* Konrad Neitzel schrieb am 07.Jan.2002:
B.Brodesser@t-online.de wrote:
* Frank Baumeister schrieb am 03.Jan.2002:
Was verstehst Du unter der UNIX-Philosophie?
Umfangreiche Arbeiten werden auf viele kleine Programme verteilt, wo jedes nur ein ganz bestimmten Teil macht, das aber gut. So gibt es nicht einfach ein Mailreader, der alles macht, sondern ein Programm, etwa fetchmail, daß die Mails vom Provider holt, ein MTA, etwa sendmail, das die Mails weiterleitet, ein MDA, etwa procmail, das filtert und sortiert, ein MUA etwa mutt mit dem man die Mails betrachten kann und ein Editor, etwa vim mit dem man die Mails schreibt. Das mag sich im ersten Moment kompliziert anhören, aber es hat z.B den Vorteil, daß ich meine Mails mit genau dem selben Programm schreiben kann mit dem ich auch meine Programme und Skripte schreibe. Zum Übersetzen von C gibt es etwa den gcc. Aber eine Projektverwaltung wird mit make gemacht. Debuggt wird mit gdb, gebunden wird mit ld, eine Versionsverwaltung bietet cvs usw. Das hat den Vorteil, daß ich cvs und make auch für TeX benutzen kann, usw.
Nunja ... das mit der "Philosophie" sehe ich genau so. Nur eben sollte man nicht auf Zwang alles unterteilen.
Ok, wenn es wirklich keinen Sinn ergibt, sollte man es lassen.
Die Unterteilung aus Sicht der KDE Entwicklung sieht aber etwas anders aus. Hier hat man dann mehrere Libs, die ich nutzen kann. KDE Applikationen können miteinander kombiniert werden und all sowas!
Das ist aber was völlig anderes. Ich sehe es aus der Anwendersicht.
Ich nehme jetzt einfach einmal KMail. KMail unterstützt genau dies auch! Ich kann die Mails an den lokalen sendmail übergeben. Ich kann die Post von fetchmail holen lassen und ich kann irgend welche externen Programme filtern lassen ... Aber ich kann zusätzlich noch mehr ... bei Bedarf gibt KMail die Mails direkt bei einem anderen Server ab ... (SMTP ist halt ein Standard, der von KMail auch unterstützt wird!) oder es wird mittels IMAP / POP3 auf irgendwelche Postfächer zugegriffen.
Ich kann aber, so viel ich weiß, keinen anderen Editor benutzen, um die Mais zu schreiben.
Die Open-Source Philosophie umfasst die Unix-Philosophie und geht noch deutlich weiter!
Das hat nichts miteinander zu tun. Nichts gegen Open-Source-Philosophie, im Gegenteil, aber Open-Source-Philosophie könnte man genausogut auf völlig anders struckturierte Programme anwenden. Was mir hier wichtig ist, ist nicht, daß ein Programm auf viele Libs verteilt ist, sondern daß der _Anwender_ frei kombinieren kann. Unixphilosophi ist der kleine UNIX-Werkzeugkasten. Solche Sachen wie tail datei | col -f3 -d: | sort | uniq | col -f1,3-6 damit kann man unwahrscheinlich viel machen.
Ich will nicht nur irgendwelche abgeschlossenen Programme haben, die ich nutzen kann (sendmail, fetchmail, ....) sondern ich will es in Lib-Form haben, damit ich noch schneller und besser drauf zugreifen kann! (Das Beispiel eMail-System hinkt an der Stelle, denn da funktioniert es so recht gut. Aber nimm irgendwelche Zeutkritischen Dinge oder Dinge, wo etwas oft wiederholt wird! Eine 3D Lib a. la. OpenGL fällt mir da so ein! Da kommt man mit einem CLI nicht sehr weit!)
Das ist aber was für Entwickler und nicht für den Anwender.
