* Torsten Hallmann
Am Son, 2003-01-19 um 23.22 schrieb Andreas Kneib:
Damit stempelt SuSE die Einsteiger zugleich zu Aussenseiter. Wieso? Hier mal zwei Beispiele aus de.comp.os.unix.linux.misc: Zuerst postete jemand eine Fehlermeldung, weil das Abholen seiner Mails nicht klappt:
a) Nenne mir bitte den Grund, warum eine konsequente Zielgruppen Strategie jemanden zum Außenseiter macht.
Indem man etwas hervorhebt, hebt man es auch heraus.
b) Sage mir bitte wie bei der Ausrichtung auf ZWEI unterschiedliche Zielgruppen EIN sauberes Produkt entstehen soll?
Wieso _ein_ Produkt? Neben SuSE-Professional und SuSE-Personal gibt's inzwischen ja auch den SuSE Linux Office Desktop. Eine Arbeitsumgebung, die eine einfache, komfortable und vor allem effektive Bedienung verspricht mit "kompromisslos schneller" Installation. Das sind _drei_ Produkte, die zwar auf der gleichen Linie gefahren werden, aber unterschiedliche Zielgruppen bedienen: Umsteiger (SuSE-Personal), ambitioniertere Heimanwender (SuSE-Professional) und MS-Office-Anwender (SLOD ). Oder unterscheiden sich die Produkte nur durch die Aufschrift des Pappkartons und den Lieferumfang? ;)
| Fehler beim Lesen der Datei /etc/fetchmailrc. Die Datei benötigt | ein bestimmtes Format um von YAST2 gelesen werden zu können.
Keiner der fortgeschritteneren (was immer das heissen mag) User der NG konnte ihm darauf eine wirkliche Antwort geben. Weil, wie Du sagst, Einsteiger zur SuSE-Zielgruppe gehören, nicht aber diejenigen, welche sich schon länger mit Linux beschäftigen und in Newsgroups die Antworten liefern. Letztere könnten dem Fragesteller zwar Fetchmail rauf und runterbeten, haben aber idR. vom modernen YaST keinen Dunst.
a) Brech doch einmal runter was Du damit genau ausdrücken möchtest.
Gern. Euer Kunde hat Probleme mit Fetchmail. Dank der einfachen, komfortablen und vor allem effektiven Bedienung durch YaST brauchte er sich nie mit Sachen wie http://www.dcoul.de/infos/mailhandling.html auseinanderzusetzen. Nun erscheint plötzlich diese Fehlermeldung: | Fehler beim Lesen der Datei /etc/fetchmailrc. Die Datei benötigt ein | bestimmtes Format um von YAST2 | gelesen werden zu können. Für Informationen siehe | /usr/share/doc/packages/yast2-config-mail/fetchmailrc.txt. Und er weiss nicht mehr weiter. Seine Leser ebenfalls nicht, denn wer kennt schon das Format, das YaST2 benötigt, um /etc/fetchmailrc zu lesen, wenn er nicht gerade zur Zielgruppe von SuSE gehört: [andreas]~ > locate yast2-config-mail || echo Nö Nö Okay, Euer Kunde könnte das Problem durch das Lesen von /usr/share/doc/packages/yast2-config-mail/fetchmailrc.txt vermutlich selber lösen. Aber Leute, die selbstständig Dokumentationen lesen, um sich etwas anzueignen, sind offensichtlich keine typischen Einsteiger.
b) Wo siehst Du das Problem, wenn jemand ein Problem mit der fetschmailrc hat. Wo möchtest Du genau ansetzen? Was ist das Ziel dieser Ausführung?
Das es nichts bringt, den Leuten zu erzählen, alles ist klickbar und leicht zu lösen. Wenn das Tool YaST, dass Ihnen die Aufgabe erleichtern soll, nicht funktioniert, sind diese Leute aufgeschmissen. Und wenn dieses Tool auch noch erfordert, dass eine Datei ein zugeschnittenes Format haben _muss_, dann kann ihnen auch kein anderer, fortgeschrittener Anwender mehr unter die Arme greifen. Weil Euer Kunde in diesem Falle eben _kein_ Problem mit der fetchmailrc hat sondern mit dem zielgruppenorientierten YaST.
| Wie kann ich unter Suse 8.0 mittels Yast susefremde RPM-Packete | einspielen? Unter Yast1 soll es funktioniert haben.
Die paar Antworten darauf gingen von "Das ist suse spezifisch, gehört also hier nicht wirklich hin..." (sic!) bis zu "Nimm rpm", aber _keine_ Antwort bezog sich auf die Frage, wie's mit YaST geht.
Dann hat wieder einmal keiner in die SDB geschaut:
Vor allem hat der Fragesteller aus der von SuSE anvisierten Käuferschicht nicht in die SDB geschaut. ;)
Ich bin geneigt: "6, setzen" zu schreiben.
ACK.
SuSEs Zielgruppe benutzt also brav die vorgesetzten Installationstools, die extra für sie gebastelt wurde. Sobald diese Gehhilfe jedoch versagt, kann ihnen inzwischen nicht mal mehr ein Regular aus einer Linux-Newsgroup wieder auf die Beine helfen. Das kann's doch wirklich nicht gewesen sein, oder?
Das ist aber ein eigensgemachtes Problem. Was kann SuSE dafür, wenn die vom Newbie gefragte Klientel YaST2 mittlerweile fast grundsätzlich verteufelt.
SuSE interessiert sich nicht für die vom Newbie gefragte Klientel sondern für den Newbie selber. Du sagst es ja immer wieder und auch die SuSE-Werbung suggeriert entsprechendes. Warum sollte sich diese Klientel dann von SuSE-Professional/Personal angesprochen fühlen und sich deshalb mit YaST2 auskennen?
Desweiteren ist es also von SuSE völlig verdreht und krank dem Benutzer ein Installationstool an die Hand zu geben.
Nein, warum sollte das krank sein? Allerdings hat YaST, gerade wenn ich diese Fetchmail-Sache sehe, den Status eines "Installationstools" längst hinter sich gelassen und agiert weit umfassender.
Möchte mal sehen, wie die o.g. Zielgruppe ohne YaST die Newsgroups "zumüllt".
Na, Du traust Eurer Zielgruppe ohne YaST aber wenig zu. Gruss, Andreas -- Last Exit autoexec.bac => echo y | format c: