Gerber Simon schrieb:
Lieber Andreas
Da ich als Linux-Greenhorn nicht so viel Erfahrung habe bezüglich Packeten selbst kompilieren könntest du mir sicher schreiben wie das geht.
Ich möchte auch den ALSA 5.11 für mich kompilieren und installieren.
Aaaaalllsssooooooo: (Ähem, Räusper, ....) Du besorgst Dir den Compiler-Key und eine Intrusion-Revert Software im Internet und bootest den Rechner im BIOS-Maintenance-Mode. Für den nächsten Schritt benötigst Du die kompetente Hilfe eines guten Software-Ingenieurs (wenigstens 20 Jahre Programmier-Erfahrung oder Informatikstudium nach dem 37. Semester abgebrochen). Du nimmst Dir ein beliebiges C-Projekt und ... NEIN, NEIN: es geht - glaube ich - auch einfacher (aber ins Internet mußt Du schon :-) Auf der Homepage 'http://www.alsa-project.org' findest Du gleich obenan die "Latest Software Releases". Hol Dir das Driver-Package 0.5.11 indem Du den Browser anweist, den Link lokal abzuspeichern (Netscape: rechte Maustaste und dann "Verknüpfung speichern unter ..."). Beim Konqueror wird Dir gleich das Speichern angeboten. Ich habe für diese Dinge extra ein Verzeichnis "/downloads" eingerichtet und mit chmod 777 /downloads für alle freigegeben. Die gespeicherte Datei heißt dann /downloads/alsa-driver-0.5.11.tar.bz2 Wenn das Paket fertig geladen ist, mußt Du es auspacken. In aller Regel (und diese Regel trifft auch auf die ALSA-Paket zu) sind alle Dateien in diesem Archiv unterhalb eines Verzeichnisses gespeichert. In diesem Fall: alsa-driver-0.5.11 Das Verzeichnis brauchst Du nicht anzulegen, es wird beim Entpacken auto- matisch erzeugt. Aber Du mußt erstmal dahin gehen, wo es erzeugt werden soll. Die richtige Stelle ist '/usr/src' und Du mußt root sein um hier etwas erzeugen zu können. Zunächst aber mußt Du das bzip2-komprimierte TAR-Archiv (daher die Endungen .tar und .bz2) entkomprimieren und entpacken. bunzip /downloads/alsa-driver-0.5.11.tar.bz2 jetzt heißt dein Archiv nur noch "...5.11.tar" und das entpackst Du mit dem tar-Befehl: cd /usr/src tar -xvf /downloads/alsa-driver-0.5.11.tar Ein 'ls -l' zeigt Dir nun an, daß es ein neues Verzeichnis gibt (wie oben bereits angemerkt). Mit 'cd' gehst Du dort hinein und schaust dich um. Da gibt es Dateien wie README, INSTALL, usw. Ein Überfliegen von README kann nicht schaden, manchmal sind die Informationen aber auch schon _sehr_ spezifisch und der Laie kann damit nichts anfangen. In INSTALL ist oft eine kurze und eine ausführliche Anleitung zum Übersetzen angegeben. So auch hier! Nach dem ersten Entpacken müssen erst mal einige Sachen geprüft werden. das macht das configure Skript. Da root das aktuelle Verzeichnis aus Sicherheitsgründen nicht im Pfad ($PATH) hat rufst Du es mit ./configure auf (der Punkt symbolisiert das aktuelle Verzeichnis und darin rufst Du halt die ausführbare Datei 'configure' auf). Dieses Skript generiert die zu Deinem System passenden Makefiles etc. Dabei fliegen so einige Ausgaben an Dir vorbei (genauer: über den Bildschirm - noch genauer: es werden zeilenweise Ausgaben auf den Bildschirm geschrieben und durch scrollen nach oben aus dem Sichtbereich befördert :-) Jetzt aber wieder im Ernst: Es können durchaus einige 'no' oder 'failed' Ausgaben dabei sein. Das heißt nur, dass Dein System diese Sachen nicht unterstützt oder diesen oder jenen Fehler _nicht_ hat! Wichtig ist nur, dass das Skript nicht mit ERROR abbricht sondern alle Zeilen mit "checking", "creating" oder "... unchanged" ausgibt. Gemäß INSTALL-File machst Du nun ein "make install" und stoppst anschließend ALSA. Ein alsaconf stellt Die die Karte ein und macht die Einträge in /etc/modules.conf. Mit "alsamixer" kannst Du die Kanäle einschalten und die Lautstärke ändern. Mittels 'h' gibt es dort eine kurze Hilfe. Ansonsten sind wir an diesem Punkt schon soweit wie in der SuSE- Update-Beschreibung zum ALSA 0.5.10 Paket nach dem "rpm -Uvh". Wenn Du es bis hier geschafft hast (auch wenn wie bei mir dadurch immer noch nicht mehr als perfekte Stille zu hören ist), hast Du es geschaft: Dein erstes selbst kompiliertes Softwarepaket unter Linux! Gratulation! Wenn Du erst mal ein paar Pakete übersetzt hast, wirst Du schnell fest- stellen, dass es im Allgemeinen recht einfach ist wenn man die INSTALL und README Anweisungen befolgt. Und Du wirst feststellen, dass einige Pakete sich Deinen Übersetzungsversuchen vehement widersetzen ! Damit müssen wir alle früher oder später rechnen. Viel Spaß beim eigenen Probieren Andreas P.S.: Probleme muss man mit Humor nehmen. Wenn's mal wieder etwas länger dauert denk einfach an die M$-Gepeinigten: die haben gar nicht erst die Möglichkeit selbst einzugreifen!