Hallo, Am Samstag, 16. März 2002 06:03 schrieb Ralf Corsepius:
Am Don, 2002-03-14 um 21.35 schrieb Hartmut Meyer:
Am Donnerstag, 14. März 2002 20:25 schrieb Bernd Schmelter:
On Thu, Mar 14, 2002 at 08:20:15PM +0100, Ralf Corsepius wrote:
Am Don, 2002-03-14 um 17.30 schrieb Stephan Kurth:
Ja, wenn kein X installiert oder gestartet ist, wird yast2 automatisch im Textmodus betrieben ... soweit ganz brauchbar.
Du hast SuSE-8 oder arbeitest Du bei/für SuSE?
Mit SuSE < 8.0 war YaST2-ASCII allenfalls in Kathastrophenfällen zu ertragen - Von den echten funktionellen Mängeln und dem Resourcenhunger mal ganz zu schweigen.
Zum Resourcenhunger kann ich nichts sagen.
Zum Vergleich: Paketinstallation YaST1: 1 Prozess, ca. 7.5 MB RAM
YaST2/ASCII:
=> 2x bash + 3 Threads y2bignfat => > 22MB
=> Bei 32MB RAM wird mit hoher Wahrscheinlichkeit heftig geswappt.
Ich hab YaST2 noch nichtauf alter Hardware probiert.
Dann würde ich Dir dringend nahelegen dieses mal auszuprobieren :)
Och nee, bitte nicht. Na gut, für dich (aktuelle Beta auf einem Notebook mit PII 366, mit mem=32M künstlich gebremst): Starten von YaST2 auf der Console: 6 Sekunden. Zum Vergleich: Starten von YaST(1) auf meinem normalen Rechner (Athlon 900, 1GB RAM): 13 Sekunden - hat mich auch gewundert, also gleich nochmal probiert mit selbem Ergebnis. Starten des Moduls zur Ändern der Paketauswahl (inkl. einlesen der Beschreibungsdateien): 30 Sekunden Zum Vergleich YaST(1) auf meinem normalen Rechner: 21 Sekunden.
Die Performance von YaST2 auf schwacher HW ist derart mässig, dass es dann meiner Einschätzung nach eigentlich kaum noch Diskussionsbedarf geben dürfte.
Zumindest die oben auf die schnelle gemachten Tests belegen das überhaupt nicht.
Ich frage mich, ob sich SuSE bewusst ist, dass gerade Linux oft auf ausgemusterter, leistungsschwacher HW eingesetzt wird, die für aktuelle Win-Versionen nicht mehr geeignet sind und das "Validierungen der Verwendbarkeit von Linux für ..." nicht unbedingt auf leistungsstarker HW stattfinden?
Ich persönlich würde SuSE nicht als erste Wahl für alte und/oder langsame Hardware bezeichnen. Da gibt es schlankeres. Wobei für mich nicht der Resourcenhunger des/der Admin-Tools ausschlaggebend ist, sondern die Tatsache, dass selbst die Minimalinstallation schon recht viel Platz auf der Platte braucht.
Mein Problemfall ist ein ca. 5-6 Jahre alter i585/166 Notebook (64MB RAM, 2GB-Platte und 4xCDROM).
Geht doch noch. Ich dachte da eher an einen 486 DX66 mit 32 MB RAM und 200MB Platte.
Konfiguriert als "Reiseschreibmaschine und Unterwegs-mit-Modem-Surf-Desktop" mit X11, LaTeX und Gnome, d.h. mit einer relativ reduzierten, aber nicht minimalen Installation (ca. 480 Pakete, davon allein ca. 80(!) YaST2).
Sehe ich kein Problem. Aber du hast ja die Wahl. Es muss ja nicht SuSE sein.
Auf diesem Rechner dauert allein das CD-Wechseln bei der Installation die von Euch beworbenen 15 Minuten ;)
Ob das mit anderen Distributionen schneller geht? Tomsrtb oder µlinux vielleicht ... ... Debian in ner Minimalvariante sicher auch.
Erfahrungswert aus der Vergangenheit: Ein SuSE-YaST2-Update dauert auf diesem Rechner ca. 6-8 Stunden - falls alles gut geht, was leider nicht immer der Fall war.
Das dürfte in erster Linie an den riesigen RPM-Datenbanken liegen, die beim Update im Vergleich zur Neuinstallation immer bremsen.
Welche "echten funktionalen Mängel" meinst du?
Auf geht's ...
1. YaST2/SuSE-7.1 erkannte beim Update das Touchpad des Notebooks nicht, YaST2 startete aber trotzdem das Qt-GUI -> Graphik-GUI ohne Maus. Probier das doch bitte auch mal aus: Update ohne die Maus zu benutzen. => Bisheriger: Ausweg YaST1 Update.
Äpfel und Birnen verglichen: wenn du mit YaST(1) vergleichen willst musst du YaST2 im Text-Mode nehmen. Der ist bei bis zur 7.3 sicher noch nicht prickelnd, aber das Problem mit dem Touchpad hast du da auch nicht.
2. Auf einer anderen Maschine starb YaST2 während des Updates auf SuSE-7.2. Danach liess sich YaST2 garnicht mehr starten. Eine Anfrage beim ISupport wurde nach sage und schreibe _18_ Tagen mit "Keine Ahnung, noch nie gegehabt" beantwortet.
