* hans schirmer <HansJuergenSchirmer@t-online.de> textete am 05.08.02:
Am Montag, 5. August 2002 13:04 schrieb Bodo Noering:
Die Fragesteller kann ich mir nicht zurecht schnitzen, ich muss sie nehmen, wie sie sind. Auch habe ich in dieser Liste schon Fragen gestellt, wurde auch in Frage der Etikette zurechtgewiesen. Ich habe dieses akzeptiert und auch als hilfreich empfunden.
Selbst wenn man sie selber nicht als hilfreich empfindet, man sollte sich trotzdem klarmachen, daß sie aus dem Gruppenkonsenz hier entstanden ist. Entweder man akzeptiert das und paßt sich an oder man sollte einfach besser nichts schreiben, wenn man sich nicht anpassen will. Wenn ich auf eine Party komme, auf der ich keine kenne, aber von einem Fettnäpfchen ins nächste ziele, brauch ich mich auch nicht wundern, wenn ich wieder vor die Türe befördert werde.
Wenn ich Neuland betrete, bin ich nicht so anmaßend zu verlangen, dass sich alles um mich dreht sondern ich versuche, auch den Sinn mancher Regel zu verstehen (z.B. Groß/Kleinschriebung in emails) und halte mich daran. Wenn nicht, habe ich ja die Freiheit, die Liste wieder zu verlassen.
Diese Einstellung sollte man sich zu Herzen nehmen. Man erwartet ja schließlich auch etwas von den anderen. Nur daß die insofern am längeren Hebel sitzen, daß sie diese Erwartung nur erfüllen, wenn sie wollen. Wer damit nicht zurecht kommt, sollte sich eine Liste suchen, in der er sich keiner um sowas schert.
Entweder soll Linux die Weltherrschaft übernehmen, dann muss jeder auch etwas dafür tun (wenn ihm etwas daran liegt), oder nicht, dann bleibt es ein System für Profis, die in elitären Zirkeln über die Vor- und Nachteile irgendeiner Shell diskutieren.
Linux als Weltherrschaft? Nö danke. Echt nicht. Gesunde Konkurrenz finde ich sehr viel sinnvoller. Linus Torvalds hat in seinem Buch übrigens ganz interessante Sachen zu diesem Thema geschrieben.
Fazinierend ist für mich unter anderem, dass hier ein Betriebssystem vorliegt, das von Personen entwickelt wurde, freiwillig ohne eine aufgezwungene Hirachie, das seinen Platz gefunden hat neben den großen der Welt
Das finde ich auch faszinierend. Leider hab' ich das Gefühl, daß da immer mehr Zwang herrscht. So in der Art: "Ihr habt damit angefangen, jetzt müßt ihr auch weitermachen" oder sowas in der Art. Auch das manche Versionen halt irgendwann mal rauskommen, können immer mehr nicht akzeptieren. Aber sich selber einarbeiten und mithelfen tut von denen meist keiner, ist ja nicht ihr Problem...
Also von Personen, die freiwillig und mit Freude bereit sind, ihr Wissen mit anderen zu teilen. Diese Personen sind für mich Vorbild und ich sage dieses noch mit fortgeschrittetem Alter.
Eigentlich finde ich sowas selbstverständlich. Wenn ich helfen kann, helfe ich (solange ich nicht das Gefühl habe, ausgenutzt zu werden). Ich erwarte dann irgendwo aber auch, daß mir auch mal geholfen wird, wenn ich Hilfe brauche. Ein sehr schönes Beispiel dazu finde ich www.wer-weiss-was.de
Denen, die gegangen sind oder noch gehen wollen, möchte ich dieses mit auf dem Weg geben. Wir haben doch mehr oder weniger nur beschränktes Wissen.
Damit hatten viele, die gegangen sind, auch keine Probleme. Aber diese unsägliche Erwartungshaltung "Ich habe ein Problem, los, sofort helfen!", mit der hatten sie ihre Probleme. Ich habe damit übrigens auch so meine Probleme und antworte halt gar nicht oder gebe auch mal eine mehr oder weniger blöde Antwort. Ob ich das aber immer machen werde/kann, weiß ich nicht. Vielleicht rege ich mich auch mal drüber auf und werde dann wohl auch bald weg sein.
Wir können unser Wissen doch nur erweitern, wenn wir uns austauschen. Mit dieser Einstellung ist doch Linux das geworden, was es jetzt ist.
Richtig. s.u.
Das Grundproblem ist, dass es Neulinge einfach nicht gelernt haben, Informationen selbst zu beschaffen. Es gibt in Linux keine F1-Taste (jedenfalls in den meisten Programmen), keine gedruckten Handbücher,
Also viele der Original- Handbücher kann man einfach wegschmeißen, wenn man mal wirklich ein Problem hat. Denn genau dieses Problem wird da nicht drinstehen.
kein allgemein gültiges Programm-Handling, dafür man pages, HTML-Dateien, Readme, PDF-Manuals, PostScript-Dateien zum Ausdrucken, etc. und diese sind noch nicht einmal als Icon anklickbar.
Die Motive der Umsteiger sind m.E. u.a. diese: Linux ist kostenlos, Linux ist Konkurrent zu Windoof.
