de/cgi-bin/feedback.cgi?feedback-language=german Diese Mail hier ist als Vorschlag zu verstehen, das gleiche zu tun. 2. Ich habe begonnen, die SuSE-Linux-Server in meiner Firma zu einer Distri zu migrieren, die meiner Meinung nach dem Geist freier Software mehr entspricht. Die Entscheidung fiel dort für Debian Linux, welches bisher schon auf zwei Geräten gute Dienste leistete. 3. Wenn SuSE das nicht rückgängig macht, werde ich auch meine Unterstützung hier in der Liste beenden. Es mag nicht viel sein, aber eine Hand wäscht die andere - oder eben nicht mehr. Tja. Wie gesagt, bitte kein Megathread. Das ist sicherlich alles durch die GPL & Co gedeckt und vermutlich auch legal (Wenn man mal vom Datenschutz absieht, der für Internetdienstleistungen Datensparsamkeit vorschreibt, die mit Geschlecht-Pflichtangaben sicherlich nicht gegeben ist... aber darum geht es hier eigentlich nicht), aber ich finde es einfach schäbig und nicht in Ordnung. Dem stimmt man entweder zu und handelt entsprechend - oder man sieht es anders. Gruß, Ratti -- -o) fontlinge | Font management for Linux | Schriftenverwaltung in Linux /\\ http://freshmeat.net/projects/fontlinge/ _\_V http://www.gesindel.de https://sourceforge.net/projects/fontlinge/