Hallo Michael und Heinz, -------- Original-Nachricht --------
Datum: Sun, 22 Mar 2009 14:03:18 +0100 Von: Michael Kohaupt <no_spam@kohaupt-online.de> An: opensuse-de@opensuse.org Betreff: Re: Danke: backup-Programm
Heinz Diehl schrieb:
Ein "rsync -avx --delete /quellordner/ /zielordner" sichert dir schnell und unproblematisch den gesamten Quellordner. Zielordner wird dabei auf den selben Stand wie Quellordner gebracht, es werden nur die Veraenderungen mit einbezogen, es wird nicht jedes Mal ein Vollbackup gemacht.
Heinz, Deine Empfehlung ist eher eine Synchronisation von Verzeichnisinhalten als das, was man unter einem Backup versteht. Sie ist sogar gefährlich, und zwar wegen --delete. Hast Du nämlich im Zielverzeichnis schon ein älteres Backup, werden dort mit Deiner Empfehlung alle Dateien gelöscht, die zuvor im Quellverzeichnis und dessen untergeordneten Verzeichnissen gelöscht wurden. Welch ein Desaster, wenn der Benutzer ganze Unterverzeichnisse versehenlich gelöscht hat, denn die sind nämlich beim nächsten Backup endgültig weg! Es ist kaum der Sinn eines sicheren Backups, wenn das Skript eine Zeitbombe für die Vernichtung der eigentlich sichergelaubten Daten ist. Unkritisch aber auch überflüssig wäre --delete bei der Sicherung der Daten in ein neues, und daher leeres Zielverzeichnis. Dann hätte man aber eine weitere Voll-Backup-Generation, was zwar nach versehentlichem Löschen höchst sinnvoll, aber für den Sicherungsvorgang zeitraubend und auch speicherplatzintensiv sein kann. Wenn man eben nicht wieder alle unveränderten Daten erneut sichern will (z.B. die eines riesigen Home-Verzeichnisses, wo sich zw. Sicherungen nur wenig ändert), dann ist die Option --link-dest=<Erster_Zielordner> sinnvoll, weil hier für alle unveränderten Dateien Hardlinks angelegt werden. Aber jede Backup-Generation sieht aus, wie ein Voll-Backup. Will man nur differentielle Sicherungen, also ohne Hardlinks nur neue und veränderte Dateien kopieren, dann ist --compare-dest=<Erster_Zielordner> Dein Freund. Für eine "Synchronisation von Verzeichnisinhalten", wo auch im Zielordner Veränderungen unabhängig vom Quellordner stattfinden, fehlt übrigens die Option -u, --update, mit der Dateien im Zielverzeichnis nur überschrieben werden, wenn diese älter sind als die entsprechenden im Quellverzeichnis. Für eine echte Synchronisaton braucht man dann noch die umgekehrte Kopie von Daten mit vertauschtem Ziel- und Quellverzeichnis, wieder mit -u. Gerade da ist --delete gefährlich, weil einem eine Datei, die man gerade bearbeitet hat, von der anderen Seite aus gelöscht werden kann, bloß, weil sie dort zuvor gelöscht wurde und diese Seite von der Arbeit auf der anderen Seite vielleicht nichts weiß. Aber auch hierfür stellt rsync Abhilfe bereit, worauf ich hier jetzt nicht mehr eingehen möchte. Mehr gern via PM.
Mich wundert, dass immer nur rsync genannt wird. Wie wäre es mit rdiff?
Rdiff kenne ich nicht. Rsync kopiert auch, aber nicht nur differentiell, sondern z.B. mit --delete löscht es sogar Daten im Zielverzeichnis. Das würde ich nach meiner obigen Begründung eher synchronisieren nennen. Andrew Tridgell hat m.W. das Programm ursprünglich auch für den Zweck geschrieben (siehe seine Beispiele in der Manpage). Inzwischen ist es extrem vielseitig geworden. Ich verwende es schon Jahre mit stetig wachsendem Gewinn ... selten in der Welt der Software.
Und dazu gibt es ein feines kleines Progrämmchen -> keep 0.4.0 Einmal eingerichtet, braucht man sich um überhaupt nichts mehr kümmern.
Verlockend, aber gefährlich, davon kann Dir jeder Admin ein Lied singen. Bekommt man wenigstens Fehlermeldungen per Mail oder so?
Backupd alles gewünschte vollautomatisch im Hintergrund. Sichert beim ersten Mal alles komplett und danach nur noch Veränderungen.
Tut ein Skript mit rsync genauso, bewahrt dabei je nach Wunsch mehrere Backup-Generationen auf, löscht älteste Backups, wenn der Plattenplatz knapp wird und noch vieles mehr. Kann keep auch entfernte Hosts über Internet und SSH-Tunnel bandbreitesparend sichern? Gutes Backup ist keine komplizierte, aber u.U. eine vielschichtige Sache, wo es einiges zu bedenken gibt. Das kommt einem bei eingem Nachdenken automatisch, spätestens aber, wenn man sich Gedanken zur Wiederherstellung macht, und das sollte man ... Andrew Tridgell hat sich jedenfalls viele gute und höchstpraktische Gedanken gemacht. Rsync ist für mich eines der besten und nützlichsten Tools überhaupt. Herzliche Grüße Tom -- Psssst! Schon vom neuen GMX MultiMessenger gehört? Der kann`s mit allen: http://www.gmx.net/de/go/multimessenger01 -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org