On Sat, 12 Feb 2000, Erhard Schwenk wrote: [pro + contra Perl]
Das kann man so nicht stehen lassen.
ACK! [...]
2. Die Wahl der Programmiersprache hängt immer von mehreren Faktoren ab. Einer davon ist das Können des Entwicklers, ein anderer die angestrebte Wartbarkeit einer größeren Einheit. Wenn in einer Firma überall C verwendet wird, kann es durchaus sinnvoll sein, auch CGI's in C zu schreiben. Und wenn es auf Performance oder Systemnähe ankommt, kann Perl mit einer Compilersprache auch nicht immer so ganz mithalten.
Abgesehen davon sind Perl-Skripte sehr schwer zu warten, weil die Syntax der Sprache viel zu mächtig für große Projekte ist. Nicht jedes CGI-Programm beschränkt sich auf das Auslesen eines ASCII-File.
Und schließlich zählt immer der Gesamtaufwand und nicht nur der Schreibaufwand beim Programmieren. Zählt man Wartungsaufwand, Dokumentation, Fehlersuche, Installation, Pflege, Versionsmanagement usw. dazu, sieht die Rechnung auf einmal ganz anders aus.
Das stimmt im Prinzip schon, aber (dazu gab es vor kurzem schon mal einen Thread): - Die Wartbarkeit von Programmen hängt nur zu einem sehr geringen Teil von der Programmiersprache ab. C ist eigentlich auch ein Beispiel dafür, wie man Programme schreiben kann, die keine Sau mehr versteht (einschl. desjenigen, der das mal geschrieben hat). Ein Projekt kann man in _jeder_ Programmiersprache mehr oder weniger wartbar machen. Die Lesbarkeit und Wartbarkeit von Programmen werden _immer_ vom Stil des Programmierers und den in der Firma geltenden Programmier-Richtlinien und Style-Guides bestimmt. Die Eignung der Programmiersprache an sich leitet sich IMHO vor allem von 3 Faktoren ab: 1. Das in der Firma vorhandene Know-How 2. Firmenpolitische / strategische Entscheidungen: z. B. Pro oder Kontra zu einer grossen Software-Firma :-( 3. (aber erst an 3. Stelle): die technische Eignung der Sprache (Werkzeuge für die Bewältigung der Aufgabe, unterstützte Plattformen, unterstützte Middleware wie DBMS o. ä., Kosten, Lizenzpolitik wie z. B. Runtime-Lizenzen, und viele andere) Die gleichen Gründe werden auch im privaten Umfeld eine Rolle spielen - nur wahrscheinlich mit anderer Gewichtung. Keine Sprache wird allein aus Bequemlichkeit über eine längere Zeit benutzt! Für Perl sprechen IMHO folgende Gründe: - Perl ist eine Scriptsprache, also ist Rapid prototyping damit einfach - Perl eignet sich hervorragend für die Bearbeitung von Textdateien und HTML-Seiten sind nichts anderes - Für Perl fallen keinerlei Kosten an - Das Modul-/ Package-Konzept erleichtert die Einbindung externen Wissens und erhöht damit die Wiederverwendbarkeit von Programmen. Andererseits fördert Perl durch die sehr kurzgefasste und kryptische Syntax die Erzeugung schlecht wartbarer Programme - dem müssen organisatorische Mittel entgegengesetzt werden, dann lässt sich auch dieses Problem in den Griff bekommen. <IMHO> Kryptische Programme entstehen genau dann, wenn der / die Programmierer so verliebt in die Technik (oder ihre eigene Genialität;-) sind, dass sie die Umgebungsbedingungen dabei vergessen. Gute Programme sind nie schlecht wartbar. </IMHO> Das Performance-Argument für sich stimmt erstmal: Perl ist langsamer als C (und das wieder als Assembler). Man muss diese Performance aber im Kontext zu den Rahmenbedingungen sehen: Solange wir zu 99,9... % noch mit Verbindungen <= 64kB/s am Netz hängen ist die Performance der Scriptsprache auf dem Server selten ein Thema. Davor hängen genug andere Flaschenhälse. Meine 0.02 Jan P.S.: Zum Thema: Ich bin _kein_ Interessent für eine C-CGI-Liste! ;-) --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: suse-linux-unsubscribe@suse.com For additional commands, e-mail: suse-linux-help@suse.com