Hallo Listenleser, vor ca. einer Woche habe ich meinen Rechner auf Leap 42.2 umgestellt. Hier zur Erbauung eine kurze Zusammenfassung meiner (ganz persönlichen) Erfahrungen. Vielleicht sind sie ja auch jemandem von Nutzen: Das Szenarium: Ein Dualcore-Rechner (Intel core i3, 2,93 Mhz) mit SSD für’s System und einer verschlüsselte Festplatte für die Daten (/home) Grafikkarte nVidia GeForce 9800 GT (lüfterlos) Auflösung des Monitors 2560x1440 Also ein nicht mehr ganz taufrischer Rechner zuletzt mit OSS 13.2 (sda1 als /boot und /sda3 als / ) Da es für 13.2 nun keinen Support mehr gibt, musste ich also schweren Herzens umziehen hier dazu: Vorgehen und Erfahrungen (bin kein IT-Profi): Hab' mit fdisk das Boot-Flag auf /sda2 gesetzt und einen ersten Installationsversuch gestartet. D.h., ich habe - Partitionierungsvorschlag abgelehnt, um erst einmal nur auf /sda2 zu installieren – mit ext4, denn mit Btrfs hatte ich schon mal schlechte Erfahrungen machen müssen: Ich arbeite z.Z. in einem Land, in dem es hin und wieder Stromausfälle gibt. Am Anfang hatte ich keine USV, so dass ich Erfahrungen mit zwei Stromausfälle hatte. Beim ersten Mal hab ich den Rechner unter Einsatz der Btrfs-Werkzeuge wieder halbwegs zum Laufen gebracht, musste aber spezielle in der /etc einiges neu machen. Einige Dateien waren einfach weg, andere waren zerstört. Beim zweiten Mal war komplett Schicht. Ich habe daraufhin das System neu installiert, dieses mal auf ext4 installiert. Auch damit hatte ich noch zwei Stromausfälle, bevor ich mir endlich eine USV kaufte, aber es gab _kein_ Problem beim Neustart. - Die Einbindung der verschlüsselten zweiten Festplatte (da, wo /home von 13.2 liegt) habe ich erstmal abgelehnt. - Dann noch ein paar Pakete abgewählt (Spiele) und andere dazu (postgresql u.a.). Die Installation ist problemlos durchgelaufen. Erste Versuche machten einen guten Eindruck. Zunächst war das System gefühlt recht schnell. Aber mit der automatischen Erkennung des schon vorhandenen Betriebssystems haperte es: Mein 13.2-System wurde von der Installationroutine fälschlicherweise auf /dev/sda3 ‘gefunden’. Das ist leider falsch und entsprechend konnte ich dieses System zunächst nicht mehr starten (Nach der Auswahl dieser Option im Boot-Menü landet man auf einem schwarzen Bildschirm mit einer blinkenden Eingabe – nur der Unterstrich, der aber nicht auf Tastendruck reagiert.) Ich habe dann unter /etc/grub.d eine weitere Datei (11_linux) mit root='hd0,...' angelegt (für sda1, dort liegt wie oben erwähnt /boot von der 13.2-Installation). Beim Ausführen von grub2-mkconfig gab's eine Fehlermeldung, die auf eine leere Zeile in der (von mir nicht bearbeiteten) 10_linux verweist. Da scheint wohl was in den Installationsskripten nicht zu stimmen. Ich kenne mich mit Skripten nicht so gut aus, daher die Frage: Soll ich das irgendwo melden? Wenn ja, wo? - Graphische Oberfläche: Bei der Installation habe dazu keine Änderungen unternommen, daher wurde Nouveau installiert. Bei einigen Fenstern, z.B. wenn man mit Firefox ein PDF-Dokument anklickt, bekommt man ein Fenster mit Auswahloptionen. Die runden Optionsbuttons wurden bei mir aber nicht dargestellt, daher war nicht erkennbar, ob gerade ‚Öffnen‘ oder ‚Herunterladen‘ ausgewählt war. Diese Darstellungsfehler habe ich an anderer Stelle auch gesehen (erinnere mich aber nicht mehr, wo...) - Dann habe ich moneyplex ausprobiert, insbesondere weil mein Freund erhebliche Schwierigkeiten hatte, unter 42.2 den Chipkartenleser anzusprechen. Das lief auf Anhieb. - Als nächstes habe ich digikam ausprobiert. Aber da war dann auch schon Schluss. Der Bildschirm begann zu flackern, es gab keine Halten mehr. Ich kam nicht mehr auf eine Konsole. Das System war kaum geordnet runterzufahren. Nouveau zu de- und den proprietären nVidia-Treiber zu installieren klappte erst mal nicht. Auch weil mir nicht klar war, dass der neuste Treiber meine Karte gar nicht unterstützt. Also habe ich eine Neuinstallation gemacht und das nVidia-Repository gleich eingebunden und von Anfang an den proprietären Treiber installiert. Jetzt läuft das System – allerdings ist mein Eindruck, dass es doch nicht so schnell ist. Beim Dateienkopieren