Am Sonntag, 7. Oktober 2001 23:52 schrieb Bernd Brodesser:
* Heiner Lamprecht schrieb am 07.Okt.2001:
Vielleicht, weil es in einer wie auch immer gearteten Kommunikation ganz hilfreich ist, die Bereitschaft zu zeigen, sich in den anderen hineinversetzen zu können.
Ok, ok, ich verstehe ja, daß die Geld verdienen wollen. Aber verstehst Du auch, daß die total meine Interessen mißachten, auch wenn ich es nicht kaufe?
Ich verstehe nicht, wo das Problem ist. Es ist mir völlig egal, dass Bentley Aturos baut, die mir absolut nicht gefallen. Die ignorieren mich als Kunden auch. Na und? reg ich mich deswegen auf?
Dann lass es einfach, ohne Dich gross aufzuregen. Es gibt doch genug andere Alternativen. Warum also sich aufregen?
Und die wären? Ein kommerzielles UNIX ist es nicht, da ich da kein Geld für habe.
Es gibt doch wohl auch andere Linux-Distries als nur SuSE. Acuh nicht-kommerzielle.
Es ist sicherlich richtig, dass SuSE nicht _Dich_ als Kunden haben will, sondern vor allem _viele_ Kunden. Aber da sie nie in der Lage wären, alle Kundenwünsche zu berücksichtigen, müssen sie sich halt auf bestimmte Kundenarten beschränken.
Eben, und dies sind halt nicht Professionelle Kunden. Und in diese Richtung entwickelt sich auch Linux. Warum können solche Leute nicht einfach bei Windows bleiben?
Weil _Jeder_ das Recht hat, das System zu nutzen, das ihm gefällt. Und _Jeder_ hat das Recht, ein bestehendes freies System so weiter zu entwickeln, wie er es will. Das ist der Preis der Freiheit! Und genau das ist es, was mir bei Linux so wichtig ist!
Da sind sie besser aufgehoben und machen mein Linux nicht kaputt.
Ich glaube, genau hier liegt Dein Problem: Es ist nicht _Dein_ Linux! Du erhebst hier Ansprüche, die Dir einfach nicht zustehen, die niemandem zustehen (ausser vielleicht den aller ersten Kernel-Entwicklern, aber die sehen eine derartige Diskussion wohl eher mit einem milden Lächeln.) Ausserdem sehe ich nicht, was hier kaputt gemacht wird. Es werden zwar Programme entwickelt, die Dir nicht gefallen, zum Teil auch mir nicht gefallen. Aber da ich nirgendwo auf diese Programme angewiesen bin, ist mir das völlig egal. Ich interessiere mich absolut nicht dafür, was andere Leute auf deren Rechner installiert haben und damit anstellen. Mich interessiert, was mir an Programmen gefällt.
??? Regst Du Dich jetzt darüber auf, dass Linux auch auf schlechter Hardware läuft?
Ich rege mich darüber auf, daß die PC Hardware so schlecht ist. Das wäre nicht notwendig. Klar kann man für relativ wenig Geld nicht was weiß ich was verlangen. Tut auch keiner. Aber vieles wäre nicht notwendig.
Du kannst Dich ja gerne über unzureichende Hardware aufregen. Das ist aber eine völlig andere Baustelle als irgendwelche graphischen oder nicht graphischen Konfigurationsprogramme.
Wenn jetzt schon Paßwörter in Klartext gespeichert werden dann ist Linux nicht mehr das was es mal war.
Du weisst zwar nicht, wer es speichert, aber Du weisst, dass es im Klartext gespeichert wird?
Es wird gespeichert, daß reicht.
KDE ist zwar in der Lage, das Passort zu behalten, es wird aber _nicht_ auf Platte geschrieben (okay, swap mal aussen vorgelassen.)
Ok, schon besser aber trotzdem. Linux wird auch professionel eingesetzt. Und damit meine ich wirklich professionel. Da haben ausländische Dienste schon mal ein Intresse an ein paar Daten. Um an die zu gelangen, geben die auch viel Geld aus, sehr viel Geld. Und da ist ein wie auch immer abgespeichertes Paßwort, das rekonstruierbar ist, ein Sicherheitsrisiko.
Dazu müsste ich aber auf den Arbeitsspeicher eines anderen Programms zugreifen können, was bekanntermassen gerade bei Linux nicht einfach ist. Wenn ich dazu in der Lage bin, kann ich das aber bei _jedem_ Programm machen. Damit kann ich dann auch problemlos jede Passworteingabe erkennen, egal wieviele Millisekunden das Passwort im Arbeitsspeicher ist. Wenn eine Firma ausserdem enrsthaft befürchtet, ausspioniert zu werden, dann sollte sie entsprechende Massnahmen veranlassen. Dazu könnte beispielsweise gehören, dieses Passwortspeichern zu unterbinden. Ein simpler Path gegen die entsprechenden Code-Dateien im KDE-Quelltext würden hier reichen. Aber: Die Firma müsste noch wesentlich mehr unternehmen! Und zwar an Stellen, die weitaus wichtiger sind. Das von Dir angesprochene Problem kann doch erst zu einer Gefahr werden, wenn man eine Netzverbindung zur Aussenwelt hat. Hier anzusetzen, wäre also erheblich wirkungsvoller. Wieso darf ich aber als Heimanwender diese Funktion nicht nutzen dürfen? Wer will mir das Recht absprechen, dies zu tun? Wenn irgendwer hinkäme, um mir dies zu verbieten, wäre Linux wirklich nicht mehr das, was es mal war! Heiner -- Heiner Lamprecht Philosophenweg 79 D - 72076 Tuebingen Fon: +49-7071-600 162 Fax: +49-7071-600 164 heiner@kflog.de GnuPG - Key: E05AEAFC Fingerprint: 257A DFBF 4977 4585 77A0 3509 973B 92AA E05A EAFC