On Die, 2001-09-25 at 10:07, Bernd Brodesser wrote:
* Ralf Corsepius schrieb am 25.Sep.2001:
Du solltest auch bedenken, dass nicht jeder Linux-User hauptberuflich ein SysAdmin-Profi ist und Linux zum Selbstzweck macht, sondern eigentlich nur mit und unter Linux arbeiten will.
Ich gehöre zu dieser Gruppe und _will_ deshalb jegliche SysAdmin-Tätigkeit auf ein absolutes Minimum beschränken sehen. Genau deshalb begrüsse ich derartige Tools wie YaST1, YaST2, YOU, Draks, Red-Carpet, apt, RHN, webmin usw.
Hauptsächlich der Tatsache, dass keines dieser Tools seit ich Linux einsetze (1992) diesen Anforderungen wirklich gerecht werden konnte ("Verdammt, wo wurde jetzt wieder rum gedreht?"), ist es zuzuschreiben, dass ich mich auch mit den Interna von Linux und Unix im Allgemeinen auseinandersetzen musste.
Darf ich noch mal festhalten: Du hast Linux seit 1992 Ja, Registered Linux User #26
und willst nur unter Linux arbeiten, ohne sich damit befassen zu müssen? Nein, so das ist zu scharf formuliert.
Mir geht es nur darum, dass ich mich nicht mit jedem Detail auseinandersetzen kann, weil es zum einen aufgrund des Umfangs für eine Einzelperson nicht möglich ist und weil meine eigentliche Aufgabe zum anderen nicht "Linux als Selbstzweck" und SysAdmin-Tätigkeiten sind. Beispiele: * Ich betreibe keinen öffentlichen Web-Server, sehe deshalb keine Notwendigkeit mich im Detail mit Apache und Co. auseinanderzusetzen. Ich bin aber dazu gezwungen es zu tun, weil SuSE bisher nicht in der Lage war, eine vernünftige Default-Konfiguration zu liefern, die meinen Bedürfnissen gerecht wird. => Nur oberflächliche Apache-Konfig-Grundkenntnisse. * Ich habe kürzlich von lpd auf Cups umgestellt. YaST2 hat auf Anhieb funktioniert. Wunderbar, also warum weiter in die Details hineinschauen? => Von CUPS habe ich keine Ahnung. * PAM - Die SuSE-Default-Config funktioniert bei mir => Kaum Ahnung von PAM.
Lieber Ralf, tut mir leid, aber das glaube ich Dir nicht. Wenn Du Dich nicht für Linux an sich interessiert hättest, dann wärst Du nicht seit 1992 dabei. Richtig, ich bin an Linux nicht nur ein wenig interessiert, doch geht es mir nur darum, nicht _alles_ im Detail ansehen und verstehen zu _müssen_.
Im Gegensatz zu heute war es in den Linuxanfangstagen notwendig, sich weit mehr Details ansehen zu _müssen_, um ein Linuxsystem überhaupt zum Laufen zu bekommen. Nur hat sich seither eine Menge verändert, die Konfiguration eines Linux-Systems ist ganz erheblich größer und komplexer geworden. War es früher für Einzelpersonen noch möglich das System auch im Detail noch zu überblicken, ist das heute kaum noch (IMHO gar nicht) möglich. IMO sind es die Konfig-Tools, die es heutzutage überhaupt noch ermöglichen, Linux-Systeme in Umgebungen ohne professionelle, hauptberufliche SysAdmin zu betreiben (Mittelständler, Selbständige, Uni-Arbeitsgruppen, sonstige "kleine Netze", "Poweruser").
Ich habe ja nichts dagegen, daß man Linux DAU-Tauglich macht, aber dann doch bitte so, daß wir nicht darunter zu leiden haben. ACK. Das ist ein wesentlicher Punkt der mich an der SuSE-Distri im Allgemeinen stört.
Offensichtliche Zielgruppe: Einzelplatz-Desktop-DAU. Zu dieser Zielgruppe zähle ich mich jedenfalls nicht :). Ralf