Nun ja, ich habe manchmal den Eindruck, als wollten einige Linux, weil es Chique ist Linux zu haben und sind dann enttäuscht, wenn Linux nicht so funktioniert wie Windows.
Das mag für einige sicher sein. Aber ich denke nicht, dass die Anzahl dieser Leute so gross ist. Nur eben sieht man vor allem die, die schreien!
Es werden aber deutlich mehr.
Die sehe ich leider ein wenig gefährdet. Mag ja sein, daß es noch Konsole gibt, aber wird z.B fvwm wirklich noch weiterentwickelt? Ich habe mir z.B ein Flachbildschirm gekauft. Leider kann man da mit der Konsole nicht mehr viel mit anfangen. Hat mich keiner drauf hingewiesen, daß Flachbildschirme nur auf eine Auflösung optimiert sind und alles andere, sagen wir mal, suboptimal ist. Das ist allerdings kein Linuxproblem.
Dann verändere doch einfach die Auflösung. Dies geht auch im Text-Modus! Und schon hast Du eine schöne und optimale Auflösung im Textmodus mit x*y Zeichen.
Ich möchte 25x80 Zeichen. Kleine Schriften kann ich auch in X haben.
Wenn ich KDE hochfahre sieht es immer gleich aus. Für mich ist und bleibt der Computer eine deterministische Maschine und ich wäre entsetzt, wenn jedes Mal alles anders wäre! Da würde mich doch einmal interessieren, was da genau gemacht wurde :-))
Für mich ist der Rechner auch eine deterministische Maschine, und daher bin ich ja auch entsetzt, wenn man sich bei KDE nicht verlassen kann, daß es jedesmal exakt gleich ist. Ich gebe ja zu, daß ich häufig mal KDE aufgespielt habe und übersetzt und so weiter. Kann schon sein, daß da was durcheinander gekommen ist. Aber daß hat dann wieder damit zu tun, daß KDE sich schön auf dem ganzen Dateibaum verteilt. Ein paar config-Dateien unter /etc bzw. ~ wären mir da lieber.
Das hat aber nicht nur mit fehlender Dokumentation zu tun. So schlecht finde ich die gar nicht. Es ist leider so, daß sich KDE nicht immer gleich verhält. Es hinterläßt temporäre Dateien überall im Dateibaum und entfernt sie nicht unbedingt. Genauso mit Prozessen. Wenn ich KDE beende habe ich immer noch KDE-Prozesse. Was soll das?
Dies würde mich doch einmal genauer interessieren. Dies ist IMHO entweder ein BUG (der gemeldet und entfernt werden muss) oder ein simples Missverständnis (und der Prozess soll durchlaufen, weil es ein Dämon ist!).
Wenn es ein Dämon wäre, meinetwege, aber keine fünf. Auch wird KDE immer langsamer. Oft hilft es, X oder gar den ganzen Rechner herunter zu fahren. Aber das will ich nicht.
Also nun einmal bitte "Butter bei die Fische": - Wo verhält sich KDE immer anders?
Die Icons sind immer wieder mal anders angeordnet. Das Panal sieht immer wieder mal anders aus. Mal übernimmt es Veränderungen, die ich vorgenommen habe mal nicht.
- Wo bleiben welche Temporären Files zurück?
in /tmp
- Was für Prozesse bleiben hängen?
mehere kdeinit
und natürlich: - welche Versionen hast Du installiert?
KDE 2.2.2 und KDE 3.0beta1 Die Probleme hatte ich aber schon bei KDE 1.0 Manchmal mehr, manchmal weniger. Immer hatte ich aber, daß wenn ich KDE tagelang laufen habe, was ich mache, dann wird es immer langsamer.
Was hängende Prozesse angeht: Wenn ein Parent-Prozess gekillt wird, dann reisst dieser meines Wissens die Child-Prozesse alle mit. So gesehen kann ich das mit den hängenden Prozessen nicht ganz nachvollziehen.
Das ist falsch. Wenn ein Prozeß gekillt wird, so erbt init die Kinder. Bernd