Moin, Am Mi, den 03.12.2003 schrieb Manfred Tremmel um 23:21:
Am Mittwoch, 3. Dezember 2003 22:10 schrieb Joerg Rossdeutscher:
Ich bin kein Freund von TCPA. De facto ist es den Medienunternehmen aber bis heute nicht gelungen, ihre Werke schützen zu können. Es gab immer ein geeignetes Kopierprogramm, einen Dongle-Emulator oder einen Crack. Und das ist nicht OK.
Es wird ihnen auch nicht gelingen. Digitale Medien sind prinzipbedingt verlustfrei in unendlicher Stückzahl kopierbar. Dieser Fakt allein führt jedes Geschäftsmodell adabsurdum.
Nein. Sie werden damit durchkommen. Und zwar nicht auf technischem Weg, sondern auf juristischem. CD-Kopierprogramme, die das könnten, sind jetzt illegal. Die Verbreitung und der Besitz von Cracks ist illegal. Die Erstellung solcher Tools ist illegal. Bisher hatte jeder Hans und Franz sowas auf seiner kostenlos-Webspace-Site. In nächster Zeit werden eine kleine Menge Leute mit absurd hohen Schadenersatzklagen fertiggemacht werden, und dann wird der "Volkssport Schwarzkopie" einfach wegbrechen. Du kommst einfach nciht mehr an die Soft ran. Ich sehe das auch nicht unbedingt soooo negativ. Es gibt inzwischen einen florierenden Markt an gebrauchter Software oder älteren Versionen. Ich habe für meine Freundin gerade ein CorelDraw 9.0 für 8 Euro erstanden. Bei eBay gibt es Photoshop 4 oder QuarkXpress 3 für bezahlbares Geld. Obige Entwicklung wird diesen Markt anschieben. Auf dem Flohmarkt eine Software-CD-Wühlkiste, alles 5 Euro - warum nicht? Und wenn Profi-Software endlich bezahlt werden MUSS, dann werden die Leute auch mal die entsprechende Freie Software benutzen, weil Photoshop dann /wirklich/ 1800 EUR kostet und nicht "Jaaa... ich arbeite ja nicht so wirklich damit... gekauft hätte ich es mir sowieso nicht... also machen die auch keinen Verlust... und es ist halt besser als GIMP..."
Daten beliebiger Art ist der erste Teil, der unser derzeitiges Wirtschaftssystem ins Wanken bringt, ein anderer ist derjenige, dass durch massive Rationalisierung die Arbeit für Menschen gegen Null gefahren wird und damit gleichzeitig der Markt zerstört wird und die verbleibende Arbeit in unbezahlbare Höhen katapultiert wird
Freie Software ist die erste Bewegung, die sich diesem Phänomen annimmt und einen anderen Denkansatz zur Schaffung von Produkten ansetzt.
Ich bin ein begeisterter Anhänger Freier Software. Aber als /Geschäftsmodell/ ist sie /fast/ durchgängig gescheitert. Und das Modell kann ohnehin nicht verallgemeinert werden. Es kann einen Freien Webserver mit kostenpflichtigem Support geben, aber es wird nie Freies Bier geben. Gruß, Ratti -- -o) fontlinge | Font management for Linux | Schriftenverwaltung in Linux /\\ http://freshmeat.net/projects/fontlinge/ _\_V http://www.gesindel.de https://sourceforge.net/projects/fontlinge/