Da fällt mir so auch nichts anderes zu ein. Ohne detaillierte Info kann man da kaum was sagen. Zugegeben, an dieser Stelle ist es auch nicht leicht, detaillierte Infos zu geben. Und ganz im Ernst: wenns beim Update dermaßen hakt (was nicht die Regel ist) wirst du um eine Neuinstallation wohl kaum rumkommen.
Zwischenzeitlich hatte ich herausgefunden, dass während des Updates aus unerfindlichen Gründen Teile der YaST2-Registry zerstört worden waren.
YaST2-Registry? Was'n das? Erzähl mal - ich lerne immer gerne dazu ...
(SMP-Maschine, vermutliche Ursache UP-Kernelabsturz) => Bisheriger Ausweg YaST1 Update.
3. Mein Hauptkritikpunkt an YaST2 (und der SuSE-Distri im Allgemeinen) ist aber das Paketmanagement. Hier bin ich der Meinung, dass SuSE's Paketmanagement schwere konzeptionelle Mängel in der Zusammenarbeit mit rpm aufweist.
Beispiel: In YaST1+2 (SuSE < 8.0) werden Paketabhängigkeiten augenscheinlich nicht anhand der in der RPM-db abgelegten Infos ermittelt. Das führt zu Problemen, wenn z.B. Pakete aus Nicht-SuSE-Quellen installiert werden und/oder die YaST-Paketabhängigkeiten fehlerhaft sind.
Und das ist jetzt ein Argument gegen YaST2 und für die Beibehaltung von YaST(1)? Versteh ich nicht.
4. YOU: Mit praktisch allen D/L-Tools (ftp, mozilla, usw. selbst mit red-carpet) komme ich durch unsere sehr restriktiv konfigurierte Institutsfirewall. Mit YOU habe ist es mir noch nie gelungen. Zu SuSE-7.0/1 (?) Zeiten antworte der ISupport mal auf eine entsprechende Anfrage mit "Wir arbeiten daran". Geändert hat sich seither (bis einschliesslich 7.3) für mich nichts.
Es ist richtig, dass YOU immer noch an einer Firewall scheitert (aktives FTP). Aber auch hier: ist das ein Argument gegen YaST2 und für YaST(1)?
5. Gelegentlich beobachte ich sterbende YaST-Module: Starten, Segfault.
Reproduzierbar? Bitte möglichst einen qualifizierten Bugreport machen und an feedback@suse.de schicken.
6. YOU-Konfiguration/Expertenmenü: Da ich mit YOU nicht durch unsere Firewall komme, greife ich auf einen lokalen SuSE/update-Mirror zu. Hier weigert sich YaST standhaft die zugehörige Adresse zu speichern.
Siehe oben.
7. Bedienbarkeit der Paketauswahl: Installiere viele Fremdpakete (z.B. Ximian-Gnome) und wähle z.B. "Systemupdate" => "xxx Konflikte gefunden", "Details betrachten" und versuch dann die Pakete so zu konfigurieren, dass sie nicht von YaST überschrieben werden => _6_ Mausklicks pro Paket sind dazu im Minimum nötig - Für mich kein kosmetischer Bug, sondern eine echte Einschränkung der Benutzbarkeit und deshalb ein echter funktioneller Mangel. ...
Ich habs jetzt nicht versucht nachzuvollziehen, aber _das_ wäre jetzt tatsächlich ein Vorteil von YaST1 gegenüber YaST2.
8. Verlassen von Menüs/YaST2 Komponenten: Wo bei YaST1 1 ESC reichte, sind bei YaST2 mehrere Tastendrücke notwendig, weitgehend mit uneinheitlichen Shortcuts (Mal _Q_uit, mal _A_bort, mal _B_ack, dann "Really abort yes/no"). => Warum nicht ESC als Shortcut für einen Default-"Abbruch"? Alle YaST1-Gewöhnten werden an dann dieser Stelle schweigen und die Usability wäre deutlich verbessert.
Genauso.
9. YaST2 erkennt nicht, dass auf einem System mehrere YaST2's gestartet werden => DUEs (Dumb User Errors) sind vorprogrammiert.
Ich hab dadurch allerdings noch keine Fehler produzieren können.
10. Die GUI-Aufteilung: Die Hilfstexte (ASCII und Qt-GUI) und der Rahmen (Qt-GUI) verbrauchen ca. 50% der Nutzfläche. Für Anfänger und bei Systeminstallationen mag das ja hilfreich sein, doch ansonsten ist das weitgehend Verschwendung von wertvoller Nutzfläche. => Eine globale YaST2 Option diese abzuschalten würde hier Abhilfe bieten. Alternative: Ein globales Hilfesystem in eigenem Fenster.
Das mit dem Hilfesystem finde ich auch ne gute Idee. Allerdings macht YaST2 (auch im Text-Mode) erheblich mehr Nutzen von der zur verfügung stehenden Fläche. YaST(1) ist da sehr viel unflexibler.
... die Liste liesse sich fortsetzen ...
Bestimmt. Bitte versteh mich nicht falsch. Selbstverständlich gibt es an YaST2 genug zu verbessern, aber wenn es um die Diskussion geht, ob YaST2 schlechter als YaST(1) ist, sind die meisten der von dir vorgebrachten Punkte ungültig. Was bleibt ist die Usability. Über die lässt sich streiten, wobei ich tatsächlich empfehlen würde, das Urteil nicht auf Basis dessen zu fällen was das YaST2 Text-UI im Moment (7.3) bietet, zu fällen. Schöne Grüße aus Bremen hartmut