Hi Bernhard, Am Freitag, 19. April 2002 16:14 schrieb Bernhard Walle:
On Wed, 17 Apr 2002 at 17:49 (+0200), Philipp Zacharias wrote:
Am Mittwoch, 17. April 2002 14:48 schrieb Alexander Thoma:
Am Mit, 2002-04-17 um 14.16 schrieb Erhard Schwenk:
Zitat von Alexander Thoma
: [...]
Wer Raubkopien nutzt, ist und bleibt ein Schmarotzer und muß von der Gesellschaft sanktioniert werden.
ein *plonk* für Dich
wer GNU Software nur nutzt ist doch auch nur ein Schmarotzer
und weil's so schön ist, auch noch ein *plonk* für Dich.
hammer's langsam wieder? Ihr könnten ruhig mal wieder sachlich werden. Schmarotzer kommt von schmarotzen, per definitionem: "schmarotzen (auf Kosten anderer leben)" [1] Lebe ich auf Kosten anderer wenn ich deren Software nutze? IMHO nein. Und bei GNU ja wohl schon gar nicht.
Absolutes NACK.
a) GNU-Software. Hier hat sich der Autor ausdrücklich entschieden, sein geistiges Eigentum anderen unentgeltlich unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung zu stellen, darunter eben, dass man den Quellcode nicht einfach nehmen, in eigene Software einbauen und verkaufen kann.
Das hat mit Schmarotzer absolut nichts zu tun; der Autor hat sich nunmal dafür entschieden.
naja, dann ist das ja schon mal kein Absolutes NACK mehr, weil Du doch zumindest in dem Punkt mit mir übereinstimmst, dass diese eben kein Schmarotzen ist, oder?
b) Properietäre Software. Properietär? Was soll das sein? Oder meinst Du Proprietär (lt. Duden "veraltet für Eigentümer")? Der Autor hat sich eben dafür entschieden, sein Programm zu verkaufen. Punkt. Wenn mir das nicht passt, dann nutze ich das Programm halt nicht.
Natürlich entsteht Microsoft kein Schaden, nur weil viele Leute raubkopieren. Sie leben von Firmen und im Prinzip nützt ihnen die Raubkopiererei sogar, indem es die Verbreitung steigert.
Es gibt auch Software, die für Privatuser sind, an denen Firmen eben nicht interessiert sind. Hier müssen die Firmen, die die SW verkaufen, zusehen, dass genügend verkauft wird, sonst macht die Firma eben pleite und die Leute verlieren ihre Arbeitsplätze. Die Leute die sich die SW kaufen zahlen für die Leute, die meinen, sie kopieren sich die Programme einfach, mit.
Hm, der Aspekt ist mir bekannt und ich gebe Dir ein Full-ACK. Mir persönlich ist allerdings - auch von meinen Win-Zeiten her - kaum solche Software bekannt. Programme, die Du Dir ziehen kannst, haben ja dann doch meistens einen ausreichenden Verbreitungsgrad und alle anderen findest Du nicht auf Anhieb. Da könnte man sagen: Jemand der so ein Programm findet, hatte ohnehin nicht vor es zu kaufen. Ist zwar nicht meine Meinung, hört man aber des öfteren.
Es gibt auch Firmen, die müssen einfach nur zuschauen, dass die Entwicklungskosten gedeckt werden. Insofern 'lebt' der Raubkopierer, der sich die Programme kopiert auf Kosten derer, die sie sich kaufen. Das ist wie mit dem Bahnfahren: natürlich sind die Kosten (annähernd) gleich, egal ob der Zug voll oder leer ist -- nur wenn mehr Leute mitfahren, dann kann die Bahn halt günstigere Konditionen anbieten.
-> Raubkopierer sind in gewisser Weise schon Schmarotzer.
so gesehen: ACK. Ja, jetzt stimme ich der Benutzung des Wortes zu. Jetzt möchte ich aber an dieser Stelle auch mal meinen Marktgedanken loswerden, den z.B. die deutsche Bahn ziemlich verkennt: 1. Wenn ich will, dass viele Leute mitfahren, muss ich günstiger werden. 2. Wenn ich günstiger werde, sinken meine Einnahmen nicht zwangsläufig, da häufig die Zahl der Konsumenten steigt. 3. Natürlich ist es zu vermeiden: a) mit dem Preis unter die Produktionskosten zu fallen (es sei denn, man will ein Imperium aufbauen) b) bei gedecktem Markt, also Kundensättigung, Neukundenpotential -> Null, den Preis noch weiter zu senken. Nochmal was zu Raubkopierern: Wenn man mal die Attraktivität (also den Anreiz, etwas zu kaufen) festsetzt, steigt mit dem Preis des Produktes die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es jemand raubkopiert. Beispiel: Adobe Photoshop (wobei Adobe das mittlerweile weitgehendst umgeht, da vielen Digital Imaging Produkten eingeschränkte Versionen von PS beiliegen, die für 90% der Homeuser-Ansprüche ausreichen): Ewig teuer, aber auch ewig gut. Das würde sich kaum ein ambitionierter Homeuser wirklich kaufen, da einen die eigene Frau köpft wenn man die Haushaltskasse für ein Programm so schröpft. Nun noch meine Meinung: Nein, ich halte Software-Piraterie nicht für in Ordnung. Seit ich auf Linux umgestiegen bin (*eg*) habe ich keinerlei geklauten Produkte mehr am PC. Warum erst seitdem? Weil die Software größtenteils kostenlos ist? Jein. Ich bin durchaus bereit für gute Software zu bezahlen (z.B. hab ich VMWare, Turboprint, nur gekaufte Linux-Distries und ein paar Spiele). Aber das Budget ist beschränkt weil ich noch Student bin. Daher verstehe ich auch den anderen Aspekt: Als Schüler und Student hat man nicht die Möglichkeiten, sich immer die aktuellsten Versionen von Applikationen und OSs zu kaufen. Dennoch wird erwartet, dass Du Dich damit auskennst und damit umgehen kannst. Schon allein für die berufliche Zukunft. Und dann mal zu Spielen: Da versuche ich immer zuerst, die aus dem Netz oder von Bekannten zu kriegen. Wenn's gut ist, wird das Spiel im Nachhinein gekauft und dennoch von der Sicherungskopie weitergespielt, wenn's schlecht ist in die Tonne getreten. Ich sehe nämlich nicht ein 40 Euro für etwas auszugeben, das ich dann entweder weiterverkaufen, weiterverschenken oder verstauben lassen muss. Gruß Philipp [...]
PS: Philipp, Du kannst mich gerne plonken, das ist mir sch****egal!
Warum gleich so aggressiv? Wenn Du meine Postings und diesen Thread mitverfolgt hast, dann wirst Du sehen, dass ich bislang ein etwas falsches Verständnis von *plonk* hatte, das auf einem Irrtum basierte. Und nein, ich werde Dich nicht plonken! -- registered Linux user number 258854