Hallo, Thorsten Kukuk:
Und YaST2 mit Short-Cuts mag zwar am Anfang ungewohnt sein für die Leute, die nur Cursor-Tasten bedienen können. Aber für 10-Finger Vielschreiber geht das sehr viel schneller.
yast2 ist ein Konfigurationstool. Trotz aller Sicherheitsabfragen geht es da wohl eher nicht um "schnellschreiben". Der entscheidende Vorteil von Cursortasten liegt darin, daß ich sie "blind" bedienen kann, während meine Augen am Schirm bleiben und ich genau gucke, was ich da tue. Ich habe einfach mal einen Verdacht: yast2/Konsole ist vom ganzen Interface-Design her sehr ähnlich zu yast2/X. Ich gehe mal davon aus, daß die Konsolenversion sich der grafischen Ressourcen bedient und daraus ein ASCII-Interface rechnet? Und genau das ist Schrott. Das kann man nicht machen. Die Konsole ist kein niedrigaufgelöstes X, sondern ein Medium mit ganz anderen Regeln. Das fängt damit an, daß man den Bilschirm auf der Konsole _waagerecht_ unterteilen muss, und nicht senkrecht, weil man sonst nicht vernünftig Meldungen _und_ Interface auf den Schirm bringt. Unter X ist das alles viel zierlicher und mit platzsparenden Proportionalfonts, da kann man sowas machen. Das geht damit weiter, daß man nunmal nicht immer an einer Linux-Console sitzt, um via ssh&Co einen Linux-Server zu administrieren. Ich sitze oft genug an Macs oder Dosen, finde dort in der Regel keine brauchbare SSH-Konfiguration vor und habe nunmal keine lauffähigen ALT-Hotkeys. Wozu auch? Hotkeys sind nicht dazu da, sowas wie yast2 zu steuern. Sie sind ein willkommene Hilfe, und sie sind sehr brauchbar bei Programmen, mit denen man täglich arbeitet. Sie sind aber wenig hilfreich bei Gelegenheitsanwendungen. (Und dann sag ich nur: ALT-u für "Suchen". Uuuhhh... =%-) ) Aus gutem Grund machen alle mir bekannten Tools das anders. Diesem quasi-Standard sollte yast2 sich anpassen. Ja, ich sollte mein MacSSH mal anständig konfigurieren. Dagegen spricht, daß alle anderen Programme das einfach nicht nötig haben und ich nicht einsehe, nur für yast2 an meiner Emulation rumzufummeln. Die Steuerung eines Konsolenprogramms darf einfach nicht _abhängig_ sein von irgendwelchen Sondertasten. Es geht weiter mit solchen Inkonsistenzen, daß man im Kontrollzentrum mit der Tab-Taste aus der Liste der Module das richtige auswählt. Wenn man dann aber Software installiert, dient die Tab-Taste plötzlich nicht mehr für "einen weiter", da kommt dann plötzlich (korrekterweise) der Cursor zum Einsatz - und das obwohl beidesmal ein fast identisches Bildschirmlayout zum Einsatz kommt! Wo wir gerade bei der Softwareinstallation sind: Auch wieder typisch X ist, daß man den Bildschirm wie in "Frames" aufteilt, die dann einen Scrollbar haben. Völlig korrekt. Aber in der Konsole? Kein X, kein Scrollbar. Starte yast2 mal mit etwas weniger als 80 Zeichen Breite. Völlig normal, wenn man von außen über ssh reinkommt. Welche Kategorieren habe ich in der Paketinstallation? Hier: Unterhaltung/Spiele Unterhaltung/Spiele Unterhaltung/Spiele Unterhaltung/Spiele Unterhaltung/Spiele Unterhaltung/Spiele Unterhaltung/Spiele Unterhaltung/Spiele [...] Mensch, da wird doch das wichtigste abgeschnitten, sowas muß man doch in der Entwicklung sehen und ggf. rechtsbündig ausgeben. Aber macht nix, ich kann ja das Fenster größerziehen, vi kann das ja auch ab... - Hoppla! Segmentation fault? Das hatte yast2 schon unter der 7.3er, das hat er immer noch und-das-geht-einfach-so-nicht. Ich habe generell den Eindruck, daß yast2/Konsole nicht wirklich bei euch benutzt wird. Wenn ich den bei mir aufmache, sehe ich als allererstes zwei hervorhebungen: Links ist "Alle" hervorgehoben, rechts "Installationsquelle wechseln". Das erst, was ich jetzt machen muß, ist herauszufinden, welche Selektion jetzt eigentlich die aktive ist. Das nächste ist dann im Kontrollzentrum, daß auch hier wieder typische X-Bedienelemente imitiert werden. Ich muß auf der linken Seite beispielsweise "System" ankreuzen(!), damit rechts die System-Module auftauchen. Da wurde versucht, die "Aufklapp-Plusse" aus X nachzubauen, und das kann man nicht machen. Erstens ist das etwas, was mit Konsolengraik nur schlecht funktioniert. Zweitens ist es unübersichtlich, unüblich und unverständlich. Ein totaler Bruch mit allem, was im Interfacedesign üblich ist: Ein "Kreuzchen" macht man, um eine Option zu aktivieren, nicht um zu _navigieren_ Ich hänge nun wirklich nicht am alten yast, aber was Navigation angeht, ist er einfach richtig gemacht: Man fährt mit den Cursortasten durch ein Hauptmenü, und nach Auswahl erscheint das Untermenü. Da fährt man mit den Cursortasten rum und wählt ein Modul. Ich muß drauf bestehen, daß es hier nicht um Geschmacksfragen geht. Es gibt übliche Regeln zur Gestaltung von Interfaces, und yast2 bricht diese Regeln. Und man wird sich daran auch nicht gewöhnen. Weil man auch mit vielen anderen Programmen arbeitet, die sich glücklicherweise an diese Regeln halten. Sorry, so wie yast2 zur Zeit aussieht, ist es das Outlook unter den Konsolenprogrammen: Nämlich die alleinseligmachende, fortgesetzte Normverletzung unter Vorgabe guter Motive. Gruß, Ratti