Hallo, Ratti:
Als ich den Satz gelesen hatte, fiel mir sofort der IIS vs. Apache ein.
Bernd Brodesser:
Ich kenne IIS nicht. Was ist das? Ich nehme an, ein Webserver.
Ein Programm von Microsoft, mit dessen Hilfe man seine privaten Daten im Internet veröffentlichen kann, ohne durch das Wissen darüber belästigt zu werden. Außerdem kann es Viren verteilen. Ja, ich denke mal, M$ nennt sowas "Webserver". ;-))) Spaß besiseite. Ja, der IIS ist der Webserver von Microsoft. Stellvertreten für deine Einwürfe quote ich mal:
Aber was ist mit einem Provider? Der hat andere Ansprüche als ich. Für ihm ist Apache gedacht.
Genau das ist es. Ein Provider, der den IIS einsetzt ist in meinen Augen ein... ähem... schlechter Mensch. Es kann dafür Gründe geben, ich selbst habe mal einen IIS ausgesetzt, weil der Rechner außerdem einen Filemaker-Webserver brauchte, weil die Pflege über ein Filemaker-GUI-Interface laufen sollte (Also Webpublishing aus einer Datenbank). Das läuft so einfach viel besser als dieses ganze Geraffel mit HTML-Interfaces. Geschenkt. Aber in der Regel ist der Apache einfach besser. Aber keine Ausnahme von der Regel: Wenn jemand Kleinkram macht, eine Domain hostet, wahrscheinlich sogar über dyndns, dann würde ich jederzeit zum IIS raten. Aber jetzt bin ich abgerutscht in "Welcher Webserver ist besser". Da wollte ich eigentlich gar nicht hin. Das Thema war die (mögliche) bessere Abbildung von Konfigurations-Optionen durch eine GUI, verglichen mit Text-Files. Das wurde behauptet, und es wurde bestritten. ;-) Ich denke, das kommt einfach auf den Einzelfall an und habe als Beispiel IIS contra apache angeführt, weil die grafische Konfiguration des IIS so ausnehmend genial realisiert ist, daß man den ganzen httpd.conf und webmin getrost in eine Tonne kloppen möchte. Die gesamte geserte Struktur wird als Dateibaum dargestellt. Du klickst einfach mit Rechts auf einen Ordner und konfigurierst "Hier dürfen cgis ausgeführt werden, ich möchte einen Passwortschutz einrichten, und diese Eigenschaften bitte nach unten vererben" Genau sowas ist eine hervorragende Einsatzmöglichkeit für grafische Konfiguration. Das ist aber nicht _immer_ so! Als krasses Gegenbeispiel würde ich die Konfiguration des Susefirewall2 über yast2 nennen. Das sind ungefähr ein Dutzend Menüs für ca. 20 Optionen, und wer nur einen Monitor statt einer Leinwand hat, dem werden auch noch die Erläuterungen abgeschnitten. Dummtüch. Sieht erstmal viel toller aus als der olle yast, wurde aber wohl im Textmodus nie wirklich benutzt. (Und bin ich der einzige, bei dem in yast2 Shift-TAB nicht die übliche Funktion hat, ein Eingabefeld rückwärts zu springen? Und der deswegen wie bescheuert auf TAB rumhämmert, um 10 Felder vorwärts zu springen statt eins zurück?) Fazit: "So ists immer richtig" klappt nicht. "So ists immer falsch" auch nicht. Es gibt unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Probleme, und in diesem Fall die bedauerliche Feststellung, daß der schlechtere Webserver das bessere Interface hat. ;-)
Wenn ich jetzt, so nach über einem Jahr, beide System vergleiche, dann würde ich anderen Leuten raten: Nimm Windows. Besser, schneller, bequemer; AUSSER:
Den meisten Leuten ja. Wo ist das Problem?
Kein Problem.
-Du hast ein Problem damit, gläserner User zu sein (Dann empfehle ich zumindest Windows + Firewall, oder eben Linux)
Nö. Nur wenn man nicht gläserner User sein will, kann ich noch nicht Linux empfehlen. Unabdingbar ist der Wille zu lernen. Ok, für ein paar Sachen reicht es mitlerweile schon eine Standardinstallation.
