Hallo, * Michael Gengenbach schrieb am 07.Jan.2002:
das langsame Abdriften von der Unix-Philosophie ist auch etwas, was mir Sorge bereitet und zwar nicht nur bei KDE (sondern z.B. auch ganz stark bei Mozilla/Netscape).
Stimmt. Allderdings habe ich Mozilla/Netscape nie als originäres Linux/UNIX-Programm gesehen und habe mich somit auch nicht sonderlich dafür interessiert.
Aber was ist nun für mich diese Philosophie? Ein herausragender Punkt für Unix/Linux war für mich immer, daß man Dinge automatisch über ein Skript konfigurieren konnte.
ACK, unter anderem.
Beispielsweise konnte man 10, 100 oder 1000 Benutzer einfach aus einer Namensliste generieren lassen einschließlich der kompletten X11-Oberfläche und aller Parameter. Man mußte einfach nur ein paar einfache, meist gut dokumentierte ASCII-Dateien erzeugen und fertig.
Ja, eine der großen Vorteile von UNIX. Ein anderer ist etwa, daß es keine Probleme gibt Anwendungen über ein Netzwerk zu betreiben, weil alles mit ASCII geht. Ein Programm interessiert sich im Allgemeinen nicht dafür, woher die Standardeingabe kommt, so daß es möglich ist, Filter dazwichen zu schalten usw.
Wie ist das bei KDE? Wenn ich jedem neuen Benutzer eine komplette Umgebung konfigurieren möchte, dann muß ich eine ganze Reihe von (meines Wissens) schlecht dokumentierten Dateien einrichten. Will ich beispielsweise für die Benutzer ein kmix im Panel starten, dann benötige ich eine Datei namens kmix:11ac155d01000100487519200000093770010.
*agrrr*
Warum ist das nötig? Ginge es nicht auch anders? Das erinnert mich an die Windows-Registry. Und ich denke, hier geht was verloren. Es wäre ein tolles Argument für Linux, wenn man hunderte von perfekt konfigurierten Benutzern automatisch einrichten könnte. Gerade für große Firmeninstallationen, bei denen ich Linux am Desktop sowieso die besten Chancen gebe.
Ein zweiter Punkt, der mich etwas stört ist das aus meiner Sicht unübersichtliche Geflecht aus Prozessen, die zusammen arbeiten. Wie auch schon geschrieben, gibt es Prozesse (unter der User-ID des Benutzers), die nach dem Ausloggen bestehen bleiben. Das erscheint mir ebenfalls komplexer als nötig (leicht gesagt :-). Aber auch die Ladezeit beim Einloggen in KDE 2.2.x deutet darauf hin, daß hier nicht alles so einfach wie möglich gelöst wurde. Diese Ladezeiten finde ich extrem lang sowohl im Vergleich zu KDE 1.2.x, als auch im Vergleich zu Windows.
Zu Windows kann ich nichts sagen, aber ander Windowmanager sind ganze Größenordnungen schneller. Wenn KDE doppelt oder dreimal so lange brauchen würde wie etwa ICE-WM was solls, aber das ist dreißigmal so lange. Mindestens.
Ich bin auch Linux-Fan und möchte dies als konstruktive Kritik verstanden wissen und als Appell alles so simpel wie möglich zu designen. Ich denke, daß dies möglich ist, ohne Abstriche bei der Funktionalität machen zu müssen.
Sehe ich auch so.
Und wie gesagt, das gilt nicht nur für KDE, sondern auch bei Netscape 6.2 wird meine Konfiguration in zum Teil binären Dateien im Verzeichnis .mozilla/default/uw918lxz.slt/ gespeichert :-(.
Netscape ist auch fürchterlich, aber ich benutze es nicht. Bernd -- Alle meine Signaturen sind rein zufällig und haben nichts mit dem Text oder dem Schreiber zu tun, dem ich antworte. Falls irgendwelche Unrichtigkeiten dabei sein sollten, so bedauere ich das. Es wäre nett, wenn Du mich benachrichtigen würdest. |Zufallssignatur 0