On 09/09/10 23:38, Lars Müller wrote:
[...] Seltsam forderneder Ton. openSUSE ist ein Open Source Projekt. Oder hab ich da irgendwas falsch verstanden?
Natuerlich hatte meine Email einen fordernden Ton. Sie war eine Aufforderung an denjenigen, der das Kernel-Update verbockt hat, es bitte richtig zu stellen. Du willst mir doch hoffentlich nicht ernsthaft erzaehlen, dass Du solche Bugs gut findest, oder? Und Du willst mir hoffentlich auch nicht weismachen wollen, dass solche fundamentalen Bugs gut fuers openSUSE Projekt sind, oder? Die Option, den alten Kernel bei einem Update beizubehalten ist so fundamental und schon seit so vielen Jahren im Gespraech, ich verstehe nicht, wozu man da einen Vote braucht. Das Feature wird (hoffentlich) nicht all zu oft gebraucht, aber wenn der Fall eintritt, ist es quasi unverzichtbar. Daher stellt sich die Frage gar nicht, das haette schon vor Jahren angegangen werden sollen. Aber mittlerweile wird ja leider eher wert auf graphischen Schnickschnack statt ein stabiles Basissystem gelegt.
[...] Vielleicht einfach mal die ideologischen Scheuklappen abnehmen?
Kann ich versuchen, wenn Du Deine rosarote Brille mal abnimmst.
Ich kann da wirklich nicht folgen. Ok, das System mit der Anmeldung ist gelegentlich hakelig. Aber so ist es eben. Jetzt kann ich darauf halbe oder ganze Tage mit Frust verwenden - so wie auf Leute, die aus welcher Verranntheit auch immer keine Bugs öffnen wollen, aber zum 20ten Mal auf einer Liste sich darüber beklagen, wie schrecklich die Welt, Novell und deren Bugzilla sind - oder einfach nach dem x-ten Versuch mir sagen:
Du legst die Messlatte auf Null. Andere Leute tun das eben nicht. Das Ziel ist das System zu verbessern, nicht ein schlechtes System anzunehmen, weil manche meinen, es ist halt so. Wenn Du das willst, schoen. Das entspricht nicht meiner Haltung, ich strebe danach, Dinge besser zu machen. Das ist fuer einen Wissenschaftler ganz normal. Deine Haltung entspricht auch nicht dem, was das openSUSE Projekt sich selbst als Ziel auferlegt hat. Ich zitiere mal aus den guiding principles: We want to... * create the world's best Linux distribution * foster the success of Linux * make users happy * foster innovation Zwischen Anspruch und Realitaet gibt es eine grosse Luecke, das ist wohl ziemlich offensichtlich. Wenn Du das akzeptieren willst, ist das Dein Ding. So wie ich es lese, will die openSUSE Community das nicht, und ich auch nicht. Und ich kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass Kernel-Update Bugs fuer "happy users" sorgen.
a) Hey, nehm ich eben ein anderes Linux. b) Kauf ich mir die Ware des Teufels und werf der angebissenen-Fallobst-BSD- Unterwelt ein wenig Geld in den Rachen. c) Ach, leg ich mir doch lieber so einen Zugang an.
Entscheid es für Dich. Teil es uns mit. Aber dreh Dich nicht im Kreis.
Ich muss das niemandem mitteilen, warum sollte ich. Ich mache darum kein grosses Trara. Ich benutze schon lange andere Linux-Distributionen. Leider bist Du es, der sich im Kreis dreht - weil Du Dinge, die nicht gut sind, einfach akzeptierst, statt mal aus diesem Kreis auszubrechen und einen Schritt vorwaerts zu machen statt seitwaerts.
Das macht schwindlig und ist ein wenig so wie eine Platte, die einen Sprung hat. Und viel wichtiger: die Kollegen, die das hier auch mitlesen können daran wahrscheinlich so viel oder so wenig wie ich ändern.
Dann ist was falsch am System. Wer bitte kann denn etwas aendern? Wenn man im openSUSE Projekt nichts aendern kann, was machen wir dann hier alle?
Und wer jetzt denkt, der klingt aber lustig und entspannt, das täuscht. Mich nervt dieses unproduktive Genörgel. Insbesondere wenn es Kämpfe sind, die sich gegen Windmühlen richten. Ich kann mir auch bessere Systeme vorstellen, doch sehe ich mich nicht dazu berufen, das momentan existierende System durch eine openSUSE-only-Lösung zu ersetzen.
