Am Dienstag, 16. November 2004 21:59 schrieb Matthias Houdek:
Am Dienstag, 16. November 2004 09:58 schrieb Johannes Kastl:
On 11/16/2004 12:53 AM, Thilo Alfred Bätzig wrote:
Macht es dann einen Unterschied, wenn du auf jeder Autobahn ein Auslesegeraet fuer RFID hast? Da kannst du die Strecke wechseln wie du willst.
Da könnte man die auch einen Peilsender unters Auto kleben, das gibt es heute schon und ist wesentlich einfacher und billiger.
Wo habe ich es gelesen c't oder Heise-Ticker? Ist schon eine Weil her. Ich glaube im Mai in der c't. Auf jedenfall kurz nachdem in der c't der RIFID-Aprilscherz mit diesem Thema gelaufen war. Irgendeine US-Verwaltung hat genau dafür Knete locker gemacht. Eine Machbarkeitsstudie über RIFID ans Auto zum Überwachen von "Geschwindigkeitsvergehen".
BTW: Hat schon mal jemand nachgerechnet - nur mal so aus Spaß - welche Datenmengen da bewältigt werden müssten:
Wenn nur der Aufenthaltsort auch nur halbwegs genau lokalisiert werden soll, benötigt man allein für die Ortsangabe in D um die 50 Byte.
Bei 80 Mio. Menschen wärend das ca. 4 GByte pro Lokalisierung. Wird nur morgens, mittags und abends der Ort bestimmt, so wären das in einem Jahr allein für die Ortsangaben gute 4 TByte an Daten. Wie gesagt, nur für die Speicherung der geografischen Koordinaten innerhalb von D auf ein paar zig Meter genau und zu lediglich drei vordefinierten Zeitpunkten am Tag.
Und ihr wollt mir da noch einreden, dass gleichzeitig auch noch mein Einkaufverhalten, mein Fernsehverhalten, meine sexuellen Vorlieben, ... erfasst (und abgespeichert) werden sollen? Und dann muss das ja auch noch möglichst zeitnah ausgewertet werden - was macht es sonst für einen Sinn?
Das dürfte zumindest in den nächsten 20 Jahren ausgemachte Schwachfug sein - und selbst wenn es dann die techniche Realisierbarkeit gibt: Wer will die Daten auswerten und mit welchem konkreten (!) Ziel, dass diesen Aufwand rechtfertigt.
Die Erfahrungen der Datenschutzbeauftragten zeigen leider, das Begehrlichkeiten für jewede Daten da sind, auch ohne konkreten Zweg. Es gibt in den Datenschutzberichten auch nachgewiesene Fälle in denen Strafverfolgungsbehörden recht heftig gegen Gesetze verstoßen um an Ihre "Beweise" zu kommen. Manchmal sogar nur um feststellen zu können, ob jemand überhaupt verdächtig ist. Da halte ich ein genaues hinsehen durch uns alle durchaus angebracht. Die Amis liefern uns auch ein Paradebeispiel für Datensammelwut. Der NSA unterhält, wie er selber zugibt, sehr großzügig ausgestatte Organisationseinheiten um die Daten auszuwerten. Ob das Sinn macht steht auf einem anderen Blatt. Der Inhalt meiner Stasi-Akte war für mich als BRD-Bürger auch recht überraschend. Insbesondere die Tatsache, das es überhaupt eine Akte gibt/gab. Die wußten doch mehr über mich als ich selber. :-) Insbesondere Details aus meiner Wehrdienstzeit und meiner zivilen Berufsausbildung, dabei war ich nur ein einfacher Gefreiter in einer 08/15 Einheit. Meine 2c Grüße René