Conrad Gliem schrieb am Thu, Dec 13, 2001 at 12:04:01AM +0100:
Die Japanische Sprache hat keine eigene Schrift. Deshalb benutzen die Japaner ebenfalls Kanchi (chinesische Schrift) ergaenzt durch 2*50 Zeichen (50 Katagana und 50 Hiragana) zum Anzeigen der japanischen Grammatik und der japanisierten Fremdwoerter. Allerdings haben die Japaner eine Umschrift entwickelt, mit der sich jedes Kanchi und die Katagana sowie Hiragana darstellen lassen. Diese Umschrift heisst Romachi (uebersetzt etwa: Roemische Zeichen). Es wird das lateinische Alphabet benutzt in der Phonetik der (Amerikaischen) Englischen Sprache. Mit Romachi ist die Japanische Sprache komplett darstellbar. Rein theoretisch ist diese Umschrift problemlos auf das Chinesische uebetragbar.
Romaji ist genau wie die ausschließliche Verwendung der beiden Silbenalphabete zwar theoretisch möglich, aber praktisch unpraktisch ;-) Im Japanischen gibt es sehr viele Homophone (vgl. Ball = [Spielzeug|Tanzveranstaltung] oder Bank = [Geldinstitut|Sitzgelegenheit]. Die Worte werden durch unterschiedliche Kanji dargestellt, wären aber bei die Verwendung einer rein lautbasierten Schrift nur noch aus dem Kontext unterscheidbar. Zu den diversen anderen Schriften: Schrift hat viel mit der Kultur eines Volkes zu tun. Ich denke nicht, daß es gut wäre, alles in 7bit ASCII zu quetschen, nur damit ein paar Programmier es einfacher haben. Aber ich glaube auch nicht, daß das jemand wirklich will. Gruß, Antje, intelligente nicht-flame-OTs liebend. -- One OS to rule them all, one OS to find them one OS to bring them all, and in the darkness bind them in the land of Redmond, where the shadows lie.