Am Mittwoch 06 März 2002 21:17 schrieb Ratti:
Hallo,
Christoph Eckert
- Graphische Oberflächen sind bei der Konfiguration den textbasierten Systemen überlegen, denn Sie vereinen logisch abgebildete Denkstrukturen mit
Thorsten Haude:
Was hat der Typ der Oberfläche mit "logisch abgebildete[n] Denkstrukturen" zu tun? Das ist Quatsch.
Ne, kein Quatsch. Als ich den Satz gelesen hatte, fiel mir sofort der IIS vs. Apache ein.
Ich kann da die Probleme des Thread-Anstoßers vollkommen nachvollziehen:
IIS installieren: SETUP-EXE klicken, läuft. Perl von Active-State installieren: SETUP.EXE klicken, läuft. IIS Sicherheitsupdates installieren: Läuft.
Aufwand: 15 Minuten, Fachwissen: Nur Basiskrams. Dokulesen: Null Worte. So, damit steht das Ding schon mal.
Jetzt die Konfiguration. Für alle, die nie einen IIS gesehen haben, kurze Beschreibung: Der IIS stellt die von ihm geservten Ordner als Dateisystem dar, wie ein normales Konqueror-Dateifenster. Man klickt einfach Ordner mit der Rechten Maustaste an und wählt: "Ab hier Zugriffsrechte einschränken, dies erlauben, das verbieten..."
Dagegen ist eine httpd.conf der letzte Mist. Sorry. Ich hasse sie.
Ich habe neulich beim apache versucht, cgi-Ausführungsrechte für alle home/*-Ordner freizugeben, nicht nur in /cgi-bin. Eigentlich Basics.
Nach tagelangen Versuchen und Totalvernichtung meiner Config-Datei fand ich dann heraus, daß ich zwar korrekt konfiguriert hatte - irgendwo aber ein include auf eine weitere Config-Datei steht, die meine Rechte wieder überschrieb.
Sowas wäre mit dem Konfigurationssystem des IIS nie passiert. Es ist viel einfacher: Klick mit Rechts drauf und mach dein Häkchen. Ist da kein Häkchen zu machen, sparst du immer noch die Lesearbeit: Es geht nämlich nicht.
(Ab einer bestimmten Komplexität versagt dieses Erklärungsmodell natürlich. Trotz Klickibunti ist es mir nie gelungen, einen Exchange-Server einzurichten, denn Häkchen-machen nützt mir nix, wenn ich 80% der Häkchen nicht verstehe)
Das kann man so einseitig natürlich nicht stehen lassen: der apache ist der um Klassen bessere Webserver. Aber sowas muss man relativieren:
-Welche der tollen Features kann ich denn nutzen, ohne feste IP, oder mit höchstens einer Domain? -Was nützen mir Features, für deren Konfiguration ich ein Wochenende opfern muß, um es _vielleicht_ hinzubekommen? -Brauche ich den "Mehrwert"? Wenn nicht: Wozu dann Arbeit machen?
Wenn jetzt jemand einen Webserver will, sag ich immer: Willst du ihn selbst einrichten? Nimm den IIS. Kann ich ihn dir einrichten? Dann den apache.
Mal eine andere Frage, nur so nebenbei: Wer betreibt denn eigentlich eigene Webserver? Das sind in den meisten fällen Firmen(Institutionen/Vereine/....), wenn wir von uns als interresierten "Bastlern" mal absehen, oder etwa nicht? Wenn ich einen Webserver betreibe, setzt das fast immer eine entsprechende Standleitung voraus, die kostet nun mal Geld. Das kan ziemlich viel Geld werden schnell mal mehrere kEUR und dann sollen die villeicht 1 oder 2000 EUR für die professionelle Einrichtung eines Webservers nicht da sein. Oder man hostet das ganze gleich bei einem entsprechenden Dienstleister, welcher dann den kompletten Servive übernimmt. Bei einem großen Intranet, wo viele Server gebraucht werden - ich sage da nur virtual Hosts - sieht es Ähnlich aus. Oder soll die Sekretärin das mit etwas klicki-bunti machen??? Für die Bereitstellung von ein paar Info-, Doc- oder Hilfeseiten und alles andere braucht man auch unter Linux kein übermenschliches Wissen, die Grundkenntnisse müssen aber da sein. Dort reichen praktisch immer die fertigen Konfigurationen, welche der Distributor mitliefert. MfG Mirko -- +--[ Mirko Richter (RHCE) ]------------------------+ | Networks & Communicationsystems | | Ernst-Thaelmann-Str. 5, D-06774 Soellichau | | E-MAIL: m.richter@ngi-box.de | | Tel. +49/(0)34243/3369-50 \\\\ | | Fax. +49/(0)34243/3369-28 (O O) | +-----------------------------------oOOo-(_)-oOOo--+