Hallo Bernd, * Bernd Brodesser wrote:
* Christian Schult schrieb am 05.Mai.2000:
* Juergen Schwarting wrote:
Es war in letzter Zeit eigentlich sehr ruhig. Bis auf sehr wenige Ausnahmen scheinen alle begriffen zu haben, dass Hinweise auf die Einhaltung der Etikette in die private Mail gehören und nicht auf die Liste.
Ist eine zweischneidige Sache. Sicherlich hat eine herablassende Äußerung nichts auf der Liste zu suchen, aber eigentlich auch nicht auf einer PM. Von einem Hinweiß haben auch andere etwas.
Sicherlich haben davon auch andere etwas, nur was? Ein paar potenzielle Etikette-Verstoßer erfahren so vielleicht, dass es auch hier eine (N)etikette gibt und überprüfen ihren Mailreader und ihren Quoting-Stil etc. Es gibt aber einen, ich vermute weit größeren, Anteil Teilnehmer hier, die von der suse-linux-Liste etwas anderes erwarten als Postings zum richtigen Erstellen von Mails. Für die ist das off topic. Zudem ist oft das Volumen der Hinweise auf die Etikette-Verstöße weit größer als das Volumen der Etikette-Verstöße selbst. Den Verursacher selbst erreiche ich per PM genauso wie über die Liste. Das Anmahnen von Etikette-Verstößen über die Liste hat aber mehr negative Aspekte als positive, von daher ist für mich ganz klar die private Mail der einzige Weg, jemanden ob seines Etikette-Verstoßes zu kritisieren. Soviel dazu, ist ja eigentlich nicht das Thema dieses Threads.
Am Besten wäre es natürlich, wenn man bei jedem Etikettenverstoß eine angepaßte nette Mail an dem "Übeltäter" schickt, mit der Bitte, dies oder das sein zu lassen.
Da das aber viel Arbeit ist, dachten wir an den Netikettenassistent. Es soll eine Arbeitserleichterung sein, sonst nichts.
Ich bin mir sicher, dass nur hehre Absichten hinter der Idee stecken. (Nein, kein Sarkasmus-Smiley)
Was haltet Ihr von dieser Idee ?
Gar nichts! Es läuft doch prima ohne Netikette-Überwachungs- Programm. Mir kommen bei eurem Vorschlag unweigerlich orwellsche Assoziationen in den Sinn. Ich befürchte, dass solche automatischen Mecker-Mails viel Verdruß und Empörung auslösen werden und dem Ruf der Liste als offenes und hilfsbereites Forum schaden werden.
Sehe ich auch so, automatische Mecker-Mails bringen sehr viel Verdruß und schaden der Liste. Daher wollen wir auch keine Mecker-Mails versenden, sondern nur liebe Hinweise.
Ok, Mecker-Mails war provokativ, letztlich jedoch bleibt auch die freundlichste negative Kritk immer noch negative Kritik.
Wenn man der Meinung ist, jemanden eine Mail schreiben zu müssen, weil er die Regeln der Etikette verletzt hat, so sollte man seinen angestauten Zorn beiseite lassen. Dann sollte man mehr als ein paar kurze Sätze schreiben. Vor allem sollte man keinen herrischen Ton am Tag legen und seine Mail überprüfen, ob sie nicht Mißverständlich sein kann. Das ist aber viel Arbeit. Wenn man sich die jedesmal antut, dann hat man viel zu tun.
ACK
Was spricht somit dagegen, wenn man sich Texte vorformuliert? Und dann nur diese vorformulierte Texte versendet? Ist doch eine tolle Arbeitserleichterung.
Ein nächster Schritt ist es, auch das Absenden zu automatisieren. Ob
Hier sind wir dann beim Programm, dass Mails auf Netikette-Verstöße kontrolliert. Und genau da, wo nicht mehr ein Mensch einen anderen Menschen anspricht sondern ein Programm, beginnen meine Probleme mit der Idee. 1. Solch ein Programm ist unpersönlich und total Es hat nie schlechte Laune, für die es sich dann später entschuldigt, es ist nie großzügig und sagt "was soll's, ich will mal nicht so nickelig sein". Es ist unpersönlich, denn es kommuniziert nicht mit dem Angeschriebenen. Es serviert ihm die freundliche Kritik ohne die Möglichkeit einer Gegenargumentation. 2. Solch ein Programm ist autoritär Solch ein Programm erweckt den Eindruck, es gäbe eine höhere Instanz, dessen Unmut man sich zugezogen hat. Es erweckt den Anschein, als gäbe es eine Autorität, der man zu gehorchen habe. Es erzeugt so Schuldgefühle und damit einhergehend Trotzreaktionen. 3. Solch ein Programm ist peinlich Es lässt diejenigen, die dahinter stehen, als kleinliche Erbsenzähler erscheinen (Ich weiß, das seid ihr nicht!). Es erweckt den Eindruck, als gäbe es nichts Wichtigeres, als perfekt verfasste Mails (immerhin dürfte für viele Subscriber eine Mail vom Etikette-Asistenten mit zu den ersten Mails gehören, die er von/wegen der Liste bekommt). 4. Es erzeugt bei mir immer noch "orwellsche Assoziationen". Ich empfinde es als kleinen, unfreiwilligen Baustein zur Kontrolle des Internets in Zeiten von ECHELON, EuroPol und all den anderen Aktivitäten verschiedener staatlicher und wirtschaftlicher Organisationen, auf die elektronische Kommunikation kontrollierenden Einfluss zu nehmen. Ganz provokativ: das Filtern von HTML-Mails und das Filtern von mp3-Dateien, Kinderpornos und Geschäftskorresponenz unterscheidet sich nur in der Wahl der Mittel, nicht grundsätzlich in der guten Absicht. christian -- Bitte kein CC: bei Antwort an Mailingliste Etikette per Mail: To: mailings-suse@gmx.de Subject: send etikette http://www.ndh.net/home/schult/etikette.html --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: suse-linux-unsubscribe@suse.com For additional commands, e-mail: suse-linux-help@suse.com