Hallo, Joerg Rossdeutscher schrieb:
Ein Standard ist, daß man sich irgendwann mal bei grafischen Oberflächen darauf eingeschossen hat, daß sie eine Schreibtisch nachahmen. Na, "Desktop" eben.
Diese Metapher ist aber mehr als fehlerhaft und im Grunde nur der mißlungene Versuch eine Computerbenutzeroberfläche für den Laien verständlicher zu machen (»Stellen Sie sich die Laufwerke und Verzeichnisse als Aktenschränke und -ordner vor«).
Die Programme heissen auch nicht umsonst "Applikationen", frei übersetzt "Etwas darauf angebrachtes". Sie ahmen eigentlich nix anderes nach als Bücher oder Hefte, die auf dem Schreibtisch liegen.
Die meisten heute gängigen Systeme arbeiten nicht dokumentenzentrisch, wie es die Desktopmetapher eigentlich verlangt, sondern Anwendungszentrisch. Eine Ausnahme war OS/2. Das war wirklich innovativ. OpenDoc ist leider auch in der Versenkung verschwunden.
In diesem Schema ist Gimp eine Loseblattsammlung: Man macht eine Applikation auf, und viele kleine Zettel fallen auf den Desktop. Das ist ein Problem, im "Real Life" gibt es für sowas Heftklammern oder Fotoecken.
Heftklammern und Fotoecken sind aber nicht zwingend. Ich kann auch einen lose Blattsammlung und ein Dutzend verschiedener Werkzeuge auf meinem Schreibtisch liegen haben. Um nochmal kurz auf Gimp einzugehen: Es ist einen normale SDI-Anwendung. Das finde ich normal und gut so. Ich kann mich insofern deiner Kritik anschließen, als daß ich beim Verkleinern erwarten würde, daß Paletten mit verschwinden. Daniel