Hallo, Ratti:
Ich kann den Schreiber schon verstehen: Ich investier seit über einem Jahr praktisch meine gesamte Freizeit in Linux und weiss eigentlich nur, daß ich nix weiss.
Christoph Maurer:
Das ist doch eine vollkommene Untertreibung. Du weißt mittlerweile eine ganze Menge und hast Spaß dran, täglich dazuzulernen. Du hast aber auch gelernt, daß Linux und Windows nicht direkt vergleichbar sind. Das ist aber ein Entwicklungsprozess, ich meine mich erinnern zu können, daß Du am Anfang Deiner "Karriere" hier auf der Liste noch anders gedacht hast.
Schön, daß du mich im Auge hast. ;-) Ich würde es mal so sagen: Ich mache einige, recht spezielle Sachen in Linux. So "Serverkrams", Internet und so. Da mischt sich bei mir berufliches und privates, und aus dem Bereich bemühe ich mich auch fleissig, zur Liste beizutragen. Da schnalle ich langsam, was läuft. Das darf man aber nicht verallgemeinern. Andere Sachen, mit denen ich mich weniger/nicht beschäftige, habe ich überhaupt nicht im Griff. Nach einem Jahr Linux kriege ich immer noch kein Copy/Paste hin. Ich habe das Bootkonzept noch immer nicht begriffen und kriege meinen alten SCSI-basierenden Rechner nicht zum laufen. Ich finde meine installierte Software nicht wieder. Wenn ich sie selber kompiliere, schredder ich mir meinen Rechner, weil mir nicht einsichtig ist, ob Sachen nun in irgendwelche /sbin oder /usr/bin oder /opt/bin oder /opt/kde/bin oder... gehören. Meistens habe ich dann zwei Versionen doppelt. CDs brennen kann ich schon lange nicht mehr und habe das Problem durch den Kauf einer 80 GB-Platte verschoben. ;-) Bevor mir jetzt jemand Tips gibt: Bitte nicht. ;-) Die Infos kann ich mir selbst besorgen, ich habe ein Listenarchiv, ich habe google. Es ist einfach so, daß ich mich mit irre vielen Dingen beschäftigen müsste, und mein Aufnahmevermögen ist einfach ausgeschöpft. Ich werde erstmal nicht gucken, warum Copy/Paste irgendwie nur ganz komisch oder gar nicht funktioniert und fein alle Fehlermeldungen, die ich in der Liste anfrage, abtippen. Weil mir dieses OS einfach sonst über den Kopf wächst. Ich will nicht jammern, ich habe es mir so ausgesucht, aber wenn ich sehe, daß ich nach geschätzt 2000 Stunden Linux immer noch zu blöd bin, meinen Drucker einzurichten, während ein etwas unbedarfter Kumpel unter WindowsXP mal eben per Mausklick "mehrere Festplatten zu einer macht", dann werde ich Linux nur sehr wenigen Menschen weiterempfehlen. Weil ichs den meisten einfach nicht zutraue, daß sie die Kurve kriegen, und ich darf dann einmal im Monat anrücken und den Scherbenhaufen zusammenfegen, ;-)
Auf der Arbeit ist es anders, ich entwickele einen Großteil meiner Zeit wissenschaftliche Software (keine Oberflächen, in der Regel sind das Programme, die ASCII-Dateien als Input lesen und als Output schreiben). Die zu entwickeln macht unter Linux deutlich mehr Spaß als unter Windows.
Und dann sind noch die Leute, die Server-Funktionalitäten brauchen, denen ich immer Linux empfehlen würde.
Klar, da ist *x ohne wenn und aber beste Wahl. Zu Star Office:
seiner Freunde "knacken" muß und hinterher wieder exportieren, weil sonst keiner SO hat? Und hinterher sieht alles anders aus? Ja, wenn er für sich selbst schreibt, z.B. als Buchautor... dann liegt er bei Linux+SO wieder besser.
Bei Linux + LaTeX IMHO.
Nö, weil ein Buchautor nicht gestaltet. Der ist mit SO prima bedient, er hat einen tollen Editor, der etwas mehr kann als Bleiwüste. Das fertige Buch macht sowieso ein Setzer. Und das ist auch besser so. ;-) Tschüß, Ratti