Kein Wunder hat openSUSE Probleme, sich gegen andere Distributionen zu behaupten. Es ist leider wegen Leuten wie Dir. Wenn Leute openSUSE kritisieren, weil Dinge nicht rund laufen, ist das fuer Dich Genoergel. Fuer mich ist das ein Wachruetteln, mal den Hintern hoch zu bekommen und die Sache besser zu machen. Ich habe gestern den openSUSE News Beitrag "Strategy sucks" (http://news.opensuse.org/2010/09/03/strategy-sucks/) gefunden und gelesen - meinst Du, die Leute hinterlassen dort die negativen Kommentare, weil sie alle super happy mit openSUSE und dem openSUSE Projekt sind? Vielleicht solltest Du diesem "Genoergel" einfach mal etwas mehr Aufmerksamkeit widmen. Wenn Leute Vorschlaege machen, wie etwas zu verbessern ist, ist das fuer Dich unproduktiv. Fuer mich ist das Innovation und Fortschritt. Wenn Leute Ideen haben, sagst Du einfach, "geht nicht, basta". Fuer mich sind neue Ideen kreativ und eine Gelegenheit, vorwaerts zu kommen. Deine Einstellung ist genau das, was mir so ungeheuer auf die Nerven geht. Dieses supertraege Verharren auf der momentanen Position statt mal etwas in Angriff zu nehmen und zu veraendern oder zumindest den Willen zu zeigen, es anzugehen. Es gibt bei openSUSE mittlerweile so viel Blabla, schau Dir nur die ganze Strategie-Diskussionen auf opensuse-project (siehe auch oben) an, aber keine Taten - dabei gibt es so viele fundamentale Dinge zu verbessern. Nur ist keiner in der Lage oder Willens, Entscheidungen zu treffen oder zu fuehren (nein, ein Projekt wie openSUSE sollte nicht als pure Demokratie implementiert werden; software development und Demokratie passen eben nicht 100% zusammen, was ja auch die KDE vs GNOME Diskussion zeigt), und wenn dann mal wieder etwas schief geht, berufst Du Dich darauf, dass es ja ein open source Projekt ist und alle freiwillig beitragen und daher die Messlatte doch bitte auf Null abgesenkt werden soll, oder man das Problem doch bitte selbst beheben soll, usw. Argh. Wach bitte mal auf!
Hey, das ist ein bug tracker. Da geht es nicht um so was grundsätzliches wie frei Liebe, Atomkraft oder Auto gegen Fahrrad. Das ist ein Werkzeug. Wenn es ganz und gar verrostet wäre, ja dann würde es zerlegt und vielleicht würden Einzelteile wiederverwertet. Aber es ist nicht verrostet. Es tut. Ja, nicht brilliant, aber es tut.
Schon wieder diese Haltung. Warum kann man nicht danach streben, die Dinge eben brilliant zu machen, wenn sie momentan nicht so gut sind. Vielleicht hast Du es nicht bemerkt, aber in Deiner Antwort sagt Du im Prinzip mehrmals, dass an meiner Kritik etwas dran ist, nur um es dann im naechsten Satz als unabaenderbar darzustellen. Deine Einstellung kann ich nicht nachvollziehen, und ich bin mir 100% sicher, dass diese Einstellung nicht zum Erfolg fuehren wird. Wir sprechen uns in, sagen wir mal zwei oder drei Jahren wieder - ich bin mir ziemlich sicher, dass Du mir dann vermutlich zustimmen wirst, auch wenn Du das heute noch nicht siehst oder sehen willst. ;-) Ja, ich kritisiere openSUSE. Auch oeffentlich. Warum? Weil mir letzten Endes etwas an openSUSE liegt, und ich eine Anspruchshaltung habe, die openSUSE heute nicht erfuellt. Das Ziel ist es, die Messlatte hoch zu legen und das Ziel zu erreichen oder sogar zu ueberbieten. Und diese Einstellung wirst Du mir auch nicht ausreden. Es gibt einen Grund, warum unsere Firma so erfolgreich ist. Ich zitiere mal aus dem Film "The Pursuit of Happyness" (weiss nicht, wie der in Deutsch heisst): "Lass Dir von niemanden je einreden, dass Du was nicht kannst. Auch nicht von mir. OK? Wenn Du einen Traum hast, musst Du ihn beschuetzen. Wenn andere was nicht koennen, wollen sie Dir immer einreden, dass Du es auch nicht kannst. Wenn Du was willst, dann mach es. Basta." Enough said. Thomas PS: Wenn Du mein "Genoergel" und das Genoergel der vielen anderen openSUSE User nicht lesen willst, ignoriere es halt. Niemand hat Dich gezwungen, die Emails zu lesen, geschweige denn darauf zu antworten. Die Emails, die ich in den letzten Tagen privat bekommen habe, zeigen mir jedenfalls, dass ich nicht so ganz allein dastehe mit meinen Ansichten. Auch wenn sie mich beim inneren openSUSE Zirkel oder bei Novell sicher nicht populaer machen. So be it. -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org