* Andre Tann wrote on Sun, Dec 04, 2005 at 22:33 +0100:
David Haller, Sonntag, 4. Dezember 2005 02:07:
Nun, die "snapshot"-Funktion wuerde mich reizen, aber ich misstraue einer zusaetzlichen Schicht zwischen FS und Hardware.
Was genau befürchtest Du denn?
Dann schreib ich auch mal was zu LVM :) Ist leider bisschen viel gelabere geworden (also nur bei Langweile lesen) - aber der Thread klingt ja nach "Erfahrungsaustausch". Ich hab recht früh mit LVM angefangen, weil ich das einfach toll fand. Flexibel und alles was man braucht. Als ich meinen privaten Server gebaut hab, waren die beiden IDE Platten noch nicht da (nach diveren Plattentoden mach ich alles ausser /tmp/ immer auf RAID1). Dann sollten noch zwei (alte) SCSI Platten für's Backup rein, hatte aber auch nur eine da. Also hab ich ein RAID1 mit einer Platte auf's SCSI gemacht, das als PV zum LVM geschoben und Linux installiert. Dann die zweite SCSI-Platte angehängt und RAID1 syncen lassen. Als die IDE Platten kamen, eingebaut, RAID1 drauf, PV ins LVM. Dann das SCSI-PV "rausgemovt". Auf das raid1 dann direkt Filesystem drauf (also kein LVM), damit ich notfalls mit einem linux 2.0.34 mein Backup als ext2 mounten kann :) Dann hab ich divere resizes gemacht. Testweise hatte ich auf meiner (sehr ähnlich, bloss ohne SCSI) konfiguierten Workstation erstmal ganz knappe /usr und /var gemacht, die ich öfter mal vergrössern musste (zum Üben). Mein /tmp ist auf einem RAID0-LVM (damit schön dynamisch) und hübsch schnell (101.59 MB/sec mit billigen Standard-IDE Platten). Snaps waren prima für Backups. Hatte mal so eine Bastelei angefangen, wo diverse Dienste runtergefahren wurden, snap gezogen und die Dienste gleich wieder gestartet wurden. Dann wurde der snap in aller Ruhe auf's Band geschrieben. Das mit den Diensten haben wir dann aber wieder ausgebaut (waren etliche Problemchens, eines z.B. das openldap öfter mal nicht starten wollte und dann die Mails nicht ausgeliefert wurden und die SMSs genervt haben, vom "ssh $host rcldap restart" ganz zu schweigen). Die rcscripte waren einfach nicht gut genug. Ähnliche Probleme auch mit PostgreSQL (das beliebte /tmp/socket Problem und so). Aber schon allein /home/ zu sichern, ohne das ein "halbes FTP Userupdate" drauf war, war schon fein :) Überhaupt: alles war fein. (Betonung liegt auf "war"). Jetzt zurück zu meiner privaten Workstation. Da hab ich das Board aufgerüstet. Windows (ist auch mit auf der Büchse) lief danach problemlos weiter. Linux nicht, der Chipsatz wurde nicht erkannt und meine HDDs liefen ohne DMA mit 3 MB/sec :( Ich wollte einen 2.6er Kernel in meine (mit apt schon recht weitläufig geupdatete) "ehemalige" SuSE 8.2 installieren. Nach ca. drei Tagen aufgegeben (initrd mochte nicht starten). OpenSuSE 10 gesaugt, yast update gemacht ... und initrd mochte nicht starten (siehe auch meine anderen Postings ;-)). Ich kämpfe also jetzt noch. Hätte ich kein LVM gehabt, und den Kram einfach auf ne USB Platte kopiert, hätte ich viel Zeit gespart, selbst wenn ich dabei zugeguckt hätte. Macht man bei Windows ja auch so. grpmf. Meiner Meinung nach nützt einem das schönste Kernelfeature nichts, wenn die Distros lieblose Skripte und yet-another-misconfiguration-tool mitbringen, die nicht sauber funktionieren, Seiteneffekte haben, Fehlermeldungen verschlucken und den Admin einschränken. Ich persönlich hab bisher fast immer Backups gebraucht, weil irgendwas im Userland Mist gemacht hat (so ein Yast, Office oder sonstwas). Na gut, paar Probleme mit reiserfs hatte ich natürlich auch (mit SuSE 7.1 z.B.), aber reiserfs soll man ja auch nicht nehmen (damals war ext3 leider noch nicht "freigegeben") :) Zusätzliche Schichten können auch helfen (RAID1 z.B.). Inzwischen hab ich aber weniger Angst vor Bugs im LVM des Kernels als vor der nächsten Macke im Yast oder weiss ich was. Allerdings hab ich auch (meistens ;)) brauchbare Backups zur Hand. Und zwar auf meinen SCSI-Platten, eine Kopie dieser Kopie auf meiner Workstation in /tmp/ von wo ich auf DVD-RAM synchronisiere... Man kann ja nicht paranoid genug sein. Heute würde ich LVM bei SuSE nicht mehr "bloss so" installieren, weil ich Angst vor dem nächsten Update hätte (und nicht vor Bugs im Kernellayer)! Ach so, mein SuSE 10 lief nicht mit meinem alten Kernel 2.4.20-4GB-athlon: initrd natürlich, LVM Tools waren wohl NICHT abwärtskompatibel ("vgscan: LVM1 kernel but no /sbin/vgscan.old" ist doch ein Witz!) - na ja, hab ich nicht weiter verfolgt, man würde ich hinskripten können, wenn man ne Woche Zeit hat. Jaja, liebes LVM. Man muss dabei bedenken, dass SuSE LVM seit ich glaube 6.4 unterstützt und damals glaub ich die erste Distribution war. Mit 8.2 gings bei mir richtig gut - dachte, jetzt wird diese Technologie beherrscht - aber OpenSuSE 10 belehrte mich eines anderen. Ach so, und ich glaube nicht unbedingt, dass andere Distributionen "besser" sind! Es ist halt einfach komplex und es darf nichts kosten. Das LVM selbst hat aber alles überlebt, sämtlichen komischen Yast und initrd Aktionen, falsche LVM-Tool-Versionen (die nicht zum Kernel passten) usw! Vor einem Jahr oder so hatte ich meinen Server von SuSE 7.3 auf 8.2 geupdatet. 8.2 lief ein Jahr gut auf meiner WS und hatte sich damit "qualifiziert". Ich hab einen neuen Server gebaut, weil ich wusste, dass meine ganzen Spezialsachen Zeit brauchen (daher auch keine LVM-Update-Tests :)). Die liefen ne Weile parallel und der neue hat nach und nach die Funktionen des alten übernommen. Irgendwann hab ich den alten ausgeschaltet (jetzt könnte ich ihn langsam mal wegschmeissen, aber ich bin so sentimental :-)). Aus der "LVM-Wolke" (Updateprobleme) fiel ich erste letzte Woche beim Update-Versuch meiner Workstation :) Daher lieber alles vermeiden, was geht, weil man damit statistisch auch Probleme vermeidet. Also halt wenig Features nutzen etc. Wer keine TV Karte hat, hat auch keine Probleme damit :) Bloss blöd, wenn ein Kumpel mit einer USB Platte kommt und man mit einem 2.2er Kernel dasteht :-) Na gut, ich wünsch euch noch eine schöne Woche!! oki, Steffen -- Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt, es trägt daher weder Unterschrift noch Siegel.