Eilert Brinkmann wrote:
Das wurde zwar schon häufig diskutiert und an diversen Stellen ausführlich festgehalten, aber noch einmal die Kurzfassung:
1. Es ist überflüssig, denn die für Antworten an die Liste nötigen Informationen (= Listenadresse) sind bereits im Kopf der Mail enthalten. Insbesondere gibt es für die explizite Angabe der Listenadresse einen geeigneteren Platz, nämlich das Header-Feld List-Post. (Ich weiß nicht, welche MUAs letzteres beherrschen, aber RFC 2369, in dem dieses Feld definiert wird, ist immerhin schon fünf Jahre alt.) Ob bzw. wie bequem man diese Angaben nutzen kann, ist zugegebenermaßen vom eigenen MUA abhängig, aber das ist ein Problem des einzelnen Teilnehmers und rechtfertigt keine potentiell schädlichen (s.u.) Änderungen an einer Mail.
(Tipp: Wer glaubt, auf seiner Seite mit der Änderung leben zu können, kann sich ja z.B. per procmail/formail in jede Mail von der Liste das gewünschte Reply-To-Feld einsetzen lassen, wenn ihm das das beantworten von Mails leichter macht.)
2. Das Setzen des Reply-To-Felds auf die Listenadresse zerstört ggf. ein vom Autor einer Mail gesetztes Reply-To-Feld (z.B. weil er private Antworten an eine andere Adresse als die, von der aus er seine Mail geschickt hat, bekommen möchte). Das kann ordnungsgemäße Antworten direkt an den Autor einer Mail unmöglich machen.
3. Ein auf die Liste gesetztes Reply-To kann dazu führen, dass als privat beabsichtigte Antworten versehentlich an die Liste geschickt werden. Sowas ist mitunter deutlich unangenehmer als der umgekehrte Fall.
4. Die immer wieder gern zitierte Schleifenproblematik:
Ich bin eben der Meinung das das Problem mit der Mailschleife auch anderes zu lösen ist.
Eigentlich ist es das: Fehlerbenachrichtigungen sollten nicht an die From- oder Reply-To-Adresse, sondern an den Return-Path (der dem List-Server eine Erkennung ermöglicht) gesendet werden, auf Mails mit "Precedence: bulk" (wird vom List-Server gesetzt) sollte nicht mit automatischen Abwesenheitsbenachrichtigungen reagiert werden usw. Das Problem ist nur, dass man immer wieder auf Software stößt, die sich nicht so verhält.
Ein automatisches Ausfiltern solcher Benachrichtigungen wäre auch eher unzuverlässig, da sie einfach zu unterschiedlich aussehen können. Bei den gängigen Formen von Fehlerbenachrichtigungen mag das noch gehen, aber spätestens bei individuellen Ich-bin-im-Urlaub-Benachrichtigungen ist dann Schluss.
Okay das überzeugt. Danke für die Auskunft. Gruss Patrick