Und Linux ist grad in. Das sehe ich übrigens als Problem. Dadurch kommen einige, die Linux nur wollen, um cool zu sein und z.T. anzugeben. "Ätsch, ich hab' linux und ihr seit zu blöd dazu". Die sind meist aber auch ganz schnell wieder weg davon, wenn sie merken, daß man was tun muß. Liest sich in dcoul*[1] immer wieder. Nochmal zu "Linux ist Konkurrenz zu Windoof": Das kreide ich einigen Distributoren auch an, daß sie versprechen, daß 'Linux' jetzt so einfach wie Windows sei. Linux ist ein Server- Betriebssystem und kein Desktopsystem.[2] Und dadurch ist es auch ganz anders zu bedienen. Die Administration sollte root machen, der User soll damit arbeiten. Vielleicht zwei oder drei kleine Sachen für sich einstellen, ok. Aber Rest ist Sache von root. Dafür ist der da. Der hatte das gelernt oder sich erarbeitet. Früher jedenfalls. Dank Windows (und einigen anderen, auch Linux- Programmen) kann sich jeder irgendwas zum Laufen klicken oder auch nicht. Wenn nicht, wird's nochmal probiert. Ich habe schon einige gesehen, die ein paarmal Windows installiert hatten und auf einmal das Netz einer kleinen Firma "administrierten". Oder ein Computergeschäft aufmachten. Dementsprechend sah und sieht das Ergebnis dann halt auch aus. "Datensicherung? Klar, machen wir. Einmal im Monat." "Wozu das System selber sichern? Ist doch schnell wieder installiert." "Hier habe ich den passenden Treiber für Sie". - "Was meinen Sie mit 'Der ist nicht der richtige Treiber'. Der ist doch von $FIRMA". Wenn man ein wenig Ahnung hat, meidet man gewisse Läden, wenn man nicht genau weiß, was man haben will.
(Diskette o. CD rein Programm läuft, mehr oder weniger, blue screen wird als gottergeben akzeptiert.) Mit diesem Anspruch treten sie auch Linux gegenüber. Und betrachten diese Mailingliste als Hotline für ihre Probleme. (Vielleicht ist ja auch die Bezeichnung missverständlich: Suse-Mailingliste). Und dann müssen sie halt höfllich und bestimmt auf den Boden gebracht werden.
Und dann kommt ein "Halt's Maul und schreib einfach das, was ich wissen will" zurück. Ist IIRC hier vor zwei Jahren oder so schon mal passiert. Dann fällt das höflich bleiben unter Umständen schwer. OK, mittlerweile könnte man da evtl. Henne zum Eingrifen bewegen, das gab's damals noch nicht.
Und dann stellen sie fest, dass Linux doch etwas anderes ist (wie schön).
Stimmt, bei vielen ist das immer wieder schön zu beobachten.
Ein Windows-Umsteiger sieht zunächst nur die "geile" Werbung von SuSE: "Einfach CD einlegen und schon bist Du in der schönen neuen Linux-Welt." Doch dann treten Probleme auf, dann gibt's entweder die "Stöhn"-Hotline von SuSE, über die man schnell ein Vielfaches der Kosten einer WindowsXP-Lizenz verzocken kann oder diese Liste (es gibt natürlich auch noch den Installationssupport, doch dessen Hauptaufgabe ist, Antworten abzulehnen wg. Share Holder Value). Und was macht der Umsteiger in diesem Fall? (rhetorische Frage!)
Ich kann Suse natürlich verstehen, sie müssen ja auch Kohle machen und sollen sie ja auch. Sie müssen nur vorsichtig sein mit ihrer Werbung und Versprechen. Linux sollen sie nie mit Windows vergleichen, dann ziehen sie sich einen Schuh an, der hoffentlich nie passt.
Dadurch kommen eben viele zu SuSE Linux, die von Rechnern _keine_ Ahnung haben. _Das_ ist das Problem. Dadurch kommen zu viele mit der "Windows- Mentalität". Das tut auf Dauer nicht gut. "Klickprogramme" sind ja ganz nett, um sich Tipperei zu ersparen, aber 'mal eben' mit webmin z.B. seinen Rechner einrichten will und keine Ahnung hat, was im Hintergrund abläuft, kann ganz gründlich baden gehen.[3]
habe mir etwas von der Seele geschrieben.
Ich auch. Besser, als wenn ich einen Newbie, der grad ein kleines Fettnäpfchen gefunden hat, zur Sau mache. ;-) Flames bitte per PM. Danke. [1] damit meine ich die Newsgroups der de.comp.os.unix.linux- Hierarchie. [2] OK, ich mißbrauche es auch als Desktop. ;-) [3] In meiner Firma wurde mir stolz erzählt, daß die alten Novell- Kisten durch Linux ersetzt werden sollen. Auf meine Frage, wer das denn administrieren soll[4], bekam ich zur Antwort "Das machen wir einfach mit webmin". Ich habe Linux auf den Servern maximal 8 Wochen Lebenszeit vorhergesagt. Ich lag daneben. Es waren 4. [4] Die Linux- Kenntnisse der IT'ler sind _sehr_ klein... cu flo -- Ich glaube Ich weis was Norbert der 2te, so nenne Ich Ihn wegen Marzahn, ist.Er ist sicherlich ein Eliza Logik Modul 24. Wiederhohlung durch umdrehen der Worte mit einführen von "warum,wieso,weshalb" Elöementen. Beispiel: "Du kamnnst Posten?" "Posten kannst ja, aber warum Postet du dann nicht?" Vestehst du was Ich meine? [WoKo über Norbert Sima in dag°]