Wenn jemand wirklich ein Problem mit "gläserner User" hat, dann sollte er von Windows wegmigrieren. Die Gründ dafür sind nicht technischer Natur, auch für Windows gibt es gut Firewalls, sondern liegen in den "sozialen Strukturen", die beide OSse umgeben. Unter Windows wird Heimtelefonieren mehr und mehr üblich, die Nutzer akzeptieren das mehrheitlich. Unter Linux wäre das technisch genau so möglich (Wenn man, wie ich, einen Internetrouter hat und "normal" surfen will, dann muß man eben alles auf Port 80 rauslassen), aber es wird eben nicht (weniger?) gemacht, weil die Community sowas nicht akzeptiert. Damit kann ich mich drauf konzentrieren, daß meine Firewall von außen sichert, wie es sein sollte. Und nicht, daß sie Applikationen daran hindert, ausgespitzelte Infos nach außen zu plappern. (Und bin im übrigen auch der Ansicht, daß es harte Strafen dafür geben sollte, wenn Programme ungefragt Infos nach draußen schicken. Und unter "ungefragt" verstehe ich Alert-Boxen, und nicht die Lizenzvereinbarung!)
Laß mich mal überraschen, was die 8.0 so bringt.
Ich bin auch erwartungsfroh. ;-)
Wenn du A willst, mußt du dir B besorgen, das verlangt C, und C wird nur für RedHat vorkompiliert angeboten,... Das macht mir Spaß, also mach ichs.
hm, übersetzt doch aus den Quellen. Ist nun wirklich kein Problem. Meist reicht ein
tar -xzf Quelldatei.tar.gz cd Verzeichniß ./configure make su make install
Vor dem ./configure ist aber ein less README und ein less INSTALL kein falscher Rat.
...mit dem Resultat, daß du zwei verschiedene Versionen in Unterschiedlichen Ordnern hast. Oder mit dem Gefühl, daß alles nach /usr/sbin gehört hätte und man selbser bestimmt der einzige Mensch weltweit ist, der nach /usr kompiliert hat. ;-) Nix für ungut, aber ich glaube, mit obigem ist es bei weitem nicht getan. Genau damit habe ich mein System kaputtgekriegt. ;-))) Hoffentlich kommt bald die 8.0, ich will doch gleich die aktuelle Version drüberbraten... [Bevor es Mißverständnisse gibt: Ja, ich bin willenloser Lustsklave der Göttin "Versionitis", und für ein 'ß' hinter der Versionsnummer tue ich _alles_]
Es gibt aber noch eine andere Motivation Linux zu benutzen. Zumindest bei mir. Ich arbeite seit Jahren an UNIX, habe nie richtig mit Windows oder auch DOS gearbeitet. Warum sollte ich jetzt im privaten Bereich auf Windows umsteigen?
Du? Wieso? Du kommst doch mit deinem OS klar. Ich komme mit drei OSsen manchmal schon ins Schwimmen, wenn dann auf'm Mac wieder CTRL-irgendwas nicht funktioniert, oder die rechte Maustaste tot ist, und wenn ich unter Windows wieder Pfade mit "/" getrennt habe, oder unter KDE mal eben schnell was in Photoshop öffnen will... ;-)
Wenn jemand bloß Textverarbeitung machen will, soll er Windows+Word nehmen. Was nützt das tolle StarOffice, wenn er damit die Word-Dateien
Nein. Absolut nicht. Wenn ich ein Buch schreiben möchte, dann ist LaTeX das Mittel der Wahl. Ich habe meine Diplomarbeit mit LaTeX geschrieben und zwar unter DOS, allerdings unter eine UNIXartigen Umgebung. Ich bin mit LaTeX hochzufrieden.
Einspruch. ;-) Du hast deine Arbeit nicht unter LaTeX _geschrieben_, du hast sie _gesetzt_. Ein Buchautor wird normalerweise 500 KB Fliesstext ohne Formatierung (Außer Absatz) abgeben. Der Kram ist nichtmal korrekturgelesen, geschweige denn gesetzt. Was so ein Mensch braucht, ist "mal eben" einen Absatz zu markieren und zu verschieben. Den Satz macht ein anderer, und der wird wahrscheinlich sowieso einen Mac benutzen. Um diese Entscheidung zu beurteilen, weiss ich zu wenig über TeX. Ich würde es jedenfalls tun, weil ich Quark kann und TeX nicht.
Ja. Ist so. Allerdings, das Sinnlose rumgeklicke bei Windows macht mich wahnsinnig. Das habe ich bis heute nicht verstanden. Einrichten meine ich damit. Keine Ahnung was da gemacht wird.
;-) Für mich nicht nachvollziehbar. Aber egal. "Alles ist richtig. Auch das Gegenteil. Nur 'ja, aber...' ist immer falsch." (Ich glaub: Tucholsky) Gruß, Ratti