Hallo Liste!
Wolfgang Geisendörfer
Das alles kann ich nachvollziehen und kann das fundamentale Problem von Linux wiederfinden: Bei Windows kann man ruck-zuck ein grundsätzlich funktionierendes System zusammen- kloppen und sich später an den Detailproblemen 'weiterbilden' - Es gibt ständig kleine Erfolgserlebnisse. Es bleibt allerdings der schale Beigeschmack, ein System zu betreuen, dass vom Konzept her viele Nachteile hat - mal ganz abgesehen vom Verkäufer M$. Bei Linux fehlt dieser Anfangserfolg und wenn man sich oder anderen das erste lauffähige System präsentieren kann - und auch die Probleme gebacken kriegt - hat man meistens die Lust verloren oder sich in den diversen Mailinglisten so unbeliebt gemacht, dass man doch lieber mit M$ weiterwerkelt.
Naja - dazu muss ich dann doch auch mal wieder meinen Senf abgeben: - Wieso hat man unter Linux nicht diese kleinen Erfolgserlebnisse? Mit SuSE einen Rechner zu installieren ist nicht so schwer. Ich kann dann nach und nach weiter gehen. Erst einmal das Basic System (Sollte schnell gehen, es sei denn, man hat Probleme mit der Hardware!). Dann X11. Dann Netzwerk, damit man ins Netz kommt Dann der Drucker! Dabei hat sich mitlerweile so viel getan, dass - zumindest bei der SuSE 7.3 - das alles so trivial ist, dass man - entsprechenden Hardware vorausgesetzt - schon von Anfang an extrem viel hat! X11 ist gleich mit dabei gewesen, Drucker und Netzwerkkarte hat er sofort erkannt. Wenn ich daran denke, wie es damals war! Da hätte ich schon eher gesagt: Ja - bei der Installationgibt es unüberwindbare Probleme!
Mein Tipp - so richtig krieg ich Linux nämlich auch nicht gebacken ist folgender: Man nehme sich ein funktionierendes Linux-System: Router-Projekt: fli4l Server-Projekt: eisfair Komplett-Server-Lösung für Schulen: ODS-Server der Ct' (klappt auch im kommerz. Umfeld) dito GEE-Server der Gesamtschule Eiserfeld.
Wie gut erkennen diese Produkte denn die Hardware? Dann hat man da die totalen Probleme! Das ist der Grund, warum ich lieber mal zum SuSE Setup greife als zu debian! Debian hat viele Vorteile, aber bei SuSE ist die Hardware erst einmal im Groben konfiguriert! Ach ja: Wenn die Hardware nicht richtig erkannt wird, hat man unter Windows zum teil deutlich mehr Probleme! Ich denke da nur an meinen W2K Laptop vor einiger Zeit! Das Teil wollte noch nicht einmal die PCI- Bridge erkennen. Daher konnte er auch keine PCI Geräte erkennen ... ich musste erst tricksen, bis ich mir aus dem Internet von Asus die Treiber gezogen hatte und diese dann endlich installiert hatte! Solche Probleme gibt es bei beiden Systemen. Gut - die unterstützte Hardwarebasis ist bei Windows grösser, aber das liegt nicht am System sondern an den Herstellern.
läuft sofort, kann fast alles: -> Erfolgserlebnis _und_ man kann sich an den Tücken des Systems weiterbilden. Nunja - da kriegt man dann - nach meiner Erfahrung - viel eher Negativerlebnisse! Man installiert sowas, aber wer sagt einem denn, welche Config-Datei man wie ändern muss? Ich habe eine XYZ Netzwerkkarte, aber welches Modul ist dies denn? Neee - da nehme ich wirklich lieber eine SuSE :)
Auf dem Weg bin ich gerade - und mit kleinen Schrittchen geht es vorwärts So ist es auch richtig! Wer gleich zu Anfang einen Server mit LDAP und IMAP und .... bauen will, der sollte sich wirklich erst einmal an die eigene Nase fassen!
Ach ja: Noch eine Aussage zu dem "oder sich in den diversen Mailinglisten so unbeliebt gemacht": Ich lese zwar nur 1/3 der Nachrichten von suse-linux, aber hier beleidigt niemand einen anderen. Der Ton mag manchmal nicht gerade auf Stufe "Samthandschuhe" sein, aber wer sich daran stört, der ist selbst schuld und gehört zu Mami und Papi, damit diese aufpassen, dass sich das Baby nicht Aua tut! Jeder noch so dumme Frage wird beantwortet. Wenn ich schaue, wie oft gesagt wird: man XYZ. Oder auch: In google suchen nach XYZ und ABC, dann findest Du sofort: http://....... Das sind extrem gute Antworten! Mag sein, dass dies am Anfang nicht so aussieht, aber dies sind die Besten Antworten. Wer ein System administrieren will, muss sich mit dem System beschäftigen. Wir sind hier kein Verein, der die Babys von A nach B trägt, sondern wir gehen davon aus, dass die Leute selber gehen können und erklären, wo man langgehen kann bzw. wie man in Zukunft selbst den Weg finden kann! Ein Computer ist Complex! Dies lässt sich zum Teil verstecken, aber je einfacher ich etwas darstelle, desto mehr geht verloren! Ich bin auch der Überzeugung, dass es da Frontends geben muss! Ich muss mir nur die Config von X11 ansehen und schauen, wie es damals war! Wer rechnet denn heute noch irgendwelche Modes aus? Aber man könnte es machen! Der Normaluser braucht es nicht und will es nicht, aber man könnte es noch machen! So muss es gehen: Bei der Installation fragt mich xast (oder hat mich mal gefragt), was für einen Typ von Rechner ich habe. Und dann habe ich eine 08/15 sendmail-Config verpasst bekommen. Das reicht manchen ja schon! Aber wer will, kann mehr machen! Aber der sollte sich dann z.B. die sendmail-bibel kaufen und lesen. SInd ja nur um 1000 Seiten, die man da lesen kann! Aber da kommt kaum ein Windows-Produkt mit! Sowas kann keine Software, oder sie ist wieder so komplex, dass ein Normaluser damit nichts anfangen kann (Lotus Notes z.B.!). Ich weiss nicht, ob ich das etwas deutlich machen konnte und ich bin sicher, dass ich mich wieder nicht korrekt genug ausgedrückt habe, aber vielleicht ist der eigentliche Gedanke klar geworden! Es geht auch in Richtung "Unix-Philosophie". Unter Windows sieht ein Produkt so aus: Es macht alles, was es braucht, selbst. Wie sollte es auch anders gehen, denn alles ist ja geschützt und ich habe keine Grundlage, auf der ich arbeiten kann! Unter Linux sieht das anders aus: Man schaut, was es so für Tools gibt und bindet diese ein. Ich muss nicht mehr irgendwas schreiben, dass z.B. eMails aus meiner POP3 Mailbox rausholt - das macht dann z.B. Fetchmail für mich. Man hat extrem viele, nützliche Tools, auf die man zurückgreifen kann. Dadurch wird man extrem flexibel und Produkte werden recht schnell fertig! Auch die Stabilität ist höher, da "besser getestet" wird! Mit den besten Grüßen, Konrad Neitzel -- SoftMediaTec GmbH Tel: 0172 / 689 31 45 Fax: 069 / 90 50 99 53