On Thursday 18 April 2002 03:21, Alwin Niebuhr wrote: [...]
ich habe mich u.a. in die im Adressenfeld genannte Mailingliste eintragen lassen, lese jetzt mehr oder weniger intensiv das, was anliegt. Ein Unstand der dich von vielen jüngeren abhebt. Deine Vorgehensweise wir dich garantiert davor bewahren Fragen in einem Stil zu produzieren, die in der von Dir kritisierten Weise beantwortet werden.
Bis vor wenigen Tagen habe ich in einem Seniorenkreis ehrenamtlich Probleme aus den Bereichen DOS und Windows 9x praxisorientiert darzustellen versucht, mit mehr oder weniger Erfolg, denn besonders Win 9x ist in den Kreisen überwiegend eingesetzt. Nie ist es mir in den Sinn gekommen, mich gestört zu fühlen durch Neuanfänger und deren Fragen, die ja alle schon einmal behandelt worden waren. Nie habe ich unwillig den bereits behandelten Stoff mehrfach, je nach Bedarf, wiederholt. Niemals habe ich den Allwissenden gespielt. IWA-Typen mochte ich schon während meiner Schulzeit nicht. (IWA = Ich weiß alles). Okay, es gibt keine dummen Fragen sondern nur dumme Antworten, sehe ich für ein Seminar ebenfalls so. Allerdings ist diese Art der Kommunikation auf einer Mailing Liste schwer umsetzbar. In einem Seminar kann ich es mir erlauben eine unpräzise Frage durch zehnmaliges Nachfragen auf den Punkt zu bringen. Das geht auf einer Mailing Liste schon alleine aufgrund des anfallenden Traffics[1] nicht. Bei einer hochfrequentierten Liste wie dieser geht dies schon einmal überhaupt nicht. Du kannst selber ja bereits einschränken wie hoch der Anteil der Fragen ist die für eine Antwort dermassen unpräzise sind, dass sie de facto nicht zu beantworten sind. M.E. mittlerweile 10% der Fragen. Für die, in Deinen Augen arroganten, IWA Antworten gilt entsprechend dass ein Antwortender möglichst kurz präzise und prägnant antworten sollte. Das dies in den meisten Fällen zu einer Antwort des Stils "Mann lese : man man" führt ist auch zu einem nicht geringen Teil dem unpräzisen Stil des Fragenden zuzuschreiben. Ein Umstand den Du sicherlich mit verfolgt hast.
Ich habe meine wesentliche Aufgabe darin gesehen, das gilt für alle Aktivitäten meines bisherigen Lebens, mein bescheidenes Wissen anderen Menschen ohne Überheblichkeit zu vermitteln.
Jau, dann bist Du hier genau richtig, nichts anderes versuchen Mailing Listen.
Reichlich überrascht muss ich erkennen, dass ich offensichtlich
auf
einer falschen Erde lebe. Viele der Mails in der Liste zeigen aus meiner Sicht die völlig überflüssige Arroganz der Wissenden, die es bedauern, dass immer wieder Neulinge (newbies - was soll das?) Newbies ist ein Gruppen spezifischer Begriff oder auf gut deutsch Fachbegriff, wenn man "Fach" einmal auf die soziale Gruppe eines Fachgebietes bezieht. Fachbegriffe sollten Dir als Dipl.-Ing. doch eigentlich aus deinem beruflichen Umfeld bekannt sein? Deshalb verwundert es mich etwas, dass gerade ein Dipl.-Ing. keine Toleranz gegenüber einer Fach/Bereichs-- spezifischen Terminologie aufbringt. Ich nehme einmal an diese Bemerkung war nicht arrogant gemeint, sondern ist nur ein etwas unglücklich gewähltes Beispiel.[*]
die offensichtlich geheiligten, durchgeistigten Kreise stören. Und dabei ist jeder einmal angefangen, jeder wollte den einen oder anderen Rat. Jeder sollte jedem seinen fundierten Rat geben. Welchen Nutzen hätte die eigentlich sinnvolle Einrichtung eines Mailforums sonst? Hmm, genauso wie es etwas Übung kostet sich einen vernünftigen Fragen Stil an zu eignen, gilt dies sicherlich ebenfalls für den Stil der Antwort. Also sollte man da etwas größere Toleranz praktizieren als am seit Jahren immer gleich besetzten Linux Stammtisch. Die Anzahl der Listen Maintainer geht über die 2.000er Grenze und hat eine Fluktuation, die sicherlich bei 50% im Monat liegt, David unser Listen Statistiker mag mich berichtigen. Die für einen Leser arrogant erscheinenden Antworten sind in der Regel sarkastisch gemeinte Antworten, die mündlich als solche erkennbar sind, in der schriftlichen Form aber leider meist in Richtung Arroganz interpretiert werden, außer man fügt eigene Tags[2] wie "<sarkasmus> text </sarkasmus>" ein.
