Hallo an diesen Thread, Am Dienstag, 5. März 2002 14:03 schrieb Konrad Neitzel:
... Ich kenne beide Seiten recht gut und beide haben ihr Vor- und Nachteile. Je nach Anwendungszweck ist dann das eine oder andere System besser geeignet.
Jo! Absolut d'accord.... Nachdem ich diesen Thread eine Zeit mitverfolgt habe, und wirklich ein paar interessante Meinungen dabei waren, möchte ich doch noch das eine oder andere Statement abgeben - aber nicht für oder wider.... Was ich bei "uns" Technikern, Administratoren, Supportern etc. etwas vermisse, ist der Blick _über_ den Tellerand. Wir sehen die Welt viel zu oft mit unseren Augen - andere Bereiche setzen da ganz andere Schwerpunkte (und entscheiden nur allzu oft über die Finanztöpfe...) Mal ein Beispiel aus einer anderen Welt: die meisten von uns fahren doch ein Auto (bitte jetzt _keinen_ neuen Sub-Thread!) - wieviele von uns können die Kisten denn noch selbst komplett reparieren? Und trotzdem macht sich keiner Gedanken, deswegen _nicht_ Auto zu fahren. Für uns ist das Wissen interner Vorgänge für Job/Ausbildung/Interesse relevant, aber kaum für jemanden, der die Computerbüchsen nur als reines Arbeitswerkzeug betrachtet. Der/die möchte nur, das das Ding _läuftt_(!). Das BS ist doch dabei eher nebensächlich und mehr abhängig von strategischen Unternehmensentscheidungen. Wer hat nicht schon beispielsweise das Argument gehört: "Wir nehmen Word, das benutzen auch alle anderen |Firmen|Kunden|Mitarbeiter|". Wenn ich im grossen Stil Datenbestände nicht-grafischer Natur bearbeiten muss, werde ich mich lieber unix-artigen BS zu - da ist das "rapid prototyping" viel schneller zu bewerkstelligen. In Sicherheitsbereichen ist es ähnlich. Wenn es aber um reine Desktopanwendungen geht, verweise ich weiterhin auf M$. Im Desktop-Publishing-Bereich sind Linux und MS beide eher verpönt - da herrschen auch heute noch Mac&Co. Star Office z.B. ist doch keine Alternative. Hand aufs Herz - wer setzt das von Euch wirklich produktiv ein? Man sollte nicht den Fehler begehen, alle M$-Programmierer indirekt als Deppen zu deklarieren, nur weil einem die Firmenpolitik nicht passt. Auch manche M$-Produkte sind einfach gut durchdacht. (Ich würde ohne Visio z.B. nicht "überleben") Ich kann natürlich heute eine Büroumgebung rechnertechnisch so gestalten, dass alle Standardaufgaben auch mit Linux erledigt werden können - aber so etwas einigermassen wasserdicht zu bekommen, bedeutet richtig Aufwand und kostet Geld. An Servern dagegen haben nur Techniker/Admins was zu suchen, dort ist Linux mehr als ok. Ein Vergleichsbeispiel noch: Eine Firma mit ca. 300 Mitarbeitern arbeitet auf MS-Basis. Dort wird _jeglicher_ Support von zwei Personen erledigt, inklusive Updates, Treiberinstallationen, Health-Check und "Platte putzen" - mittels ZEN-Works (Novell, für MS-Plattform) - alles von remote. Ich habe mich eine Weile mit OpenLDAP beschäftigt, um etwas ähnliches hinzubekommen - ich habe es mittlerweile wieder aufgegeben. Nicht, das es nicht funktionieren würde - es ist nur zu viel Aufwand. P.S. die Firewall in der besagten Firma läuft unter Linux... ;-) Und was soll dieses "Wort zum Sonntag"??? ...nichts als die Aussage, das es kein "bestes" BS gibt. Es gibt nur ein bestes BS für eine bestimmte Aufgabe.... Amen & Gruss Andre Ruppert (irgendjemand hat mich mal angequengelt, das meine Sig zu lang wäre, jetzt isse wech (weil das Posting schon so lang ist...))