Hallo Ratti! Am Samstag, 31. Januar 2004 20:18 schrieb Joerg Rossdeutscher: , den 31.01.2004 schrieb Harald Huthmann um 02:41:
Am Freitag, 30. Januar 2004 22:16 schrieb Joerg Rossdeutscher:
http://www.realname-diskussion.info/
Wir werden das noch bitterlichst bereuen. Vor 10 Jahren hat sich kaum einer für Spam interessiert. Heute füllt mir der Mist die Mailbox.
Deine Mailbox würde sich als ratti@gesindel.de genau so mit dem Mist füllen...
Heute kalkuliert man sowas ein und schützt eMailadressen, indem man sie im Web als Bild/per Javascript/whatever protected. Früher hat einfach keiner dran gedacht, daß das nötig sei. Und heute macht es keinen Sinn mehr, da noch dran zu drehen, da das halbe Web anderswo gespiegelt und Archiviert ist.
Ich denke, heute passiert genau das gleiche mit Realnames: Man denkt gar nicht an den Mißbrauch, sondern reduziert das ganze auf das Argument "Höflichkeit" oder whatever. Schön und gut. Es geht so langsam los mit dem "richtigen" Datamining - und damit meine ich: Bessere Methoden, als alles anzumailen, was im Web auf (.+?)\@[.+)\.(.+) matched und bestimmt 'ne Mailadresse ist.
Ob diese Methoden wirklich besser sind, kann nur der Auftraggeber anhand seiner Statistiken entscheiden. Und da kann man ja ansetzen.Ich überlege mir schon lange allen Spam und Viren die ich über t-online erhalte einfach an den t-online-Support weiterzuleiten.
Und in der Verbindung der Daten untereinander liegt das Problem. Ich kann hier als ratti@msn.foo mailen und anderswo als terminator1000@gmx.bar.
Kannst Du hier wirklich unter ratti@msn.foo mailen? Ich hab das nicht versucht, denke aber es würde geblockt.
Jeder Dataminer hat damit nur einen Karton Puzzleteile in der Hand. Aber wenn von mir verlangt wird, neben alles "Jörg Roßdeutscher" zu schreiben, setzt sich dieses Puzzle zum Bild zusammen. Linuxliste, Kochrezeptliste, Fontsnewsgroup, VW-Forum. Mit dem "T-Online"-Header in den Mails kennst du meinen Provider, und wenn man bei T-Online eine Website hat, gibt es unter einer bestimmten Adresse z.B. ein Zwangsimpressum, generieren die mit einer rewrite-Rule direkt aus ihre Kundendatenbank. Vater Staat zieht die Impressumsschrauben in zwischen ja auch an. Mit einer aktuellen Telefonbuch-CD hast du damit schonmal meine Hobbies, meine Telefonnummer und meine Wohnadresse. Da (glücklicherweise!) auch immer wieder real-life Themen in der Liste zur Sprache komme, ergänzt sich das Nutzerprofil noch weiter zu Beruf, Ehestand, etc, und mit den entsprechenden Statistiken hat man eine gute Chance, Einkommen und sexuelle Orientierung gut zu schätzen
Ja stimmt, na und? Daraus resultiert dann eine als Suse-info getarnte Penisverlängerungs-Mail mit geilen Fonts schmackhaft gemacht und einen VW-Käfer zum download angeboten,- kurzum Spam. Spricht Dich so etwas mehr an, als den Spam den Du ohnehin bekommst?
Mir ist natürlich klar, daß man mit oder ohne Realname so ziemlich alles über mich rauskriegen kann, wenn man nur will. Das ist aber nicht der Punkt. Niemand wird sechs Detekteien beauftragen, um herauszufinden, wie man mir Werbung schicken kann. Es reicht für's Real Life, wenn die Datenspuren einfach nicht automatisch verwurstbar sind.
Nein, das reicht mir nicht. Solange es "nur" um Werbung geht, würden mir als "user" konfigurierbare Filter bei meinem Provider reichen. Alle die wirklich schnüffeln wollen, haben schon heute alle Möglichkeiten dazu. Und um diese einzudämmen, braucht es andere Gesetzte und nicht jedenfalls solche, die diese Möglichkeiten noch ständig erweitern.
Das eigentliche Problem ist, daß die Generation der "Das war ja einfach" - "Sie haben Post" - "Online shoppen ist im Trend" - "Drei, zwei, eins - MEINS" - Leute bereits für 299 EUR einen Computer bekommt, für 30 EUR im Monat ins Netz kommt und sich überhaupt nicht an Regeln halten /will/. Die haben Eintritt bezahlt, und jetzt lassen sie servieren, all you can eat.
Na sie werden lernen. Nicht alle, aber so ist das halt....
Dazu kommt: Wenn Listen, Foren und Newsgroups immer pubertärer werden, liegt das daran, daß tatsächlich einfach mehr Pubertierende im Netz sind.
Der Satz ist gut! :-)
Ich habe früher für ein Diskettenlaufwerk 648 DM bezahlt, da gab es eben noch nicht so viele Computerfreaks.
...bei meinem "ersten" Diskettenlaufwerk mussten zwei Mann anpacken um es aus dem Auto zuwuchten..Früher war alles besser (eigentlich auch nicht..)
Und dazu kommen sehr viele Menschen aus sozialen Schichten, deren Erziehung nicht in dem Maße kritische Diskussionskultur thematisiert
Würde mich dann doch interessieren, welche sozialen Schichten Du damit meinst...
hat, wie das beim früheren Durchschnittsuser mal der Fall war, der mit viel KnowHow und für viel Geld seine Freizeit opferte, um in ein Internet zu gelangen, das für die meisten Leute nicht interessant war.
Ja gute Nacht. Es gibt keine einfache Lösung dafür. Zu glauben, jetzt einfach unter "Grinsender Bengel@blabal.de" zu schreiben, löst das Problem mit Sicherheit nicht.
Lösen sicher nicht. Aber ein wichtiges Puzzleteilchen ist der Realname schon. Technisch gesehen ist er zwar keine unique ID, aber so "wenig-malig", daß er die Nutzerprofilierung enorm verbessert.
Ich verwende im Netz überall Pseudos, außer wo es dafür "Ärger" gibt,
Ja mach es. Hab ja nix dagegen. Obwohl ich nicht denke das verstecken auf Dauer hilft Gruß Harald