Thorsten Kukuk wrote:
On Sun, Apr 09, Clemens Wohld wrote:
Philipp Thomas schrieb am 9.04.00 um 11.04 Uhr
* Walther, Christoph (Christoph.Walther@telekom.de) [20000407 12:22]:
Ferner hält sich SuSE nicht konsequent an den UNIX-Standard, was das Dateisystem anbelangt.
Also entschuldige bitte, aber das ist Kappes, denn *den* UNIX Standard gibt es nicht! Worum wir uns bemühen, ist Kompatibilität zu einem Standard, der tatsächlich existiert, dem FHS (Filesystem Hierarchy Standard) bzw. LSB (Linux Standard Base). Und da ist keine Distribution näher dran als wir. Was bitte können wir dafür, das andere Linux Distributoren offensichtlich weniger daran interessiert sind?
Hm,....was aber ist /sbin/init.d ??? Gehört das nicht (nach FHS, LSB) nach /etc ??
Nein. Nach FHS gehört es auf keinen Fall nach /etc.
Könntest Du das bitte ausführen. Ich halte das für eine bestreitbare Behauptung, da der FHS dies nach meinem Verständnis nicht in dieser Bestimmtheit ausdrückt: <FHS> 3.4 /etc : Host-specific system configuration /etc contains configuration files and directories that are specific to the current system. No binaries should be located under /etc. [..] Notes: The setup of command scripts invoked at boot time may resemble System V or BSD models. Further specification in this area may be added to a future version of this standard. </FHS> Den letzten Satz halte ich für einen klaren Hinweis darauf, dass "command scripts invoked at boot time" (zu denen /sbin/init.d/* gehören) unter /etc nicht ausdrücklich verboten sind, es den Autoren aber bewußt ist, dass /etc/init.d problematisch ist.
/sbin/init.d enthält ausführbare Scripte, die definitiv keine Konfigurationsdateien sind.
Auch dies würde ich nicht in dieser Bestimmtheit ausdrücken. * Das Vorhandensein eines /sbin/init.d/<runlevel>/* Skripts stellt in gewissem Sinne eine Konfiguration dar. * Bootscripte Skripte können lokale Anpassungen (Konfiguration) erfordern (insb. boot.local/halt.local, boot/*). * /sbin/init.d/* sind in der Regel "Executables", jedoch keine "Binaries". * Der FHS sagt "should be", im Sinne einer "nachdrücklichen Empfehlung", aber nicht "must" oder "mandates" o.ä.
Laut FHS darf aber unter /etc nichts ausführbares liegen, sondern nur Konfigurationsdateien. Siehe oben, der FHS spricht von "Binaries" und nicht aber von "Executables".
Doch wenn man "Binaries" mit "ausführbaren Dateien" gleichsetzt, so ist SuSE nicht konsequent. Selbst unter 6.4 enthält /etc/* immer noch "ausführbare Dateien" (z.B.: /etc/filesystems), von "ausführbaren Dateien" unter /etc/*/* (z.B. /etc/cron.d/*, /etc/pppd/*) mal ganz zu schweigen.
Korrekt nach FHS wäre wahrscheinlich die Lösung, die ich schon mal auf einem kommerziellen Unix gesehen habe: /sbin/rc.d enthält die Scripte, /etc/rc?.d enthält die Links für die Run-Level. Soweit ich den FHS verstehe, dürfte dies im Sinne der FHS-Autoren sein (In meinem Verständnis stellt das Vorhandensein eines Runlevel-Links eine Konfiguration dar).
LSB schweigt sich zu diesem Thema noch aus. Da es im FHS nicht dokumentiert ist, fehlt es den Leuten an Argumenten, was richtig ist.
Lass es mich mal so ausdrücken, /sbin/init.d steht sicher nicht im Widerspruch zum FHS. --- Andererseits hält sich SuSE nicht an den FHS an Stellen, an denen der FHS eindeutig ist, z.B. /usr/share: /usr/share/doc statt /usr/doc /usr/share/dict statt /usr/dict usw. [Soweit ich sehe, scheint Euch dies bewußt zu sein, da seit 6.4 /usr/share/man statt /usr/man verwendet wird - Interessanterweise wurde /usr/man aber nicht eliminiert.] Gruss Ralf. -- Ralf Corsepius Forschungsinstitut fuer Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW) Helmholtzstr. 16, 89081 Ulm, Germany Tel: +49/731/501-8690 mailto:corsepiu@faw.uni-ulm.de FAX: +49/731/501-999 http://www.faw.uni-ulm.de --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: suse-linux-unsubscribe@suse.com For additional commands, e-mail: suse-linux-help@suse.com