und auch beim Internet-Surfen gab‘s schon mal recht lange (10 – 20 Sekunden) Komplettblockaden. Das kannte ich von 13.2 nicht. - Digikam läuft jetzt ohne Flackern, die Bilder zum Testen habe ich von einer SD-Karte geladen. - Die Einbindung der /home-Partition auf der zweiten Festplatte klappte problemlos: Habe einfach die Einträge aus crypttab und fstab meiner 13.2-Installation übertragen,... - ...die Einbindung meiner externen SSD, auf der meine Finanzsoftware liegt, erst mal aber nicht. Analog zur großen internen Festplatte hatte ich die Einträge in die beiden genannten Dateien kopiert, aber die Platte wurde partout irgendwo unter /run gemountet. Erst habe ich tausendmal kontrolliert, ob sich keine Tipp- oder Kopierfehler eingeschlichen hatten - bis ich mal auf die Idee kam, unter /dev/disk/by-id/ nachzuschauen, ob die Id stimmt. Und siehe da, die externe SSD wurde plötzlich nicht mehr mit dem Suffix scsi-, sondern mit usb- ausgewiesen. Ziemlich irritierend fand ich aber, dass die ID-Nummer auch eine völlig andere war. - Nach der letztlich erfolgreichen Einbindung der externen SSD startete ich moneyplex. Alles prima – bis auf einige Darstellungsprobleme: in manchen Felder waren die Einträge nicht richtig lesbar. Größtenteils habe ich sie – dank Hinweis hier in der Liste – mit einem anderen GTK-Theme ‚einfangen‘ können – leider aber nur teilweise (bei manchen Meldungen fehlen die Unterlängen...) Nach und nach habe ich danach weitere Programme eingerichtet: - Postgresql-Server, Tuxcards und Virtualbox waren kein Problem. - Allerdings musste ich recht schnell feststellen, dass doch einige der Helferlein, die ich gern benutze, für 42.2 aktuell nicht mehr zur Verfügung stehen, wie z.B. pdf-mod. Ein kleines, sehr praktisches Tool. Das musste aus dem Repository einer Vorversion holen. - Auch den Client für ownCloud zu finden, war nicht ganz einfach. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Paketsuche bei http://software.opensuse.org/search nicht mehr so richtig funktioniert. Da kam zwar einiges zur ownCloud-Administration, nicht aber der Client... - Nach meinen Erfahrungen unter 13.2 war mir klar, dass die Einrichtung meines Multifunktionsgerätes Canon Pixma MP280 ein Fall für sich und besonders knifflig werden würde. So kam es dann auch: Schon die Auflösung der Abhängigkeiten für den Druckertreiber war ein Abenteuer - libpng14 und libtiff3 musste ich erstmal finden. - Noch ‚besser‘ war die Scannereinrichtung. Die Installation der Software von Canon (scangearmp) ging zwar einfacher als der Druckertreiber, der Scanner wurde auch in YaST ausgewiesen, war aber nicht ansprechbar. Die Rückmeldung war, das Gerät sei ‚busy‘. Aber ich hatte ja schon Erfahrung (s. Thread „a little OT…“ vom Februar 2015). Also habe den 13.1-Treiber (libsane-pixma.so.1.0.23), den ich schon unter 13.2 verwenden musste, ins System kopiert und verlinkt. Und siehe da, der Scanner läuft. Wahrscheinlich werde ich noch unter Leap 78.5 den 13.1-Treiber verwenden müssen. ;-)) Seinerzeit hatte ich übrigens eine Bugreport abgesetzt, aber da scheint nicht viel passiert zu sein... - Skype: Die Installation lief problemlos, aber beim Test (skype test call) stellt sich heraus, dass die Gegenseite mich nicht hören konnte. Habe darauf erstmal erfolglos die Multimedia-Einstellungen überprüft. Irgend kam ich auf die Idee, noch kmix zu installieren, weil ich mich erinnern konnte, dass Skype unter kmix einen eigenen Eingangsregler hatte. Nach der Installation von kmix ging Skype jedenfalls plötzlich doch, ohne dass ich etwas geändert hätte. Strange… - Ansonsten habe ich mehrfach das 'Abschmieren' von Teilen des graphischen Systems bemerkt, es gab Fehlermeldungen wie 'Kwin musste neu gestartet werden, o.ä.) - zum Glück bisher ohne Datenverluste... Soweit meine bisherigen Erfahrungen. - Jetzt fehlen mir noch ein paar Sachen, z.B. Multimediafunktionen (DVDs, etc.) und google-earth. Hat jemand mit google-earth schon Erfahrung gemacht? Unter 13.2 gab‘s ne Anleitung, irgendwas mit den libQTs – muss nochmal danach suchen, falls das erforderlich sein sollte... Soweit bisher. Grüße, Michael -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org