War in den Flitterwochen :-)) Deshalb erst jetzt mein Senf.... On Wed, 2002-06-26 at 12:16, Heinz W. Pahlke wrote:
Hallo,
On 25-Jun-2002 Heribert Hock wrote:
gibt es Programme für Linux mit denen man Notenblätter (Musik-Noten und komplexe Notensysteme z. B. für Chöre) einscannen und die
Wo soll da das Problem liegen? Scanprogrammen ist es voellig egal, was auf der einzuscannenden Vorlege steht.
Naja, wenn ich die Frage richtig verstanden habe, will er ja nicht die Notengrafik, sondern eine elektronisch weiterverarbeitbare Datei. Meines Wissens gibt es das für Linux im professionellen Bereich nicht. Ich habe vor einigen Jahren begonnen mit Sibelius zu arbeiten (kostete damals DM 1.400,--). Damit bin ich bisher nur an Grenzen gestoßen, die auf meiner magelnden Begabung für die Erstellung von Fonts liegt. Ich habe damit schon sehr komplexe Partituren gesetzt, die alle "Schweinereien" der Chor- und Orchestermusik des letzten Jahrhunderts enthielten. (Noten ohne Köpfe, durchgestrichene Notenhälse, Sonderzeichen, freie (aber in der Richtung definierte) Glissandi, freie Rhytmik.... Leider ist bisher nicht geplant, das Programm nach Linux zu portieren. (Es wäre mir einige hundert EURO wert....)
Selbst fuer Windows kenne ich bislang nur ein einziges Programm fuer die Notenerkennung.
Sibelius hat das, habe ich aber bisher nicht benutzt, da ich meist Handschriften in gedruckte Noten transferiere. Bis ein solches Programm die Notenschrift von Antonio Salieri oder schlimmer von Leon Schidlowsky erkennt, wird es noch ___sehr__ lange dauern. (Schidlowsky komponiert entweder so: http://www.emmaus.de/ingos_texte/greise_bilder.html (geniales Stück übrigens, habe ich damals bei der Uraufführung mitgesungen), aber in letzter Zeit auch in "normaler" Notation.)
transponieren?
Wenn Du es schaffst die Noten in MIDI zu erhalten, sollte es auch unter Linux Programme geben, die es transponieren, nur die Ausgabe muß dann natürlich wieder gesetzt werden, wo wir wieder beim Problem wären. Was musictex und Konsorten angeht: Ich bin ein großer TeX Freund, für solche Aufgaben, wie die professionelle Edition von Musik ist es aber leider schlicht unbrauchbar. Kein System dieser Welt schafft es hier den erfahrenen Notensetzer zu ersetzen. Ein Programm kann zwar das Grundlayout (inkl. Balkensteigungen etc.) zu erstellen, um aber Noten so zu erstellen, daß diese auch von einem Musiker gespielt werden können. muß das immer nachbearbeitet werden. Das beginnt schon mit sinnvollen Blätterstellen, sinnvolle verbalkung inkl. deren Steigung,... Man sieht leider selbst bei Ausgaben professioneller Musikverlage, daß an der Stelle immer wieder gespart wird. Nur so als Beispiel: Das letzte Stück, welches ich für ein Konzert editiert habe, war ein Werk für 4stimmigen und 6stimmigen Chor. (Johannes Koch: Das ist wahr (ca. 60 Seite)). Beide Chöre sollten von Instrumenten begleitet werden. Die Erfassung der Noten war ca. 50% der Arbeit. Danach habe ich einige Tage damit verbracht, diese Noten in eine aufführbare Form zu bringen. Gerade bei Stücken des letzten Jahrhunderts, wo jede Note schwer zu singen ist, sind z.B. musikalisch ungeschickt gesetzte Blätterstellen eine Katastrophe, die in der Probenarbeit Stunden in Anspruch nehmen.... (Idealerweise arbeitet man da für Uraufführungen auch eng mit Komponist und Dirigent zusammen) Hmmm, so lang sollte das eigentlich gar nicht werden. Ist ja auch ein wenig OT. Bin aber bei dem Thema für Anregungen oder weitergehenden Tips zu Tools etc immer dankbar. Viele Grüße Volker -- Volker Kroll 4mino AG Chief System Developer Chausseestr. 52 b volker.kroll@4mino.de D-10115 Berlin Tel.: +49-30-2888490-0 Fax.: +49-30-2888490-99