Ich habe - und zwar genau seit dem Update auf OpenSuse 15.4 - eine kleine Auffälligkeit im System. Ich habe nämlich die vielleicht blöde Angewohnheit, nach einem "zypper update" direkt ein "zypper ps -s" zu machen, um zu schauen, wo überall Prozesse laufen, die mittlerweile ersetzte Dateien verwenden. Die starte ich neu bzw. wenn es zu viel ist, mache ich einen Reboot. Ja, ich weiß, dass man durchaus auch ohne Probleme die gelöschten Binaries weiter verwenden kann. Ich mache das eher deswegen, damit ich durch die Verwendung der aktualisierten Binaries ein durch das Update entstandenes Problem möglichst schnell finde - zumindest bevor meine Frau bei Ihrem OpenSuse das Update macht und sich beschwert "nach dem Update geht schon wieder was nicht" (was manchmal passiert und "noch manchmaler" auch berechtigt ist). Und im Moment wird mir hier halt IMMER das Binary "haveged" als gelöscht angezeigt. Sogar dann, wenn ich gar kein Update gemacht habe. Und zwar auf ALLEN OpenSuse-Instanzen, die ich habe (und das sind einige, hauptsächlich VMs, aber nicht nur). Es ist sogar bei dem OpenSuse 15.4 auf der Arbeit so. Und ja, ein "systemctl restart haveged" beseitigt das Phänomen natürlich. Es ist nicht so, dass mich das immens stören würde, aber irgendwie ist es nervig. Ich habe mir mal die Zeit genommen, das Phänomen zu verstehen. Es entsteht anscheinend dadurch, dass haveged bereits in der initrd-Phase gestartet wird. Das vermeintlich gelöschte haveged-Binary ist also das aus der initrd, die ja im laufenden System eben nicht mehr gemounted ist. Das Verrückte ist nun, dass es ein haveged-switch-root.service gibt, was offensichtlich genau diesen Fall wieder "grade rücken" soll. Aber das funktioniert eben seit OpenSuse 15.4 anscheinend nicht. Obwohl dieser Service laut "systemd-analyze blame" ausgeführt wird! Noch verrückter: Das Problem hatte ich in der Vergangenheit schon öfter. Es kam JEDES MAL durch ein OpenSuse-Upgrade auf eine neue Version rein und ist in der Vergangenheit JEDES MAL nach zwei oder drei Wochen wieder verschwunden, vermutlich durch irgendein Update, was da rein kam, aber NICHT durch ein haveged-Update. Diesmal hält es sich aber ziemlich hartnäckig über Monate. Berichte, dass sich noch jemand anders an dem Problem "reiben" würde oder gar Bugzilla-Einträge dazu finde ich keine. Ich weiß, ich könnte auch einen schreiben. Aber ich wollte doch erst mal fragen, ob hier jemand ist, den die Probematik auch nervt und ob derjenige einen Workaround gefunden hat, der über ein "systemctl restart" hinaus geht. Möglicherweise liegt die Lösung auch darin, haveged zu deinstallieren, weil es Leute gibt, die sagen, dass man es mit "aktuellen" Kernel-Versionen nicht mehr braucht. Das mache ich aber erst, wenn ich es verstanden habe, denn das Tool wird ja bei OpenSuse per Default eben INSTALLIERT (und gestartet). -- Manfred Härtel, DB3HM mailto:Manfred.Haertel@rz-online.de http://rz-home.de/mhaertel