Hinweise darauf, dass bestimmte Fragen bereits beantwortet seien und in einer Liste nachzulesen sind, helfen überhaupt nicht. Genau so gut könnte der Fragesteller als Antwort erhalten, er möge sich in eine Uni-Bibliothek bemühen oder irgend wo im Internet suchen. Fachbücher lesen ist natürlich ein möglicher Rat, allein, er trifft nicht den Kern. Der Frager will Kontakt. Seiten eines Buches kann er natürlich umblättern. Bücher leben nicht, Diskussion ist ein Zeichen von Leben.
Genau da ist IMHO[3] der Trugschluss den Du begehst. Ein Forum für Diskussionen sind News Listen oder Chat Rooms. Eine Mailing Liste ist ein rein Textbasiertes Forum mit großer Ähnlichkeit zu einer dem Buch nahen Weise der Dokumentation. Wer Kontakt sucht, der möge sich um einen wirklichen Kontakt in Form einer Linux User Gruppe oder einem Linux Stammtisch bemühen <sarkasmus>, oder begebe sich zu einem Kontakthof in seiner Nähe
Bei meinen Versuchen, Senioren in die Geheimnisse der Standard-Rechner ein zu weihen, habe ich immer wieder feststellen können, dass sie die Lösung von Problemen besprechen und nicht erlesen wollten. Das allein machte sie sicherer.
Wie ich bereits oben sagte, dies unterschreibe ich sofort für ein Seminar aber nicht auf einer Mailing Liste. Zu Senioren möchte ich noch anmerken, die meisten Leute im fortgeschrittenen Alter sind im Gegensatz zu jungen Menschen sehr viel besser in der Lage sich auch bei Fragen zu einer ihnen unbekannter Materie zu artikulieren. Vielleicht solltest Du einmal versuchen Kontakte zu einer Hamburger Linux User Group zu knüpfen. Diesen Hinweis möchte ich nicht als arrogant gemeintes: "Verpiss Dich" sondern als ernstgemeinten Vorschlag verstanden wissen. ;-) Siehe auch [4]
Jeder sollte versuchen, sein Wissen in möglichst netter, verständlicher Form weiter zu geben. Das jedenfalls wäre mein Wunsch.
