Am Mon, 2002-02-04 um 14.20 schrieb Bernd Brodesser:
* Peter Kuechler schrieb am 04.Feb.2002:
Am Son, 2002-02-03 um 05.15 schrieb Bernd Brodesser:
* Manfred Tremmel schrieb am 02.Feb.2002:
Am Samstag, 2. Februar 2002 09:58 schrieb Bernd Brodesser:
MicroSoft will dem Deutschen Bundestag gegenüber die Quellen offenlegen, aber [...] Wenn wirklich sowas auftreten würde bekommst du für Linux sicher an vielen Stellen kompetente Hilfe.
Hingegen der Quellcode von Microsoft? Ich halte es für langwierig, wenn nicht gar unmöglich für MS-Fremde Programierer, denn gesamten Quellcode zu lesen und zu interpretieren.
Genau das sind meine Argumente gewesen. Nur habe ich den Einwand nicht gelten gelassen, daß man bei Linux alles schon im Vorhinein tun kann. Theoretisch ist das zwar richtig, aber der Aufwand steht in keinem Verhältniß.
Stimmt schon. Aber die Frage ist, ob man das überhaupt in der Form machen muß! Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand in die Kernelquellen von Linux einfach so eine Hintertür einbauen könnte, ohne das es jemand merkt. Dafür sind weltweit viel zu viele Leute drann beteiligt, als das man sowas verschleiern könnte. Das ist ja der Witz daran.
Und selbst wenn, wer sagt mir bei dem ganzen Aufwand, das ich tatsächlcih den offiziellen Code in den Händen halte oder eine frisierte Form? Oder das die Hintertürchen bein nächsten Servicepack mit eingespielt werden? Die tauschen ja fast immer das ganze Betriebssystem aus.
Auch dieses Problem sehe ich. Theoretisch müßte man den Quellcode übersetzen und es müßte eins zu eins der tatsächlich vorhandene Code da sein. Dann kann man einigermaßen sicher sein, daß alles stimmt. Aber da glaube ich nicht drann, daß dies funktioniert.
Ich auch nicht, denn praktisch würde es wahrscheinlich so aussehen: Ein paar Spezialisten würden anfangen, den Quellcode zu analysieren. Nach 1-2 Jahren (Zahl aus der Luft gegriffen) würden sie sagen, das man ihn jetzt übersetzen kann. Und was hat man dann? Ein zwei Jahre altes Betriebssystem, an dem noch kein einziger Patch der letzten 2 Jahre eingepflegt wurde. Das kann nicht vernünftig funktionieren, würde ich sagen. Oder man wagt sich von diesem strengen Weg weg, und dann ist es sowieso wieder sinnlos geworden.
Fürmich ist der Schachzug der Quellenfreigabe nix anderes wie die Leute verarscht. Das sind Rückzugsgefechte von Leuten, die schlimme Zukunftsvisionen haben.
Die Frage ist, wie der Deutsche Bundestag darauf reagiert.
Das sehe ich auch so. Da kann man nur hoffen, das die hohen Herren endlich mal aufwachen und merken, in welche gefährliche Abhängigkeit sie sich reinmanövrieren. Ganz abgesehen davon, das es unsere Steuergelder sind, die da vergeudet werden. -- mfg Peter Küchler, Planungsverband Frankfurt Region Rhein Main