[...] Da sprichst Du sicherlich allen Mitgliedern aus der Seele und wirst damit sicherlich ein gutes Beispiel für andere werden. Ich hab mir einmal erlaubt Deine Mail etwas umfangreicher als üblich zu beantworten, kommt sie doch dem mittlerweile Grundsatz Thread den David unter dem Topic "ARGHHHH!!! MIR REICHTS!!!"losgetreten hat aus der Sicht eines Fragenstellenden entgegen. Falls Du diesen Thread mit verfolgt hast, wirst Du gesehen haben dass bei einigen Antwortenden mitlerweile auch die Toleranzschwelle überschritten worden ist. Und das ist nicht den Antwortenden sondern dem Frust auf immer die gleichen man möge mir vergeben, dusseligen, unüberlegten, ohne nachzudenke geposteten Nachrichten von Leuten zu verdanken, die zu einem nicht geringen Teil sogar zu faul sind die Installationsanleitung ihrer SuSE Dokumentation zu lesen. *Grummelschnaubrauch* Wilkommen auf der SuSE-Liste *grins* Tschüss, Thomas [*] Man siehe, die Bewertung ob ein Text arrogant aufgefasst wird oder nicht hängt stark vom Auge des Betrachters ab, und wurde von mir hier auch nur als provokantes Beispiel gemeint. Man braucht für die Mitgliedschaft in einer Mailing Liste schon ein recht dickes Fell. *grins* [1] Traffic: Auf Mailing Listen; Anzahl der pro Zeit anfallenden Mails [2] Tag: Anhänger {m}; Kennzeichen {n}; Marke {f}, Bezeichnet z.B. im HTML und XML Umfeld einen Bezeichner eines Elementes. [3] IMHO: engl.: In My Humble Opinion; dtsch.: Meiner unmaßgeblichen Meinung nach [4] Hamburger Gnu-Linux/Unix User Gruppen free-it.org BUSINESS LINUX HANSE NETWORK Wir sind ein Netzwerk-Team von Informatikern und Fachleuten im Raum Hamburg / Norddeutschland, die freie Informationstechnologie auf dem Betriebssystem Linux für den Business-Bereich nutzbar machen. Installation , Konzeption, Entwicklung, ... Treffen: Keine regelmäßigen Treffen. Kontakt von Fachleuten erwünscht. WWW: http://www.free-it.org Email: manns@free-it.de Telefon: 040 / 22 99 070 Fax: 040 / 227 151 76 Sonstiges: Wir suchen ständig Applikationen für den Business-Bereich. FiBu, Warenwirtschaft, PPS-Systeme, usw. --- HHLUG - Hamburger Linux User Group Wir sind eine (noch) lose Gruppe von Linux-interessierten Hamburgern, die sich vor kurzem gefunden haben. Unser langfristiges Ziel ist es, in Hamburg eine nicht-kommerzielle Anlaufstelle für Fragen und Angelegenheiten rund um Linux zu etablieren. Treffen: Wir treffen uns jeden zweiten Sonntag im Monat in der Alten Rinderschlachthalle (Neuer Kamp 30, Karoviertel) um 15 Uhr. Bitte beachtet dazu auch die Homepage! WWW: http://www.hhlug.de Email: hhlug_info@hhlug.de Sonstiges: Die E-Mail Adresse bitte nur für verwaltungstechnische Anfragen und Kontaktwünsche verwenden. Technische Anfragen zu Linux werden ignoriert. Spam inkl. jeder Art von Rundschreiben ist selbstverständlich unerwünscht. Allgemeine LUG Informationen erreichen uns über die LUG-DE Mailingliste. --- Unix-Gruppe der Hamburger Microcomputer Hochschulgruppe e.V. Die H.M.H. ist ein seit 1985 existierender Verein. Er verfügt ueber einen eigenen Vereinsraum und einen PC mit installiertem Linux, einen Atari Falcon 030 und diverse weitere Hardware. Die Portierung von Linux auf Atari wird ebenfalls begleitet. Das Treffen dreht sich um die Themen Linux und NeXTStep. Jahresbeitrag: DM 40,-. Gaeste sind immer willkommen. Treffen: Jeden zweiten Dienstag im Monat um 19:00 Uhr in der Grindelallee 143, 20146 Hamburg (Hinterhof). WWW: http://www.angelfire.com/de/HMH Email: jan@janhh.shnet.org Telefon: 040/209 81 888 -- "The reason for the success of this somewhat communist-sounding strategy, while the failure of communism itself is visible around the world, is that the economics of information are fundamentaly different from those of other products." -- Bruce Perens, on Open Source software. (Open Sources, 1999 O'Reilly and Associates)